Spots in diesem Artikel
Komfortzone „Cold Hawaii“! Hier weiß man schon vorher, was man bekommt: Viel Wind, top Wellen in Klitmøller, Agger oder Hanstholm und perfektes Flachwasser samt Stehrevier am Fjord in Krik. Und weil meistens auch viele Freunde und das „Who-is-who“ der norddeutschen Szene am Start sind, war ein Trip ans Muschelriff bei passender Vorhersage irgendwie immer alternativlos.
Auch dass wir vor einigen Jahren die Spots zwischen Løkken und Hirtshals für einen Spot Guide abklapperten, konnte unsere Liebe zu Klitti & Co nicht ernsthaft erschüttern. Und so klaffte zwischen „Cold Hawaii“ und dem rund 100 Kilometer weiter östlich gelegenen Løkken auch nach unzähligen Dänemark-Trips noch ein großer weißer Fleck auf unserer persönlichen Surflandkarte – quasi eine unbekannte Parallelwelt.
Dass sich auch das Internet in Schweigen hüllte, war ebenfalls nicht gerade förderlich, mal etwas Neues auszuprobieren, zu groß erschien die Leerhub-Gefahr. Doch als nach dem Corona-Lockdown und mit dem Beginn der Sommerferien Dänemark aus allen Nähten zu platzen schien, war es an der Zeit, die Komfortzone „Cold Hawaii“ zu verlassen.
Ausflug ins Auenland
Wer, ohne sich auszukennen, Neuland betritt, kann auch ins Klo greifen – vielleicht war es deshalb eine Fügung des Schicksals, dass mein Kumpel und Testkollege Marius zusammen mit seiner Freundin Diana nach einer Woche Non-Stop-Windsurfen die nötige Gelassenheit an den Tag legten, um mich für diesen Spot Guide zu begleiten. Von Hanstholm kommend, ging es ostwärts und wir legten erst mal zwei kurze Zwischenstopps am nördlichen Limfjord ein: Amtoft und Øsløs gehören zu den Spots, die noch ansatzweise bekannt sind: Man parkt gebührenfrei direkt am Spot und hat auf dem Wasser Platz ohne Ende, perfekt für endlose Freerideschläge oder ein paar Freestyletricks. Warum wir hier an einem windigen, sonnigen Samstag im Juli alleine auf dem Wasser waren? Es ist uns ein Rätsel!
Auf dem kurzen Weg zurück an die Küste wandelt sich die Landschaft komplett: Aus Acker wird Auenland! Angesichts grün bewachsener Dünengürtel, knorriger Nadelbäume und des hügeligen Reliefs erwartet man quasi hinter jeder Ecke einen Hobbit anzutreffen. Auch hier gibt es natürlich die für Dänemark typischen Ferienhaussiedlungen, allerdings haben sich Orte wie Lild Strand oder Thorup Strand den Charme kleiner Fischerdörfchen bewahrt.
Der Bulbjerg gehört zu Dänemarks Highlights
Die Bedingungen lassen sich nicht lumpen – mit 4er-Segeln geht’s aufs Wasser, und auch wenn die Strömung in Ufernähe spürbar ist und die Welle im nahen Hanstholm sicher eine Klasse besser läuft, so grämt sich angesichts der netten Zwei-Meter-Rampen und einer XXL-Portion Fish’n Chips als Nachtisch keiner von uns, die Reise nach Thorup Strand angetreten zu haben.
Trotzdem zieht es uns noch weiter, wollen wir doch dem Bulbjerg noch einen Besuch abstatten: Der rund 50 Meter hohe Kalkfelsen markiert den Beginn der Jammerbucht und gehört landschaftlich sicher zu den Highlights im Norden Dänemarks. Ein Spotcheck von oben macht klar: Hier gibt’s gleich zwei Spots, die surfbar erscheinen: Eine lang gezogene Sandbucht in Luv mit fettem Beachbreak sowie eine Riffplatte etwas weiter in Lee, die sich flach abfallend in die Nordsee zu schieben scheint und die mächtige Dünung sortiert. Dass zwischen Bucht und Riff diverse Felsen aus dem Wasser ragen und die Strömung bereits von hier oben deutlich sichtbar ist, entgeht uns allerdings auch nicht.
