Spots in diesem Artikel:
Die ikonischen Windräder und grünen Felder Schleswig-Holsteins ziehen an mir vorbei. Ich denke zurück an ein Erlebnis vor einigen Jahren, als der PWA-Tourstopp auf Teneriffa gerade durch war, die Kanaren-Tour vollendet. Beim Packen rief mir damals einer der Kanarios mit leicht hämischen Grinsen zu: „See you on cold and rainy Sylt“. Auch bei den Hawaiianos sah man ein paar lange Gesichter. Die Aussicht, auf die norddeutsche Insel zu reisen, stieß nicht bei allen Flip-Flop-Trägern auf Begeisterung.
Wie ich jetzt so in meinem Bus auf dem Autozug nach Sylt sitze, ziehen diese Erinnerungsfetzen an mir vorbei und ich frage mich, wieso das eigentlich so ist. Klar, den Regen hab’ ich auch schon erlebt, die Kälte im Neo am Strand, wenn man auf seinen Heat wartet, ebenfalls. Aber eben auch: Sahne-Sideshore-Bedingungen, glassy Wellenreitsessions, wie man sie sonst nur vom Atlantik kennt und Radtouren durch malerische Dünen. Wir haben eigentlich immer eine tolle Zeit beim Worldcup auf Sylt.
Altbekanntes, neu entdeckt
Ich freue mich auf das kommende Wochenende. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich zum Surfen auf die Insel fahre, ohne dass ein Wettkampf stattfindet. Zeit, verschiedene Spots auszuprobieren, Wellen zu suchen und die Insel noch mal neu zu entdecken. Ein fetter Südwest-Sturm verspricht gute Bedingungen für die kommenden Tage.
Als ich in Westerland über den Deich schaue, traue ich meinen Augen kaum, denn alles sieht so anders aus. Es dauert einen Moment, bis ich verstehe, dass einfach nur die gewohnten Zelte und ein paar Tausend Leute fehlen. Ansonsten ist eigentlich alles wie immer: Ein paar blondierte Strandgäste mit Weinschorle spazieren vorbei und der Shorebreak zeigt die Kraft, für die er weltbekannt ist. Ein Surfer gibt mir den Tipp, dass in Wenningstedt vor Kurzem die störenden Buhnen aus dem Wasser entfernt wurden und man dort nun bedenkenlos bis an den Strand surfen kann. Super! Die Buhnen hatten mich schon die ein oder andere Finne gekostet und die Vorstellung, mal vollkommen ohne Sorge in den Wellen zu spielen, fühlt sich gut an.
Wellen-Spielplatz oder Flachwasser-Labor - Sylt hat alles
Keine halbe Stunde später baue ich in Wenningstedt voller Vorfreude mein Material auf. Als ich vollbepackt an der Südkap Surfing Schule vorbeigehe, grinsen mich ein paar bekannte Gesichter an. Man kennt sich. Die Jungs freuen sich, dass sie mal an ihrem Spot besucht werden: „Wir sehen uns auf dem Wasser!“ An vielen Orten auf der Welt ist das leider anders und man bekommt als Touri schon mal den einen oder anderen bösen Blick der Locals. Auf dem Wasser wird schnell klar, warum man hier als Local so entspannt sein kann: Wellen, die auf den weiten Sandstrand brechen, soweit das Auge reicht, ein unendlicher Spielplatz und genau ein Windsurfer auf dem Wasser.
Sideonshore-Bedingungen mit etwa kopfhohen Wellen erlauben uns Spaß für Stunden, bis sich der Tag mit einem malerischen Sonnenuntergang verabschiedet. Und auch wenn mich der Shorebreak ein paar Mal einstampft wie eine Dampfwalze, kann ich mein Material zu meiner Freude wieder in einem Stück mit nach Hause nehmen.
Der nächste Tag verspricht am Morgen mit passendem Tidenstand beste Flachwasserbedingungen im Norden der Insel. Der Ellenbogen, das sind malerische, mit Schäfchen besetzte Dünen und Laborbedingungen mit Flachwasser – samt Stehrevier. Als ich dort im Morgenlicht meine Runden drehe und am Horizont die Syltfähre nach Rømø durchs Postkartenambiente tuckert, kann ich nicht anders, als mich zu freuen: Wie schön bitte ist Norddeutschland!
Das Wochenende vergeht wie im Flug. Die verschiedenen Spots und unterschiedlichen Tidenstände bringen jeweils neue Herausforderungen mit sich, lassen aber auch jede Session – egal ob in der Welle oder im Flachwasser – einzigartig werden.
Nach den vielen Stunden auf dem Wasser bin ich schon fast froh, in der folgenden Woche wieder „nur“ am Schreibtisch sitzen zu müssen, um meinen müden Körper auszuruhen.
