Bei Wings geht der Trend mehr und mehr zu zwei festen Griffen oder gar einem durchgehenden Boom. Damit ist auch die Montage eines Trapeztampens leichter möglich als bei Wings mit weichen Griffen - und immer mehr Wingfoilende nutzen diese Option. Weil nicht jeder mit den Begriffen vertraut ist, hier zuerst mal die Grundlagen: Ein Trapez ist ein Hüftgurt mit einem Haken, mit dem man sich im Trapeztampen einhaken kann. Auf diese Weise muss man den Zug des Wings nicht komplett mit den Armen halten, sondern setzt das Körpergewicht entgegen, wodurch die Arme spürbar entlastet werden können. Beim Windsurfen und Kiten gehören Trapeze längst zur Standardausrüstung.
Wingen mit Trapez - welche Tampen, welche Länge?
Wer mit Trapez Wingen möchte, braucht dazu also einen Trapeztampen und ein passendes Trapez. Zunächst zum Tampen - hier gibt es mehrere Optionen:
1. Basic-Variante
Die einfachste Variante stellen Tampen dar, die nur an den dafür vorgesehen Ösen an der Mittelstrut des Wings angeknüpft werden - vor allem bei älteren Wings mit weichen Griffschlaufen war gängig. Der Nachteil dieser aus heutiger Sicht eher primitiven Variante: Die Position ist festgelegt und der Tampen weht im Wind wie ein Fähnchen - das Einhaken wird dadurch oft ziemlich mühsam.
2. Vollwertige Trapeztampen
Wings mit festen Griffen oder einem durchgehenden Boom bieten die Möglichkeit, einen vollwertigen Trapeztampen zu montieren. Dieser wird dann per Klett an den Griffen befestigt, dank einer festen Kunststoffummantelung ist er deutlich formstabiler und langlebiger als die zuerst vorgestellte Basic-Variante. Diese Tampen gibt’s mit fixierter Länge, oder auch als Variotampen.
Die Gesamtlänge des Tampens sollte nicht zu kurz sein und ist in vielen Fällen länger, als man es z.B. vom Windsurfen oder Kiten kennt. Die ideale Tampenlänge liegt meist 30 und 42 Inch, abhängig von Körpergröße und persönlichem Geschmack. Unser Tipp für alle, die sich ob der Länge nicht sicher sind: Kauft euch einen Variotampen mit einem Verstellbereich von 30 bis 40 Inch!
3. Einziehbare Trapeztampen
Die eleganteste Variante ist zweifellos der einziehbare Trapeztampen von Artness (HIER gibt’s einen ausführlichen Test). Dieser ist bezüglich der Länge variabel und funktioniert ideal bei Wings mit zwei festen Griffen. Beim Einhaken zieht sich der Tampen auf die zuvor eingestellte Länge aus, ausgehakt liegt er flach an und ist dann bei Tricks und Sprüngen nicht im Weg - die Gefahr des versehentlichen Einhakens ist somit minimiert.
Trapeze zum Wingen
Bezüglich der Trapeze gibt es drei Möglichkeiten: Normale Windsurf- bzw. Kitetrapeze, Hüftgurte, oder spezielle Wing-Trapeze. Hier ein kleiner Überblick über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme:
1. Windsurf- und Kitetrapeze
Wer Vorerfahrungen vom Windsurfen oder Kiten mitbringt und bereits ein Hüfttrapez besitzt, kann dieses natürlich auch zum Wingfoilen verwenden.
- Pro: Weich und komfortabel gepolstert; Ideal für hohe Zugkräfte & lange Strecken
- Con: Haken kann nicht seitlich wandern; Kaum kombinierbar mit Hüftleash
2. Hüftgurte
Weil die Zugkräfte im Wing in der Regel deutlich geringer sind als bei einem Kite oder Windsurfsegel, werden zum Wingfoilen auch äußerst spartanische Hüftgurte genutzt.
- Pro: Bewegungsfreiheit & Gewicht; Haken kann seitlich wandern; Kombinierbar mit Hüftleash
- Con: Komfort bei längeren Strecken
3. Wing-Trapeze
Die neueste Generation an Wingsurf-Trapezen stellt eine Mischung der beiden erstgenannten Ansätze dar - das heißt: Weniger breit und gepolstert als ein Windsurf- oder Kitetrapez, aber eben auch kein minimalistischer Hüftgurt.
- Pro: Kombination aus Komfort & Bewegungsfreiheit; Haken kann seitlich wandern; Kombinierbar mit Hüftleash
- Con: -
Wingfoilen - mit oder ohne Trapez?
Bleibt die Frage, ob und für welche Fälle ein Trapez beim Wingsurfen wirklich Sinn macht. Hier unsere Empfehlung:
1. Typ “Cruiser”
Weil die Wings leicht sind und der Fahrwiderstand des Foils im Wasser - verglichen mit einem Windsurf- oder Kiteboard - eher gering ist, hält sich auch die Belastung der Arme beim gemütlichen Cruisen in engen Grenzen. Wer also in erster Linie kurze Schläge fährt, Manöver übt oder auch mal ein Jump versucht, fährt ohne Trapez in der Regel besser. Einzige Ausnahme: Beim Wingen im Winter kann ein Trapez generell sinnvoll sein, weil man beim Fahren mal die Hände ausschütteln kann. Hierfür reichen auch die schmalen Hüftgurte aus.
2. Typ “Racer”
Wen du gerne voll angepowert und gut motorisiert unterwegs bist, auf kleinen Foils deinen persönlichen Speedrekord jagst, oder auch an Regatten und Long-Distance-Rennen teilnimmst, ist ein Trapez in jedem Fall sinnvoll. Unsere Empfehlung geht dann klar zu einem speziellen Wingtrapez oder einem gut gepolsterten Windsurf- oder Kitetrapez.
3. Typ “Downwinder”
Ein anderer sinnvoller Einsatzbereich für das Trapez sind Downwinder. Wer mit dem Wing im Schlepptau Dünungswellen abreitet, muss irgendwann wieder zum Ausgangspunkt nach Luv kreuzen. Für diese längeren Amwindschläge sind Trapeze eine gute Sache. Auch hier empfehlen wir spezielle Wing-Trapeze oder gut gepolsterte Windsurf- oder Kitetrapeze.