Fast so gut wie Hanstholm
Der Wind legt noch eine Schippe drauf, 3,7 bis 4,2 sind die Segel der Wahl. Der erste Spot hat schon mal Potenzial: Lässt man Shorebreak und einige Steine im Uferbereich hinter sich, kann man sich hier über logohohe Rampen in den Orbit schießen. Auch zum Abreiten entdecken wir immer wieder cleane Faces und nach dem sich die erste Aufregung gelegt hat, fahren wir einen Schlag runter zum Riff – natürlich mit gehörigem Abstand zur Felsnadel Skarreklit, die hier 1978 einem Herbststurm zum Opfer fiel und deren Reste noch immer passable Finnenkiller abgeben.
Die großartige Szenerie und die Tatsache, dass immer wieder gute Sets übers Riff laufen, die mehrere Turns nach Lee erlauben, lassen uns über die Tatsache hinweg sehen, dass Hanstholm, realistisch betrachtet, der cleanere und unkompliziertere Spot im Vergleich zu Bulbjerg ist. Dafür sind wir hier komplett unter uns, während zeitgleich, 20 Kilometer westlich in Hanstholm, 150 Windsurfer gleichzeitig auf dem Wasser sind.
Der Limfjord ist ein echtes Freeride-Paradies
Am Ende des Tages kommen wir kaum noch die Düne zum Parkplatz hoch, so fertig sind wir. Dass am nächsten Tag alle „in Essig liegen“ hat den positiven Nebeneffekt, dass ich meine Reisebegleiter noch für einen Trip ans Ostufer des Limfjords begeistern kann. Auch hier beschäftigt uns am Ende des Tages nur noch eine Frage: Warum ist hier kaum jemand auf dem Wasser? Egal ob Løgstør oder Trend, die Stehbereiche dieser Spots sind endlos, einige Hundert Meter weit draußen schirmen Sandbänke die Buchten vor Wellen ab. Man parkt am Spot – ohne Parkuhr und Höhenbeschränkung – und wer will, mietet sich direkt im Ort in einem der netten Ferienhäuser oder auf einem nahen Campingplatz ein.
Die Wavespots Klitmøller und Hanstholm werden auch in Zukunft das Epizentrum der Region bleiben und das aus guten Gründen. Aber vielleicht kann die folgende Bilderstrecke und der ausführliche Guide den einen oder anderen von euch ja mal dazu bewegen, sich auch mal aufzumachen – raus aus der Komfortzone, rein in die Parallelwelt.
Westliche Jammerbucht und Limfjord – die Windsurf-Spots
1) Amtoft
Amtoft ist ein kleines Örtchen am Nordufer des Limfjords. Parken kann man gebührenfrei am kleinen Hafen. Der beste Einstieg ist am kleinen Sand- bzw. Kiesstrand rechts des Hafens, abgesehen von einem kleinen Stehbereich wird es hier schnell tief. Südwestwind kommt sideshore von rechts, fahrbar sind aber auch alle Richtungen über Süd (auflandig) bis Nordost (sideshore von links). Weht es stark auflandig aus südlichen Richtungen, schaufelt der Wind durchaus ein paar kleine Wellen an den Strand, bei Westwind und auch Ost bis Nordost bleibt das Wasser aber recht glatt. Amtoft ist ein sehr netter Spot mit viel Platz zum Heizen oder Freestylen. Auf der Ostseite des Hafens befindet sich eine schöne Sandbucht, die etwas mehr Stehbereich bietet. Am Ufer gibt es sogar einen Schlauch mit Süßwasser zum Abspülen des Equipments, Toiletten und auch einen günstigen Stellplatz für legale Übernachtungen (ab ca. 14 Euro). Einen kleinen Supermarkt findet man in unmittelbarer Entfernung, so dass man es hier durchaus mal ein paar Tage aushalten kann.