Sylt wird auf dem Zettel der Reiseziele immer irgendwie vergessen. Das Bild in den Köpfen der Surfgemeinde ist geprägt durch den Worldcup – bei dem sich die Fahrer naturgemäß ihren Spot nicht aussuchen können und bei schwierigen Bedingungen rausmüssen. Dabei hat Sylt so viel mehr zu bieten.
Die Windsurf-Spots auf Sylt
1) Königshafen
Der nördlichste Punkt Deutschlands, der Ellenbogen, verspricht Spaß für die ganze Surffamilie. Das große Gebiet ist ein Natur- und Vogelschutzgebiet und dementsprechend darf nur in den gekennzeichneten Bereichen gesurft werden. Das Windfenster ist groß, am konstantesten sind West bis Süd und östliche Windrichtungen. Nordwind ist ebenfalls fahrbar, kommt allerdings etwas böig über die Dünen. Meist findet man hier tolle glatte Flachwasserbedingungen vor, die vom Aufsteiger bis hin zum Freestyle-Pro jeden glücklich machen. Das richtige Timing ist hier allerdings unentbehrlich, denn nur zwei bis drei Stunden vor und nach Hochwasser ist das Wasser wirklich tief genug. Bei ablaufendem Wasser muss man etwas auf die Strömungen aufpassen, denn die Nordsee nimmt sich mit meist unterschätzter Kraft ihr Wasser zurück. Ansonsten kann man hier im Stehrevier vor malerischer Kulisse vom ersten Beachstart bis hin zu Race Jibe oder Kono alles lernen, was das Surferherz begehrt. Die ansässige Kite- und Surfschule bietet Anfängerkurse mit Schulungsmaterial an. Stichwort „Kiten“: Schirme sieht man hier viele am Himmel, allerdings gibt es ausgewiesene Windsurf- und Kitezonen.
Auf dem Weg nach List links abbiegen Richtung Ellenbogen. Am Eingang zum eigentlichen Ellenbogen steht ein Kassenhäuschen, an dem man einige Euro Eintritt für das Naturschutzgebiet zahlen muss. Am Spot gibt’s auch eine Windsurfschule und Parkplätze. Camping ist nicht erlaubt.
2) List
Unweit des Königshafens kann man auch in List aufs Wasser. Der einzige Vorteil, den dieser Spot bietet, ist allerdings, dass man hier tidenunabhängig aufs Wasser kann. Gestartet werden kann nördlich des Fähranlegers, an dem die Fähren von und nach Rømø andocken. Es gibt mit Wassersport Sylt auch eine Surfschule, die von Mai bis September geöffnet hat und vor allem Ein- und Aufsteiger schult. Abgesehen von voll ablandigem SW-Wind ist hier jede Windrichtung fahrbar, am besten sind jedoch NW und O bis SO. Östliche Winde bringen kleine Chops, die man für kleine Jumps nutzen kann, ansonsten bleibt das Wasser recht glatt. Bei Hochwasser wird es hier schnell tief, in Verbindung mit der teilweise sehr starken Gezeitenströmung ist List dann eher kein Spot für Aufsteiger. Bei Niedrigwasser gibt es einen Stehbereich.
3) Wenningstedt
Von den Bedingungen her ist Wenningstedt ähnlich wie Westerland, allerdings liegt der Strand ein paar Grad mehr W-O ausgerichtet. Der Einstieg erfolgt über den weiten Sandstrand und seit Kurzem gibt es dort auch keine Steinbuhnen mehr im Wasser, um die man sich Sorgen machen muss.
Sind die Bedingungen mäßig, hängt am Rettungsschwimmerhäuschen die grüne oder gelbe Fahne und man darf im ausgewiesenen Badebereich nicht windsurfen. An Tagen mit größerer Welle ist das jedoch hinfällig, denn für Badegäste weht dann die rote Flagge und man kann am ganzen Strand uneingeschränkt aufs Wasser.
Ideal sind in Wenningstedt Windrichtungen von SSW bis WSW, die sideshore bis sideonshore von links kommen. WNW bis NW ist platt auflandig und keine Empfehlung, Nordwind kann dann wieder nette Bedingungen mit Wind von rechts liefern. Die Wellen verändern sich stark tidenabhängig, genau wie in Westerland. Aus Bump & Jump bei Niedrigwasser wächst innerhalb von wenigen Stunden eine massive Welle, und das nur aufgrund des auflaufenden Wassers. Südwest-Lagen mit etwa 25 Knoten und etwa 1,5 Meter hohem Swell bieten hier aber Tage, die zum besten gehören, was Deutschlands Strände zu bieten haben. Dann kann man sich über fette Rampen in die Luft feuern und frontside die kraftvollen Wellenlippen bearbeiten. Auch hier ist die Strömung immer spürbar. Bei moderaten Bedingungen und Niedrigwasser können auch weniger geübte Waverider ihren Spaß haben, bei Flut und Sturm geht’s aber ans Eingemachte!
