FoilsQuirliges Drehwunder - das Duotone Aero Carve 2.0 SLS Foil im Test

Manuel Vogel

 · 16.04.2024

Wir haben das Duotone Aero Carve Foil in der Welle und auf Flachwasser ausgiebig gefahren
Foto: Marius Gugg
Das Duotone Aero Carve überzeugt im Test als quirliges, drehfreudiges Foil für geübte Wingfoiler. Im Testbericht lest ihr, ob es auch Einschränkungen gibt.

Mit dem Modell Aero Carve will Hersteller Duotone Wingfoiler und Pronesurfer gleichermaßen ansprechen. Wir haben des Set mit 1100er Frontwing, 200er Stabilizer, 66er Fuselage und dem 82 Zentimeter langen SLS Ouikmount Carbonmast (Infos zum neuen Schnellmontage-System gibt’s in Kürze!) getestet. Alternativ ist das Aero Carve Foil auch mit 1430er Frontwing verfügbar.

An Land

Das Set kommt in einer passenden Tasche, zusätzlich gehören auch gute Cover für die Flügel dazu. Passendes Werkzeug ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Alle Komponenten wirken überaus wertig, mit perfekter Passung und einfacher Bedienung. Die Länge der Schrauben sind jeweils an Ort und Stelle aufgedruckt, sodass keine Verwechslungsgefahr besteht. Für die Verbindung von Mast und Fuselage sowie zwischen Fuselage und Frontwing werden dicke M8-Torx-Schrauben verwendet - auch nach längeren Sessions hatten wir keinerlei Probleme mit losgerüttelten Schrauben. Der 1100er Frontwing hat im Centerbereich recht viel Fläche, die Flügelspitzen sind dann schlank gehalten und auch die Spannweite hält sich mit 83,2 Zentimetern in Grenzen. Der 200er Stabilizer fällt schlank aus, was für guten Topspeed und leichtes Drehen sorgen soll.

Duotone Aero Carve 1100 FoilFoto: Manuel VogelDuotone Aero Carve 1100 Foil

Das Set der beiden Flügel - 1100 er Frontwing und 200er Stabilizer - kostet 709 Euro. Dazu kommt entweder das von uns verwendete SLS Quikmount Set, bestehend aus Carbonmast und Fuselage für 1599 Euro - unterm Strich steht dann ein Gesamtpreis von 2308 Euro. Wer es günstiger haben möchte, kann die Flügel mit dem Aero AL Set ergänzen, bestehend aus Aluminiummast und passender Fuselage für 669 Euro - das komplette Foil-Set kostet dann nur noch 1378 Euro.

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Auf dem Wasser

Beim ersten Anfahren wird deutlich, dass das Aero Carve 1100 nicht zu den absoluten Lift-Monstern gehört. Es möchte schon mit Technik und etwas aktiver angepumpt werden, bis sich eine konstante Strömung aufbaut, einmal abgehoben wird das Foil aber sehr stabil angeströmt. Absolut überzeugend ist die Kontrolle, auch in starken Böen entwickelt das Aero Carve kaum Tendenz, unkontrolliert zu steigen, wodurch es einen hohen Topspeed erreicht - mit einem 5,0er Wing konnten wir bei guten Flachwasserbedingungen knapp 40 km/h rausholen. Kleinere Fahrfehler verzeiht der Frontwing ebenfalls, ohne diese gleich mit einem Strömungsabriss zu quittieren, selbst wenn die Flügelspitzen beim Carven mal Frischluft schnuppern.

surf/img-1601_451fada52d2dbfc7dfc53c6813651075Foto: Marius Gugg

Sowohl auf der Geraden, als auch in Manövern wirkt das Foil überdurchschnittlich agil und quirlig. Wer noch im Anfängerstadium steckt und in erster Linie ein Foil mit maximaler Flugstabilität und bestem Geradeauslauf sucht, wird hier nicht komplett glücklich, denn bereits kleine Steuerimpulse genügen, um Kursänderungen einzuleiten. Wer hingegen schon halbwegs sicher foilt und dann naturgemäß mehr Feingefühl mitbringt, wird genau diese angesprochene Drehfreudigkeit des Duotone Aero Carve Foils lieben, ermöglicht dieses doch sehr variable Radien und sogar richtig enge Turns. Davon profitiert man, wenn man beispielsweise enge Foil-360s ins Wasser zirkeln möchte, oder aber Dünungs- und Brandungswellen abreitet. Zum Pumpen auf drucklosen Dünungswellen mit Kniehöhe fehlt es etwas an Glide, sobald die Wellen allerdings hüfthoch und etwas steiler sind oder gar brechen, ist das Foil voll in seinem Element und zieht unvergleichlich smoothe Turns. Egal welchen Radius man fährt, immer kann man sich voll aufs Foil verlassen, auch wenn man viel Druck aufs Foil gibt, reißt die Strömung so gut wie nie unkontrolliert ab. Ist das Aero Carve also ein Foil nur für die Welle? Auf keinen Fall, denn auch für smoothe Foilmanöver und vor allem zum Freestylen hat es uns absolut überzeugt, bietet es doch einen guten Pop für Sprünge und auch die nötige Grundgeschwindigkeit.

Duotone Aero Carve 1100 FoilFoto: Marius Gugg

Duotone Aero Carve 2.0 SLS Foil - das Fazit

Wer überwiegend mit maximaler Kontrolle Freeriden und auf Flachwasser Gas geben möchte oder noch daran arbeitet, sicher durch Wende oder Halse zu fliegen, findet bei Duotone besser geeignete Alternativen. Um auf moderater Ostseedünung oder sogar in der Brandung seinen Spaß zu haben, ist das Aero Carve 2.0 SLS Foil aber eine Wucht, ermöglicht es doch Turns wie mit dem heißen Messer durch die Butter. Auch Trickser bekommen hier ein Top-Foil mit Speed und gutem Pop.

Drehfreudigkeit, Manöver, Ausstattung

Glide

Duotone Aero Carve 2.0 SLS Foil - technische Daten

  • Testprodukt: Duotone Aero Carve 2.0 SLS 1100
  • Fläche Frontflügel: 1100 cm2
  • Spannweite Frontflügel: 83,2 cm
  • Fläche Heckflügel: 200 cm2
  • Spannweite Heckflügel: 36,5 cm
  • Fuselage (Alu): 66 cm
  • Mast (Carbon): 82 cm
  • Preis Test-Set: 2308 Euro
  • Gewicht Set (eigene Messung): 3,60 kg
  • Kontakt: Zur Website
  • Lieferumfang: Tasche, Cover, Werkzeug
  • Besonderheiten: Set mit Alumast für 1378 Euro

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