2) Øsløs
Wenige Kilometer östlich von Amtoft befindet sich mit Øsløs ein weiterer schöner Flachwasserspot. Fährt man die Bundesstraße 29 in östlicher Richtung, kann man den mit „Kitesurfing“ beschilderten Parkplatz kaum übersehen. Auch hier steht man kostenlos direkt am Spot, aufgeriggt werden kann auf einer Wiese. Der Einstieg ist sehr flach, der Stehbereich zieht sich knapp 200 Meter hinaus, wodurch Øsløs auch für Aufsteiger ein guter Tipp ist. Je nach Wasserstand muss man aber auch ein Stück weit raus- laufen, um genügend Wasser unter die Finne zu bekommen. Teilweise sind hier viele Kiter unterwegs. Weiter draußen erwarten einen dann tiefes Wasser und die typischen Fjordbedingungen mit kleinen Chops und jeder Menge Platz. W bis WNW bietet sehr glattes Wasser, ebenso wie Wind aus NO bis OSO. Auflandiger Starkwind aus südlichen Richtungen schiebt durchaus kurze, steile Fjordwellen an die vorgelagerte Sandbank.
3) Bulbjerg Strand
Der Bulbjerg markiert den Anfang der Jammerbucht, die sich in nordöstlicher Richtung über 100 Kilometer bis nach Hirtshals erstreckt. Angesichts der wunderschönen Landschaft mit ihren grün bewachsenen Dünen und sanften Hügeln erinnert die Gegend ans Auenland aus dem Herr der Ringe. Wer bei Flaute kommt, kann auf dem Bulbjerg-Parkplatz parken und die schöne Aussicht vom knapp 50 Meter hohen Kalkfelsen genießen. Windsurfer parken unweit westlich auf einem zweiten Parkplatz direkt hinter den Dünen. Der Durchgang zum Strand gibt den Blick auf den in Lee befindlichen Kalkfelsen frei – angesichts einiger sichtbarer Steine im Wasser ist direkt vor dem Durchgang kein guter Startplatz. Es empfiehlt sich daher, mit seinem Material etwas nach Luv in Richtung des Örtchens Lild Strand zu laufen. Westwind kommt hier sideshore von links, WNW leicht schräg auflandig an. Bei moderatem Wind bleiben die Wellen überschaubar, brechen aber trotzdem recht kraftvoll auf eine flache Sandbank. Über 25 Knoten kann es auch richtig kernig werden – Shorebreak am Ufer, druckvolle Brecher auf der inneren Sandbank und fette Sprungrampen weiter draußen machen den Spot dann eher zur Spielwiese für Könner. Auch die Strömung wird dann spürbar! Wie uns von den wenigen Locals, die hier mitunter surfen, zu Ohren kam, kann der Spot auch bei Wind aus ONO Spaß machen – dann mit sideshore von rechts, guter Beachbreak-Welle und der sandigen Bucht in Lee zum Anlanden.
4) Bulbjerg Riff
Direkt vor dem Bulbjerg zieht sich eine ausgedehnte Kalkplatte weit ins Wasser. Bei starkem WNW-Wind baut sich die Welle weit draußen auf und läuft dann mehr oder weniger sortiert nach Lee in die Bucht. Logo- bis masthohe Sets sind an stürmischen Tagen keine Seltenheit, es sind mehrere Turns nach Lee drin. Der Bereich zwischen dem Riff und dem steinigen Strand fällt allerdings eher unter die Kategorie „Haifischbecken“, hier ist es ziemlich choppy und auch das fahrbare Windfenster beschränkt sich auf Wind aus W bis WNW. Auf dem Riff zieht sich die Welle aber durchaus clean – es bieten sich fette Rampen zum Springen und Abreiten gleichermaßen. Der Weg zum Break ist nichts für sanfte Gemüter: Man parkt am Parkplatz hinter den Dünen, von dort muss man mit dem Material direkt am Fuße des steinigen Bulbjerg entlang nach Lee zum Einstiegsort laufen. Alternativ kann man in der Sandbucht in Luv starten und einen Schlag raumwind zum Riff runtersurfen. Aber Vorsicht: Direkt vor dem Bulbjerg liegen die Überreste der einst 16 Meter hohen Felsnadel Skarreklit im Wasser, die 1978 im Sturm einstürzte. Überhaupt ist der Spot respekteinflößend, Schuhe sind aufgrund der vielen Steine im Wasser kein Fehler. Unterm Strich ist der Top-Spot Hanstholm besser – weil einfacher zu surfen und mit cleanerer Welle. Dafür gibt’s am Bulbjerg die bessere Kulisse – und sicher keinen Fischgestank.
