Hersteller Armstrong hat mit dem Midlength FG ein Modell im Programm, das irgendwo zwischen Downwindboard und Pronesurf-Brett angesiedelt ist. Unser Testmodell mit 85 Litern ist daher schon die größte Variante, verfügbar ist der Shape in fünf Größen mit 45/55/65/75 und eben 85 Litern.
An Land
Rein optisch erinnert das ML 85 mit seiner schlanken Outline und dem spitz zulaufenden Bug an ein Downwindbrett. Bezüglich der Maße fällt der Shape jedoch etwas kürzer aus - “midlength” eben! 6’5’’ (195,5 cm) misst der 85er, die Breite beträgt 20 3/4 (52,7 cm). Mit von uns gemessenen 5,60 Kilo fällt das Modell zudem erfreulich leicht aus. Ausstattung und Verarbeitung machen einen sehr guten Eindruck. An Deck wurde ein griffiges Pad verklebt, auch die Möglichkeit, Fußschlaufen zu montieren, ist gegeben. Auf der Unterseite sitzt eine vergleichsweise lange Box für die Foil-Montage, auf einen Tragegriff wurde verzichtet. Die Rails sind stark angeschrägt, das Unterwasserschiff von einem doppelkonkaven V gekennzeichnet. Bei der Konstruktion setzt Armstrong auf eine hochwertige Carbon-Sandwich-Bauweise, diese resultiert allerdings in einem üppigen Preis von 2199 Euro. Ausgeliefert wird das Board ohne Schlaufen, allerdings mit einem sehr wertigen Boardbag.
Auf dem Wasser
Wir haben das Armstrong Midlength FG Board mit zwei verschiedenen Foils ausprobiert - mit einem Duotone Aero Carve 1100 in der Dünungswelle, sowie mit dem Armstrong S1 1550 bei Leichtwind auf Flachwasser. Trotz der geringen Breite gelingt das Aufstehen und Starten recht leicht, denn die Längsachse wird vom Foil im Wasser gut stabilisiert und auch um die Querachse liegt das Brett aufgrund seiner größeren Länge durchaus stabil. Die Charakteristik beim Anfahren erinnert verdächtig an ein Downwindboard (HIER gibt’s einen Erfahrungsbericht): Auch ohne aktives Anpumpen schneidet das Board wie ein Pfeil durch den Chop und erreicht die nötige Abhebegeschwindigkeit quasi von alleine. Wer zusätzlich über eine gute Pumptechnik verfügt, kann mit dem Armstrong Midlength FG sehr früh abheben - selbst unser 90-Kilo-Tester kam mit einem 5,0er Wing bei knapp zehn Knoten Wind ins Fliegen. Im direkten Vergleich lässt sich das Windlimit mit einem reinen und für gewöhnlich etwas längeren Downwindboard noch etwas stärker drücken, das Midlength FG ist allerdings ein super Kompromiss aus immer noch sehr frühem Abheben und eben moderater Länge in der Luft. Denn einmal abgehoben, steht man auf dem Konzept überaus angenehm und hat nicht das Gefühl auf einem riesigen Einbaum unterwegs zu sein. So lassen sich smoothe Foilmanöver fahren und sogar Jumps sind drin - vorausgesetzt natürlich man montiert Schlaufen. Überaus positiv ist zudem das Verhalten bei ungewollten Touchdowns, bei denen die Rails dafür sorgen, dass das Brett sanft wieder in die Luft gelenkt wird.
Armstrong Midlength FG - das Fazit
Das Armstrong Midlength FG 85 ist ein gelungener Kompromiss aus sehr frühem Takeoff und trotzdem noch guter Eignung für Foilmanöver. Auch für Downwinder bei Leichtwind eignet sich das Konzept ideal. Schade eigentlich, dass es das Konzept nur bis 85 Liter Größe gibt, denn damit bleibt es doch Foilerinnen und Foilern vorbehalten, die bereits etwas mehr Erfahrung beim Starten und in Manövern mitbringen.
Easy Takeoff; Gewicht; gutes Boardbag
Kein Tragegriff
Armstrong Midlength FG - technische Daten
- Testmodell: Armstrong Midlength FG 85
- Länge: 6’5’’ (195,5 cm)
- Breite: 20 3/4’’ (52,7 cm)
- Gewicht (eigene Messung, ohne Schlaufen): 5,60 Kilo
- Volumen: 85 Liter
- Verfügbare Größen: 5’1’’x45 //5’5’’x55//5’9’’x65// 6’1’’x75 // 6’5’’x85 Liter
- Lieferumfang: Board, Boardbag
- Preis: 2199 Euro
- Besonderheiten: Boardbag inklusive