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Nein, Surfen im Winter ist nicht jedermanns Ding. Wo die persönliche Schmerzgrenze liegt, hängt von Konstitution, Fitness, Geschlecht und auch vom Surflevel ab. Ein dicker Winter-Neo mit integrierter Haube und warme Schuhe sind nach wie vor das A und O, aber auch für die Zeit vor und nach der Session gibt es durchaus Gadgets, die einem das winterliche Surferleben schöner machen können.
Die im Folgenden vorgestellten Accessoires sind vermutlich irgendwo zwischen lustig, mitunter vielleicht überflüssig, aber teilweise auch sehr nützlich angesiedelt. Vielleicht helfen sie euch ja, die Saison etwas länger auszudehnen oder im neuen Jahr früher wieder einzusteigen.
Die besten Winter-Gadgets für Windsurfer zum Durchklicken:
Ich glaube, es föhnt – trockene Neos in 45 Minuten!
Man kommt im Winter mit dem klitschnassen Neo ausgelaugt von der Session nach Hause, hat währenddessen aber schon im Hinterkopf, dass die Vorhersage für den kommenden Morgen noch vielversprechend aussieht. Die Frage, die uns allen in diesem Moment schon durch den Kopf geschossen ist: Wie kriege ich schnellstmöglich meinen Neo wieder trocken? Und das am liebsten innen und außen. Ab in die Dusche und dort aufhängen? Oder direkt über die Heizung und dabei die Wohnung voll tropfen? Oder einfach draußen hängen lassen und hoffen, dass nichts einfriert.
Der Wetsuit Pro-Dryer von Surflogic könnte einem das Leben einfacher machen. Es handelt sich um einen aufklappbaren Bügel, an dem ein elektrischer Föhn befestigt ist, der warme Luft durch den Anzug pustet. Das 1.400 Watt starke Teil soll laut Herstellerangaben – je nach Raumtemperatur – einen 5/4er Neo in 35-60 Minuten trocken kriegen. Für einen richtig dicken +6 mm Winteranzug braucht der Neo-Trockner dementsprechend 15 Minuten länger. Das heißt, man könnte theoretisch sogar bei einer zweiten Session am Nachmittag schon wieder in den behaglich trockenen Neo steigen. Und bis zum nächsten Morgen sollte man ihn ohne Probleme trocken kriegen – auch beidseitig. Dabei braucht man sich keine Sorgen zu machen, seinen Neo, beziehungsweise die gesamte Bude, abzufackeln, denn der Föhn soll laut Hersteller die Temperatur automatisch regulieren und sich nach 60 Minuten, erst mal, automatisch abstellen.
Preis: 179 Euro
Föhnt auch – die Trockenkammer fürs Zubehör
Surflogic bietet mit dem Wetsuit Accessoiries Bag zusätzlich noch eine wasserdichte Tasche für Neo-Zubehör an, die mit dem Föhn kompatibel ist. Man kann seine Handschuhe, Schuhe, Haube etc. einfach in der Tasche lassen und diese, mit den mitgelieferten Heringen, am Föhn befestigen. Das Gebläse soll dann auch das Neo-Zubehör innerhalb kürzester Zeit trocknen.
Preis: 25 Euro
Die Umkleidekabine zum Überziehen
Einer der unschönsten Momente beim Wintersurfen ist oftmals das Umziehen, vor allem der Teil nach der Session. Wer kein großes Auto mit Stehhöhe oder eine Umkleide vor Ort hat, dem könnte der extrem dicke Annox Change Robe das Leben versüßen. Die mobile Umkleidekabine besteht außen aus recyceltem Nylon und ist sowohl wasser- als auch winddicht. Innen soll die synthetische Lammwolle die Wärme besonders gut halten und mehrfaches Anlegen ohne Kälte- oder Nassgefühl ermöglichen. Der Mantel ist ziemlich weit geschnitten, da er viel Platz zum Umziehen bieten soll.
Preis: 174,72 Euro
Aufguss von Solite – individuell formbare Schuhe
Richtig dicke Winterboots bietet Solite mit den Custom Watersports Boots an – acht Millimeter dick und nahtlos verklebt. Das Besondere: Die Boots sollen thermisch an die persönliche Fußform anpassbar sein. Das heißt, man füllt kochendes Wasser hinein, um das Material zu erhitzen, lässt die Boots fünf Minuten stehen und kühlt sie anschließend mit kaltem Wasser ab. Dann schlüpft man rein und läuft umher, sodass sich das Material an die Fußform anpassen kann. Solite empfiehlt die Größe eher knapp auszuwählen – also im Zweifel eine halbe Nummer kleiner – da sich das Material bei der Hitzeprozedur an die Fußform anpassen soll. In surf 1-2 /2021 haben wir sie bereits ausprobiert und für sehr gut befunden. Kein Schnäppchen, aber warm und mit perfekter Passform.
