- 1. Der Weg ist das Ziel
- 2. Andere Länder, andere Sitten
- 3. Camper-Abholung - das ist bei der Übergabe zu beachten
- 4. Die richtige Beladung des Wohnmobils
- 5. Zweiräder richtig verstauen
- 6. Die erste Fahrt mit dem Wohnmobil
- 7. Endlich da!
- 8. Camping-Knigge: Die Etikette auf dem Platz
- 9. Achtung Diebstahl: So sichern Sie Ihren Camper
- 10. Das perfekte Urlaubsende
1. Der Weg ist das Ziel
Viel zu lange Fahrtstrecken, eine schlecht geplante Route und als Kirsche auf der Torte steht man nach Stunden mühsamer Fahrt vor einem ausgebuchten Campingplatz. Das sind klassische Fehler von Camper-Neulingen. Wichtig ist, dass gerade der erste Campingtrip niemals zu weit weggeht. Nicht umsonst wählen über die Hälfte der deutschen Camper das Heimatland selbst als Ziel. Für die perfekte Campingreise gilt: Der Weg ist das Ziel. Denn entscheidet man sich bei der Planung gegen Standardstrecken, kann man bereits bei der Fahrt den Ausblick genießen – und umfährt auch den ein oder anderen Stau. Mit Kindern als Beifahrer sollte man nach ca. drei Stunden eine Pause einlegen und auch Tagesetappen planen, die 200 Kilometer nicht übersteigen, so Camping-Profi Daniel Schmidt von LMC.
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2. Andere Länder, andere Sitten
Falls es doch weiter weggeht, ist es wichtig, sich über Straßenverkehrsregeln und Mautgesetze im Ausland zu informieren. So dürfen Fahranfänger in Italien zum Beispiel in den ersten drei Jahren nach Führerscheinerwerb nur 90 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf Autobahnen fahren. Mit Wohnmobilen unter 3,5 Tonnen sollten Erwachsene dagegen die 130 km/h auf der italienischen Autobahn nicht überschreiten. Auch die Maut-Bestimmungen sollte man im Auge haben. Fast alle Autobahnen, einige Pässe und Tunnel sind nämlich mautpflichtig. Das sind nur einige der italienischen Besonderheiten. Wichtig ist, dass man sich informiert, denn hohe Bußgelder können ein Loch in die Reisekasse reißen.
3. Camper-Abholung - das ist bei der Übergabe zu beachten
Um das Camper-Leben kennenzulernen, mietet man für die erste Tour am besten das Gefährt der Wahl. Während die meisten Deutschen einer aktuellen ADAC-Umfrage zufolge zum Wohnmobil greifen – dicht gefolgt vom Camping-Van – empfehlen Experten bei der Frage nach der Unterkunft, die eigenen Bedürfnisse zu analysieren. Mit wie vielen Personen bin ich unterwegs? Wie viel Komfort ist mir wichtig und welches Budget habe ich zur Verfügung? Bei der Camper-Übergabe mit dem Vermieter ist eines wichtig: Nehmen Sie sich Zeit. Kind und Kegel zu diesem Event besser nicht mitnehmen, denn die Einweisung ist das A und O. „Man sollte vor Ort das Fahrzeug unbedingt und bestenfalls zu zweit auf Vorschäden überprüfen und diese auf einem Übergabeprotokoll vermerken,“ so der Rat von Daniel Schmidt. Auch Videos können weiterhelfen. Die meisten Hersteller haben mittlerweile Tutorials online und so gelingt das richtige Hantieren mit der Toilettenkassette, der Stromversorgung und der Gasflasche bestimmt.
4. Die richtige Beladung des Wohnmobils
Eine einfache Regel lautet: Die Ladung im Camper sollte möglichst tief zwischen den Achsen verstaut und vor Fahrtantritt ordentlich gesichert werden, um größeren Schaden zu vermeiden. Was hilft, ist eine Packliste mit den nötigsten Dingen, denn Neu-Camper neigen dazu, viel zu viel einzupacken. Das maximale Gesamtgewicht des Campers ist jedoch relevant. Man findet es in Teil 1 der Zulassungsbescheinigung. Camper sollten also den Taschenrechner zur Hand nehmen: Gesamtmasse minus Leergewicht ergibt die Zuladung. Wenn diese überschritten wird, dann kann es – gerade im Ausland – teuer werden. Nicht vergessen: Auch Fahrräder oder E-Bikes müssen mitgerechnet werden. LMC Marketing-Manager Daniel Schmidt rät dazu – gegen eine kleine Spende in die Kaffeekasse – bei Entsorgungsbetrieben oder Agrarhändlern um die Ecke auf die Waage zu fahren.