5) Thorup Strand
Östlich des Bulbjergs erstreckt sich die Jammerbucht mit endlosen Dünen und kilometerlangen Stränden – einer davon ist Thorup Strand, wo der Charme eines kleinen dänischen Fischerdorfs mit dem eines gemütlichen Ferienorts verschmelzen. Es gibt vor Ort zahlreiche Ferienhäuser und unweit östlich, in Klim Strand, auch einen Campingplatz. Parken kann man direkt am Spot, auch Toiletten und eine Imbissbude sind vorhanden. Thorup Strand kann bei Wind aus WNW eine nette Alternative zu den bekannten Spots sein, dieser kommt sideshore von links. Einsteigen kann man in Luv des Hafens oder in Lee, hinter der kleinen Stummelmole. Direkt vor dem „Hafen“ liegt eine kleine Plattform im Wasser an einer Untiefe, die aber mit Bojen gekennzeichnet ist. Die Strömung ist vor allem im unmittelbaren Uferbereich spürbar und kann bei Sturm richtig stark werden, weiter draußen gibt’s dann aber unkomplizierte und recht saubere Rampen, die vor allem zum Springen Spaß machen – hier erinnern die Bedingungen fast an den Spot Rømø im Süden Dänemarks. Die Welle wird weiter draußen durchaus groß (>2 Meter), bricht aber recht moderat. Nach getaner Arbeit kann man im „Fiskehus“ direkt am Strand die weggesurften Kalorien doppelt wieder reinfuttern.
6) Løgstør
Die Muschelstadt Løgstør befindet sich keine 30 Minuten von den wilden Nordseestränden entfernt am Limfjord. Man erreicht das 4400-Einwohner-Städtchen über die Aggersundbrücke, der Spot befindet sich direkt vor dem Limfjordmuseum („Limfjordsmuseet“), wo man auch parken kann. Dass Løgstør in Dänemark den Beinamen „Muschelstadt“ hat, merkt man spätestens, wenn man zum Spotcheck den weißen Strand betritt – dieser besteht nicht etwa aus Sand, sondern aus kleingemahlenen Muschelstücken. Ideal ist Wind aus westlichen Richtungen, dann weht es hier auflandig. Weil sich einige Hundert Meter vor dem Ufer aber eine lange Sandbank erstreckt, bleibt der Spot vor größeren Wellen abgeriegelt und man kann nach Herzenslust freeriden, freestylen oder den riesigen Stehbereich im linken Teil der Bucht nutzen, um an seinen Basic-Manövern zu feilen. Stichwort „Stehbereich“. Je nach Wasserstand/Windrichtung kann es im linken Teil der Bucht für lange Finnen auch mal zu flach werden, am Anfang also erst mal vorsichtig die Gegebenheiten checken. Im rechten (nördlichen) Teil der Bucht ist das Wasser auch für lange Finnen ausreichend tief. Schuhe sind kein Fehler, da sich einige Muschelbänke im ansonsten sandigen Wasser befinden. Wir besuchten den Spot an einem sonnigen, windigen Wochenende, mitten in der Ferienzeit – und waren alleine! Angesichts der Spotqualität eigentlich unglaublich, zumal es im Ort auch sämtliche Infrastruktur wie Wohnmöglichkeiten, Campingplatz, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gibt. Auch bei Wind aus nördlichen und südwestlichen Richtungen kann man hier gut aufs Wasser, nur Ostwind ist aufgrund des hügeligen Hinterlandes ungeeignet.