Preis: 99,95 Euro >> hier erhältlich
Heiße Füße – mit dem Solite Socken-Upgrade
Für das kleine bisschen extra Wärme an den Füßen – für die besonders kalten Tage im Winter – könnten die 1 mm dicken Solite Heatbooster Socks sorgen. Durch die geringe Reibung flutscht man mit den Socken außerdem einfacher in dicke Winterboots rein. Die Socken gibt es mit und ohne getrennten großen Zeh und sind somit mit jedem beliebigen Neo-Schuh kombinierbar. Aber aufgepasst: Im Schuh sollte auf jeden Fall genug Platz für die extra Ein-Millimeter-Schicht sein. Wenn es da unten zu eng wird und die Zehen nicht mehr so gut beweglich und durchblutet sind, können sie schneller einfrieren, als in einem vergleichsweise dünneren Schuh mit genügend Bewegungsfreiheit. Obendrein kann man die Socken auch viel schneller trocknen als einen ganzen Schuh und man kann für die nächste Session in eine trockene Socke schlüpfen, anstatt direkt in den nassen, kalten Schuh. (Außer man hat den Surflogic Föhn!? ;-))
1 mm Neopren | Preis: 29,95 Euro (Round-Toe), 32,95 Euro (Split-Toe)
Die Schutzschicht im Auto – wasserdichte Sitzbezüge
Diejenigen, die das Glück haben nah am Spot zu wohnen und sich im Winter gar nicht erst vor Ort umziehen müssen, da sie einfach auf die warme Dusche zuhause warten, könnten wahrscheinlich wasserdichte Sitzbezüge fürs Auto gebrauchen, bzw. den Sitzen würde das guttun. Eventuell auch zum Aufwärmen im Auto – ohne vorher den nassen Neo auszuziehen – gut zu gebrauchen. Die Waterproof Car Seat Cover von Surflogic gibt’s auch für Doppelsitzbänke und in unterschiedlichen Farben und Mustern aus Polyester oder Neopren.
Preis: 35 bis 45 Euro (je nach Größe und Material)
Weiter geht’s beim Thema „heiße Füße“ – allerdings an Land – vor und nach der Session. Aus den wasserdichten Boots von Vans mit dem sperrigen Namen Snow MTE Powder Surfer Boots kann man den Innenschuh aus Filz mit einem Handgriff rausnehmen und zuhause trocknen. Zum Beispiel nachdem man sandige, nasse Füße darin aufgewärmt hat. Für Surfer vielleicht ganz praktisch.
Preis: 179,95 Euro | Infos unter www.vans.com oder www.blue-tomato.de
Wärme-Kraftwerk
Wem trotz großer Thermosflasche am Spot ständig das heiße Wasser ausgeht, der könnte über einen Wasserkocher (12 Volt) fürs Auto nachdenken. Der Kocher aus Edelstahl von Kamber soll, laut Käuferbewertungen auf Amazon, einen guten Job machen. Aber aufgepasst auf die Autobatterie. Wer kein Risiko eingehen möchte, die Batterie im Stand zu sehr zu entladen – vor allem bei kalten Temperaturen – müsste während der Nutzung wahrscheinlich den Motor laufen lassen. Kann man machen, muss man aber nicht.
Preis: 54,99 Euro >> z.B. bei Amazon.de
Heizung für die Hände
Die Firma Therm-IC bietet eine ganze Reihe von beheizbaren Handschuhen an. Besonders leichte Lithium-Ionen-Batterien sorgen auf Knopfdruck bis zu zehn Stunden lang für Wärme.Natürlich nur zur Nutzung an Land geeignet, und wahrscheinlich auch nicht jedermanns Ding. Sind die Hände nämlich einmal eingefroren, muss man sich meistens auf die körpereigene Durchblutung verlassen und einmal durch den Schmerz wiederauftauender Finger durch. Vielleicht aber ein Tipp bei langem Warten auf Wind oder für den Surf-Fotografen im Winter sicher ein ganz nettes Gadget.
Preis: Ab 249,99 Euro >> hier erhältlich
Alles gut verpackt
In so einem wind- und wasserfesten Overall wird einem beim Aufriggen oder während der Mittagspause bestimmt nicht so schnell kalt. Der Leknes-Suit genannte Winteranzug von Helly Hansen verspricht mit vollständig verklebtem Design seinen Träger den ganzen Tag warm und trocken zu halten. Für diejenigen, die unter dem Motto, „lieber zu warm als zu kalt“, bei der Wintersession auf Nummer sicher gehen wollen.
Preis: 215 Euro
Geduld haben und Tee trinken
Heißes Wasser kann man bei einer Wintersession immer gebrauchen. Mit der großen, robusten 1,9 Liter fassenden Classic Legendary Bottle von Stanley hat man auf jeden Fall genug dabei – nicht nur zum Teetrinken – sondern auch um mal ein bisschen in die kalten Neo-Schuhe zu kippen oder über den vereisten Gabelbaum. Die doppelwandige, vakuumisolierte Flasche soll, laut Herstellerangabe, bis zu 32 Stunden Wasser warmhalten und so gut wie unzerstörbar sein.