Schneesturm, minus 9° C, Eisblumen am Fenster: Wer Anfang 2024 in Hanstholm in Dänemark zum Surfen war, muss seinen Sport sehr lieben. Im Landesinneren gab es laut Dänischem Meteorologischen Institut die höchste Schneemenge seit mehr als zehn Jahren, viele Autofahrer blieben stecken.
An der Küste waren ein doppeltes Paar Handschuhe, Schlauchschal und kurze Sessions das Rezept, um dennoch Freude am Winterwassersport zu haben. „Cold Hawaii“ statt Alpen, Surfboard statt Snowboard galt dennoch nur für wenige, die sich hier mit dem eisigen Nordostwind anlegten.
Noch im Dezember war im dänischen Surfmekka deutlich mehr los: Erst gab es ein perfektes Wochenende mit Sideoffshore-Wind von links, das die dänische Wave-Elite beeindruckend gut ausnutzte. Man sieht, dass Mads und Tobias Bjørna oder Kenneth Danielsen hier zu Hause sind. Auch sehr gute Fahrer aus Deutschland wie Dominik Röckl, Frithjof Blaasch, Leon Jamaer und Steffi Wahl bereicherten die Spots.
„Material behalten“ war Tagesziel
Am ersten Weihnachtstag bescherte der Wettergott dann einen heftigen Nordweststurm. 12,66m maximale Wellenhöhe registrierte die Messstation am Hanstholm Hafen morgens um halb neun. Die Wellen brachen zum Teil über die Mole am Spot „Fischfabrik“. Der gewünschte Schutz war daher nicht verlässlich und die Strömung stark. Segel um 3,6qm sorgten für ausreichend Vortrieb. Die junge dänische Wordcupperin Line Witttrup war eine der wenigen, die sich überhaupt zwischen die Weißwasserwalzen wagte. „Material behalten“ war Tagesziel, ein Waschgang in solchen Wellenbergen hingegen nicht.
Die Tage um Silvester waren ruhiger und Wellenreiter kamen auf ihre Kosten. Nur die Neujahrsansprache inklusive Rücktrittsankündigung der dänischen Königen Margarete sorgte kurzzeitig für großen Wirbel in Dänemark.
Es folgte der Nordoststurm mit Kälte, Eis und Schnee. Solange ein „hyggeliger“ dänischer Ofen dabei hilft, anschließend wieder warm zu werden, werden Surfer sicher weiterhin Wintersport-Urlaub in „Ice-Cold Hawaii“ machen. Die Vorhersage sieht gut aus...