7) Rønbjerg
Etwas weiter südlich von Løgstør befindet sich der Rønbjerg, der vor allem für sein großes Ferienzentrum bekannt ist. Wer also spotnah wohnen will und dem Charme der Anlage etwas abgewinnen kann, kann hier durchaus sein Domizil aufschlagen. Der Spot selbst befindet sich rechts des kleinen Hafens, wo man auch parken kann. Ideal ist hier Wind aus SWW, dann liegt Rønbjerg in der Wellenabdeckung der rund fünf Kilometer vorgelagerten Insel Livø. Der Einstieg erfolgt über einen Kiesstrand mit einigen größeren Steinen, es wird hier recht schnell tief. Bei SWW bleibt es bei kleinen Chops, dreht der Wind auf WNW bis N kommen auch vermehrt Dünungswellen an, die vor dem Strand einen kleinen „Brandungsgürtel“ bilden. Aufsteiger sollten sich definitiv nach Trend, Løgstør oder Øsløs begeben, zum Heizen mit langen Finnen oder zum Foilen kann Rønbjerg aber ein guter Spot sein.
8) Trend
Der Trend geht zu Trend! Während wir an den anderen Spots meist unter uns waren, war es in Trend mit zehn Windsurfern beinahe voll. Diese verteilten sich aber über eine zwei Kilometer lange Bucht. Wind aus West weht auflandig, wie auch in Løgstør schirmt eine vorgelagerte Sandbank dann den Spot vor größeren Wellen ab, so dass man, geschützt hinter der Sandbank, kilometerlange Schläge parallel zum Ufer fahren kann. Das Wasser bleibt recht glatt, mit den üblichen Chops, der Großteil der Bucht ist stehtief. Über der Sandbank bricht sich bei starkem Westwind die kurze, steile Fjordwelle, wer also erste Erfahrungen in der Mikro-Brandung sammeln möchte und keine allzu lange Finne benutzt, kann sich auch hier austoben. Bei SW- und NNW-Wind ist Trend ebenfalls fahrbar, die Schläge zur Sandbank fallen dann kürzer aus. Ablandige Ostwinde sind ebenfalls noch fahrbar, wenngleich natürlich nicht ideal, auch weil das Wasser dann sehr seicht werden kann und man weit rauslaufen muss, um genügend H2O unter die Finne zu bekommen. Die Bundesstraße 533 führt direkt am Wasser entlang, es gibt mehrere kleine Parkplätze (ohne Höhenbeschränkung) direkt an der Straße, wo man entspannt auf Gras aufriggen kann. Spotnahe Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten runden die Sache ab und machen Trend zu einem absoluten Tipp für alle Flachwasserfans und Aufsteiger.
Jammerbucht in Dänemark – allgemeine Infos
Anreise
Die Anreise ist vergleichbar mit der nach „Cold Hawaii“, sie erfolgt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Von Hamburg aus erreicht man die Spots Thorup und Bulbjerg in Nordwestjütland in knapp fünf Stunden. An den Spots an der Ostseite des Limfjords ist man sogar etwas schneller.
Wohnen & Campen
Obwohl Dänemark ein vergleichsweise teures Reiseland ist, so gehört Wohnen hier zu den günstigeren Dingen. Das liegt auch daran, dass das Angebot an gemütlichen Ferienhäusern riesig ist. Die Preise für Ferienhäuser sind stark saisonabhängig – zur Ferienzeit zahlt man, je nach Ausstattung, zwischen 600 und 1000 Euro/Woche für ein Haus für 4-6 Personen, in der Nebensaison teilweise nur die Hälfte. Angebote finden sich vor allem über die großen Anbieter wie Novasol (www.novasol.de), dansommer (www.dansommer.de), Dancenter (www.dancenter.de) oder auch www.dansk.de.
