Diese Boards sind im Test dabei:
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Leistung ohne Leiden – das ist das Credo dieser Boardgruppe. Im Vergleich zu reinen World Cup Race-Slalomboards wurde bei dieser Brettgruppe an den Stellschrauben gedreht, die die Leistung möglichst wenig drosseln – bei maximalem Gewinn an Fahrkomfort. Weniger Boarddicke und entschärfte Rails im Heck sowie etwas mehr Länge sind dabei die entscheidenden Regler – für eine bequeme Standposition und für leichteres Angleiten. Die getesteten fünf angesagten, alltagstauglichen Racer vereinen tatsächlich überwiegend Fahrspaß, Leistung und Kontrolle in einem besonders bekömmlichen Mix.
Die Shapes, die für Speed sorgen sollen
Breiter und tiefer – dem Mantra engagierter Auto-Tuner folgen auch die Boardshaper bei dieser sportlichen Brettklasse. Bei ähnlichem Volumen wie von Freerideboards werden Freeraceboards überwiegend breiter geshaped und ebenfalls dünner. Die Volumenverteilung folgt der Silhouette eines 911er mit Heckmotor: viel Volumen und Dicke hinten unter den Schlaufen und dazu ein dünner Bug wie eine lang und flach auslaufende Motorhaube. Starboard folgt diesem Konzept – das bei Race-Slalomboards markenübergreifend extrem ausgeprägt umgesetzt wird – auch beim Freeracer Futura am konsequentesten. Aber auch bei den anderen Marken ist die Tendenz deutlich erkennbar. Vergleicht man bei Tabou den getesteten Rocket Plus 113 mit dem Freerider Rocket 115, so fällt die Sportversion Rocket Plus zwei Zentimeter kürzer und 4,2 Zentimeter breiter aus. Lediglich Goya setzt zwar ebenfalls auf den leicht ausgedünnten Bug, hält sich bei der Breite mit nur 68 Zentimetern aber dezent zurück. Die etwas schlankere Outline kompensiert Goya mit dem niedrigsten Gewicht – als bewährtes Gleitmittel.
Im Vergleich zur Freerideklasse fallen auch die kürzeren Gleitflächen auf. Der gerade Bereich erstreckt sich über 58 Zentimeter (JP Supersport) bis 84 Zentimeter (Duotone Jag). In der Freerideklasse sind dagegen auch Gleitflächen bis zu einem Meter Länge zu finden.
Die Leistungsnoten wurden mit zwei identischen Neilpryde Speedster 6,7 im jeweils direkten Vergleich der Boards ausgefahren. Die Manövernoten wurden von vier Testern nach freiem Fahren mit einem jeweils gleichen Segel ermittelt.
Ausstattung und Bauweisen
Der Goya Bolt erreicht die beachtlichen 6,58 Kilo mit einem durchgehenden Carbon-Sandwich im Deck und wirkt dadurch leicht, aber auch ziemlich knackig im Kabbelwasser. Als Standardbauweise hat sich ein Holz-Sandwich durchgesetzt, das bei JP unsichtbar ist und bei Starboard im Bugbereich attraktiv sichtbar bleibt. Tabou verwendet bei der Team-Edition-Bauweise ebenfalls ein Sandwich, allerdings mit PVC-Schaumplatten im Deck, womit das zweitniedrigste Gewicht in dieser Gruppe erreicht wird.
Während die Pads bei Tabou zwar groß, aber dünn und straff ausfallen, wirken die Starboard-Pads besonders weich und dämpfend und sorgen für sehr guten Boardkontakt. So gut, dass man vor der Halse den Fuß etwas lockern sollte, um beim Fußwechsel gut rauszurutschen. Die Tabou-Schlaufen fallen in der kleinstmöglichen Einstellung weiter aus als üblich. Die besten Markierungen zur Einstellung der Größe findest du in den Starboard-Schlaufen. Die Skala ist hier im Gegensatz zu allen anderen auf der richtigen Seite aufgedruckt, sodass die Größe schon vor dem Überlappen abgelesen werden kann. Duotone verzichtet auf eine Serienfinne und bietet zwei Finnen als Empfehlung an. Die getestete Duotone D/LAB ist für den oberen Speedbereich optimiert, alternativ soll die Duotone Racing mehr Komfort und Gleitpotenzial bei leichtem Wind bieten.
Schlaufenposition
Von komfortabel (JP Supersport) bis hyperaktiv (Goya Bolt) reicht das breite Spektrum in dieser Gruppe. Und so ist auch nur auf dem etwas harmloseren JP Supersport die innen liegende Schlaufenposition wirklich nützlich. Damit wirkt das Board wie ein sportlich aufgepimptes, aber einfach zu surfendes Freerideboard. Alle anderen, sportlicheren Kandidaten dieser Gruppe sind sinnvoll nur mit den Schlaufen außen zu surfen. Denn erst dann wird das vergleichsweise höhere Leistungspotenzial – im Vergleich zur Freeridegruppe – auch wirklich entfesselt.
Nur mit den Schlaufen außen sind diese Boards schneller als Freerideboards.”
Schneller als Freerider?
Wir haben den Vergleich gemacht und den JP Supersport gegen das schnellste Board aus der Freeridegruppe getestet. Das Rennen war verdammt knapp, am Ende sogar mit einem leichten Leistungsvorteil für den schnellsten Freerider. Damit bestätigte sich die von den Testern vermutete Überschneidung der beiden Gruppen: Der JP Supersport ist einfacher zu surfen als einige Freerideboards, im Gegenzug bieten die zwei oder drei sportlichsten Freerideboards (Test in surf 5/2024) einen Topspeed, mit dem sie auch in dieser Freeracegruppe mitspielen dürften.
Die Test-Noten der Freeraceboards im Überblick
Die surf-Typempfehlung für Freeraceboards
Alle Boards sind für Freizeitracer ohne Regatta-Ambitionen gut geeignet. Das Goya-Board ist bei rauen Wasserbedingungen etwas anspruchsvoller zu surfen, der JP Supersport dagegen besonders einfach, was diesem Shape allerdings auch etwas an spritzigem Fahrgefühl nimmt.
- Wer erstmalig aus der Freerideklasse aufsteigt und sich nicht gleich zu sehr fordern möchte, ist daher mit einem JP-Australia Supersport oder Duotone Jag sehr gut beraten.
- Für spritzig sportliches Surfen schon bei Leicht- und Mittelwind vermitteln Duotone Jag, Goya Bolt und Tabou Rocket Plus ein besonders prickelnd freies Fahrgefühl auch schon ohne viel Zug im Segel.
- Für Langschläge bei starkem Wind oder Long Distance Races bringt der Starboard Futura sowohl den erforderlichen Speed mit, aber auch die gewünschte Kontrolle.
Alle Freeraceboards in der Einzelbewertung
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