5. Zweiräder richtig verstauen
Immer mehr Camper nehmen ihr Fahrrad mit und möchten darauf nicht mehr verzichten. Je nach Art des Wohnmobils gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Zweiräder zu verstauen. Einige Fahrzeuge haben eine Heckgarage. Sie hat zwei große Vorteile: Die Räder können nicht gestohlen werden und sind nach der Fahrt sauber und fahrbereit. Wenn man motorisierte Zweiräder oder mehrere Räder transportieren möchte, empfiehlt es sich, auf Fahrradträger zur Montage am Chassis oder an der Heckwand zurückzugreifen. Wer das Rad im Innenraum transportieren muss, für den gibt es transportable Bodenhalterungen. Zur Sicherheit immer mit Zugbändern an den Seitenwänden befestigen. Falls man sich den Camper mietet, muss man im Voraus klären, welche Möglichkeiten es für den Fahrradtransport gibt.
6. Die erste Fahrt mit dem Wohnmobil
Bevor man das erste Mal oder auch generell mit dem Camper losfährt, checkt man: Ist die Ladung gesichert? Sind alle Fenster inklusive Dachluke geschlossen? Ist die Landstromverbindung getrennt und die Beleuchtung im Inneren ausgeschaltet? Um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden, sollte auch die 12V-Versorgung ausgeschaltet sein. Sprit spart man, indem man mit dem Verkehr mitschwimmt und nicht immer auf der Überholspur unterwegs ist. Außerdem sollte man die Größe des gemieteten Campers nicht unterschätzen. Häufig werden Seitenspiegel etc. angefahren, da man Breite oder Höhe des Fahrzeuges nicht richtig einschätzt. Das lässt sich verhindern, indem man vor der ersten großen Fahrt einmal eine kleine Teststrecke zurücklegt.
7. Endlich da!
Ist man schließlich am Campingplatz der Wahl angekommen und hat sich bei der Rezeption angemeldet, geht der erste Weg mit dem Camper zur End- und Versorgung. Hier füllt man den Frischwassertank auf. Dann heißt es Einparken in die Parzelle: Orientieren Sie sich dabei am besten an Ihren Mitcampern. Wer mag oder wenn es der Platz notwendig macht, kann man den Camper mit Keilen aus Kunststoff oder Holz ausrichten.
8. Camping-Knigge: Die Etikette auf dem Platz
Es gibt ein paar ungeschriebene Regeln, an die man sich auf dem Campingplatz halten sollte. Dazu zählt: Immer in Schrittgeschwindigkeit fahren, Hunde an der Leine führen und die Privatsphäre der anderen Gäste respektieren. Deshalb sollte man nicht über fremde Parzellen laufen und die jeweiligen Gepflogenheiten bei der Platzierung des Campers berücksichtigen. Das Abwasser des Campers sollte man nur in den dafür vorgesehenen Stationen entleeren und auch der Müll muss immer fachgerecht entsorgt werden. Und niemals – wirklich niemals – den Frischwasserschlauch zum Ausspülen des WC-Kanisters nutzen.
9. Achtung Diebstahl: So sichern Sie Ihren Camper
Eine unbeschwerte Zeit beim Camping wünschen sich alle Urlauber. Beachtet man einige Dinge, ist auch die Sicherheit beim Urlauben auf vier Rädern gewährleistet. Generell – wie auch bei anderen Urlauben – gilt: Schmuck und Wertgegenstände am besten zu Hause lassen. Notfallnummern hat man immer bereit. Geld trägt man möglichst am Körper. Den Wagen immer abschließen und nur auf ausgewiesenen Campingplätzen übernachten. Niemals an Raststätten im Wagen eine Nacht verbringen. Zudem empfiehlt es sich, als Anfänger nicht wild zu campen. Aber gerade in Deutschland ist festzuhalten, dass Campen zu den sichersten Urlaubsarten zählt und die Kriminalität auf den Plätzen sehr niedrig ist, bestätigt auch Daniel Schmidt. Wer sich trotzdem absichern möchte, kann mit Lenkradkrallen, Zusatzschlössern oder einer Alarmanlage nachhelfen.
10. Das perfekte Urlaubsende
„Nehmen Sie sich genug Zeit für die Rückreise. Nichts ist schlimmer, als auf den letzten Drücker zuhause anzukommen und das gemietete Fahrzeug noch nachts auspacken zu müssen, weil es am nächsten Morgen wieder beim Vermieter stehen muss. Daher hierfür lieber einen Tag mehr einplanen,“ so der Profi. Doch sobald die Heim- oder Weiterfahrt ansteht, ist es wichtig, dass man den Camper wieder in den fahrbereiten Ausgangszustand versetzt. Sitze in Fahrposition stellen, das Abwasser und die Toilette leeren, den Müll entsorgen. Wenn man auf matschigem Untergrund steht, braucht man manchmal externe Hilfe, um das Gefährt aus der Parzelle zu ziehen. Das kündigt man am besten am Vortag beim Platzwart an.
Dieser Artikel ist Teil des Camping-Specials 2024 von surf, bike und MyBike