Auch für Campingfans ist Dänemark das gelobte Land – die Plätze haben meist einen guten Standard und sind in großer Zahl verfügbar. Dementsprechend hat man auch keine Argumente gegenüber der Polizei, wenn man beim Wildcampen erwischt wird. Die Strafen hierfür sind saftig (ab 80 Euro), bitte respektiert das generelle Wildcamp-Verbot, hinterlasst keinen Müll und nutzt die offiziellen Übernachtungsplätze!
Hier eine Übersicht der Campingplätze in der Nähe der vorgestellten Spots:
- Amtoft: www.amtofthavn.dk
- Bulbjerg
- Løgstør: www.logstor-camping.dk
- Øsløs: www.bygholmcamping.dk
- Thorup Strand: www.klimstrand.dk
- Trend: www.facebook.com/troldebakkencamping.dk
Wind, Wetter & Neoprenempfehlungen
Der Norden Dänemarks gehört auch im Sommerhalbjahr zu den windigsten Ecken Europas – zwischen 50 und 70 Prozent schwankt die Gleitwindhäufigkeit (>12 Knoten) im Jahresverlauf. Die Wavespots der Nordküste erwachen vor allem bei heranziehenden Tiefdrucksystemen aus westlichen Richtungen zum Leben. Kleine Segel gehören immer ins Gepäck, Tage mit 30 Knoten und mehr sind jederzeit möglich. Im Frühjahr (April-Mai) etablieren sich auch oft stabile Hochdrucklagen, die zwar noch frische Temperaturen mit sich bringen, aber auch konstanten Wind aus östlichen Richtungen und Sonnenschein. Die Sommer sind im Norden Dänemarks recht kühl – meist liegen die Tageswerte zwischen 16 und 20 Grad, mehr als 25 Grad sind eher selten. Bei Wassertemperaturen von 18 Grad sollte daher auch im Sommer ein 4/3er-Langarmneo im Gepäck sein. Im Frühjahr und Herbst kommt man um einen warmen 5/3er- Neo nicht herum, auch Schuhe und eine Haube sollten dann ins Gepäck.
Wellen & Gezeiten
Damit Thorup Strand und der Bulbjerg mit Wellen versorgt werden, braucht es Wind aus West bis Nordwest. Je stärker der Wind, desto größer in der Regel auch die Wellen – von knie- bis masthoch ist alles möglich. Immer wieder mogelt sich aber auch ein windunabhängiger Swell aus dem Nordatlantik an die Küsten und sorgt für tolle Wellenreit- oder SUP-Bedingungen. Die Gezeiten spielen eine eher untergeordnete Rolle, der Tidenhub beträgt nur wenige Dezimeter.
Surfstationen
Eigenes Surfmaterial ist hier Pflicht, denn es gibt weder an den Nordseespots noch am östlichen Limfjord Surfstationen mit Materialverleih.
Shops
Der nächste Surfshop befindet sich in Klitmøller, bei WestWind (http://klitmoller.westwind.dk) bekommt man Ersatzmaterial und kann auch Wellenreiter und SUP-Boards ausleihen.
Alternativprogramm
Zwischen Bulbjerg und Trend am Limfjord geht es recht beschaulich zu. Partyliebhaber sind hier definitiv falsch, Naturliebhaber keineswegs. Die großen Dünenlandschaften und Strände laden zum Wandern oder Biken ein. Wer einen Wellenreiter oder ein SUP-Board im Gepäck hat, kann nahezu täglich Wassersport betreiben, denn auch ohne Wind laufen oft ein paar saubere Wellen an die Küste. Wer auf Sightseeing aus ist, sollte das rund 60 Kilometer entfernte Aalborg mit seiner schönen Altstadt, der Kneipenstraße Jomfru Ane Gade oder dem Museum of Modern Art einen Besuch abstatten. Und warmes Wasser? Das gibt’s im Familien-Spaßbad des Danland Vigsø.
Schattenseiten
Das Wetter kann auch im Sommer wechselhaft und kühl sein.