WingsAllrounder mit Power - der NeilPryde Fly 2 Wing im Test

Manuel Vogel

 · 01.08.2024

Wir haben den Fly 2 mehrere Tage lang getestet
Foto: surf-Magazin
Der Fly 2 Wing von Hersteller NeilPryde entpuppt sich als ausgewogener Allrounder. Ob er auch Schwächen hat, liest du im Testbericht.

Den ersten Wing aus dem Hause NeilPryde, das Modell Fly, hatten wir euch bereits in einem Testbericht vorgestellt. Jetzt wurde der Allrounder überarbeitet, entstanden ist der Fly 2, der in zwei Farbkombinationen und zwölf Größen verfügbar ist. Neben der hier getesteten klassischen Version ist mit dem Fly 2 Pro noch eine Version aus steifem Laminatmaterial erhältlich, die aber ein deutlich größeres Loch ins Budget reißt.

An Land

Im Vergleich zum zweiten NeilPryde-Modell im Bunde, dem Boom-Wing Firefly (Hier gibt’s einen Test) hat die Outline des Fly 2 eine höhere Aspect Ratio, ist also etwas gestreckter, mit mehr Spannweite und kürzerer Mittelstrut. Auf den ersten Blick hat sich der Fly 2 zum Vorgängermodell nicht gravierend verändert, wurde aber in bestimmten Details angepasst. So soll eine stärkere Segmentierung der Fronttube sowie ein veränderter Materialmix für eine höhere Steifigkeit des Wings sorgen.

Be-und entlüftet wird der Wing nach wie vor über zwei getrennte SUP-Ventile. Im vorderen Bereich weist das Modell durchaus eine hohe Tuchstraffung auf, die Hinterkante ist dann vergleichsweise locker geschnitten. Kleine Minibattens sollen ein Flattern an dieser Stelle unterbinden. Der Wing hat im vorderen Bereich zwei kleine Fenster, weiter hinten sind dann nochmal zwei Fenster eingearbeitet. Diese vergrößern den Sichtkorridor nach Lee sinnvoll, sind allerdings aus vergittertem X-Ply-Material, welches beim Verpacken weniger anfällig für Knicke ist.

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Die Griffschlaufe an der Fronttube ist zwar eher schmal, dafür aber schön steif, was einen sehr direkten Steuerimpuls zur Folge hat. Gut gelungen ist auch das Griffsystem: Die Holme sind dünn, angenehm zu greifen und an den Ecken gut gerundet, sodass hier kaum die Gefahr besteht, sich daran zu verletzen oder das Board bei Crashs aufs Deck zu beschädigen. Zudem lassen sich die weit von der Mittelstrut abstehenden Griffe beim Starten und in Manövern vorzüglich greifen - ein versehentliches Danebengreifen ist nahezu ausgeschlossen. Solide Kevlarpatches schützen die Wingtips gegen Abrieb und unterstreichen das hohe Ausstattungs-Niveau des Wings.

Der Fly 2 lässt sich über die festen Griffe punktgenau dirigierenFoto: Marius GuggDer Fly 2 lässt sich über die festen Griffe punktgenau dirigieren

Auf dem Wasser

Trotz aller Updates - und das ist eine gute Nachricht - hat sich auch die zweite Version des Fly Wings die gute Leichtwindpower erhalten. Der Wing balanciert sich beim Anfahren vorzüglich aus und bietet sofort einen definierten Lift, der es auch technisch weniger geübten Fahrerinnen und Fahrern leicht macht, aufs Foil zu kommen. Pumpzüge setzt der NeilPryde Fly 2 ebenfalls sehr effizient in Lift um, da er nicht extrem steif daherkommt, sondern durchaus etwas “Leben” in Form von Flexibilität bietet. Auf der Geraden greift man an den dünnen Carbonholmen sehr entspannt und mit perfekter Zugverteilung. Eine gute Mischung aus Flugstabilität einerseits und trotzdem genug Agilität vermittelt er beim Geradeausfliegen - eine Charakteristik, mit der eigentlich jeder gut leben kann. Auch wenn der Wing auf der Waage nicht zu den absoluten Leichtgewichten gehört, so liegt er doch in Manövern überaus angenehm in den Händen. Die Hinterkante schwebt lange oben, auch bei Manövern nach Lee oder dem Abreiten von Dünungswellen. Gerade in der Welle - egal, ob beim Downwinden oder in der Brandung - hat der Fly 2 auch spürbare Vorteile gegenüber dem Schwestermodell Firefly, da er sich aufgrund der größeren Spannweite noch besser ausbalanciert und auf der Mittelstrut weniger Gewicht mitschleppt. Die festen Griffe des Fly 2 sorgen für eine direkte Übertragung der Steuerbewegungen. In starken Böen wünschte man sich den Wing dann beinahe etwas neutraler. Lässt man den Druck raus, bleibt der Wing zwar gut fahrbar, gelegentlich beginnt dann die Hinterkante aber leicht zu flattern. Insgesamt ist die Windrange, mit top Leichtwind-Leistung und sehr passabler Kontrolle, aber absolut überzeugend.

Schwebt bei Downwindern brav hinterher - der Fly 2Foto: Marius GuggSchwebt bei Downwindern brav hinterher - der Fly 2

NeilPryde Fly 2 - das Fazit

Der NeilPryde Fly 2 wirkt einen Tick straffer und kontrollierbarer als das Vorgängermodell, hat sich aber zum Glück seinen Allroundcharakter bewahrt. Power und Handling sind auf hohem Niveau, damit eignet sich der Wing sowohl für Neueinsteiger, als auch für Freerider und Trickser, die an ambitionierten Freestylemoves feilen.

NeilPryde Fly 2 - technische Daten

  • Testmodell: NeilPryde Fly 2 5,0
  • Spannweite: k.A. cm
  • Tiefe: k.A. cm
  • Gewicht (eigene Messung, ohne Leash): 2,95 kg
  • Gewicht: 590 g/m2
  • Verfügbare Größen: 1,8/2,4/3,0/3,5/4,0/4,3/4,7/5,0/5,4/5,7/6,0/6,7 qm
  • Lieferumfang: Wing, Tasche
  • Preis (Testmodell): 1139 Euro
  • Kontakt: Zur Website
  • Besonderheiten: -

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