Parken kann man direkt am Spot, z.B. am Parkplatz Twisters Wenningstedt. Einziges Manko: Im Sommer sind Strand und Parkplätze teilweise rappelvoll!
4) Munkmarsch
Nördlich von Keitum befindet sich in Munkmarsch die angeblich erste Windsurfschule der Welt von Calle Schmidt, der auch mit 80+ noch aktiv bei der Sache ist. Beliebt ist der Spot vor allem bei Aufsteigern und Flachwasserfans, die dort bei Windrichtungen von Süd über Ost bis Nord ideale Übungsbedingungen vorfinden. Auch Munkmarsch ist tidenabhängig, genug Wasser unter der Finne gibt’s rund 2,5 Stunden vor und nach Hochwasser. Aufgrund des großen Stehbereichs surft man hier ziemlich sicher, vor allem bei auflandigem Wind aus östlichen Richtungen.
5) Westerland
Der Brandenburger Strand ist hinlänglich bekannt und bei Surfern berühmt-berüchtigt. Zum alljährlich im Herbst stattfindenden Windsurf World Cup oder auch den Tourstopps des Deutschen Windsurf Cups kommen Zehntausende Besucher und das „Who is who“ der Szene. Der Spot ist direkt an der Strandpromenade gelegen, was nicht nur beim Worldcup tolle Möglichkeiten zum Zuschauen bietet. Der Spot wird oft als „schlechter“ Windsurfspot abgetan, mit auflandigem Wind, mastbrechendem Shorebreak und finnenfressenden Steinbuhnen im Wasser. Für W- bis NW-Wind trifft das sicher zu. Weht es mit 20 Knoten+ aus S-SW oder N-NNO kann man hier aber bei Sideshorewind richtig Spaß haben.
Die Buhnenreste am Strand, die mit gelben Kreuzen gekennzeichnet sind sowie die Strömung lassen sich nicht wegdiskutieren, dafür gibt’s aber druckvolle Walzen, die alle Wavemoves erlauben und für reichlich Airtime beim Rausfahren sorgen. Bei Niedrigwasser bleiben Shorebreak und Wellenhöhe am Ufer moderater, dafür brechen auf der vorgelagerten Sandbank amtliche Brecher. Mit steigendem Wasserstand kommen dann die Sets bis ans Ufer durch, der Shorebreak kann bei Hochwasser und Sturm martialisch werden und ist dann allenfalls für erfahrene Waver noch mit Spaß verbunden. Direkt hinter dem Deich gibt es mehrere Parkplätze, die je nach Saison von kostenlos bis 18 Euro Tageshöchstsatz reichen. Zudem wird bis 18 Uhr die Kurtaxe am Strandübergang kontrolliert. Die Gästekarten gibt es entweder von der Unterkunft oder an der Kasse zu kaufen.
6) Rantum Ost
Das Gebiet südlich des Rantumbeckens auf der Ostseite Sylts wird vor allem für die Windsurfschulung genutzt – aus gutem Grund. Zwar gehört das Ambiente hier nicht zu den schönsten Sylts, dafür gibt’s aber südlich des kleinen Hafens ein schönes Flachwasserrevier für südliche bis östliche Windrichtungen. Der Einstieg südlich der kleinen Mole sollte mit Schuhen erfolgen, im Wasser liegen einige Steine, Muscheln und Pfahlreste. Im Uferbereich ist das Wasser sehr glatt, Vorsicht ist vor den Pfahlreihen geboten, die sich bei Hochwasser oft knapp unter der Wasseroberfläche verstecken. Weiter draußen wird es dann tiefer und man hat genügend Platz für entspannte Ritte übers Flachwasser. Auch hier sollte man den Heimweg rechtzeitig antreten, denn der Spot ist ebenfalls nur rund 2,5 Stunden vor und nach Hochwasser fahrbar. Wer zu spät an Land will, den erwartet ein langer Fußmarsch im Schlick.
7) K4
Unweit nördlich von Hörnum befindet sich K4. Parken kann man am Bunker Hill, von hier ist es ein kurzer Fußmarsch mit dem Material an den wunderschönen und von Dünen gesäumten Strand. Es wird hier nicht so voll wie in Westerland, Wenningstedt oder Hörnum, es gibt keine störenden Buhnen im Wasser. Gut zwei Stunden vor und nach Niedrigwasser liegt eine vorgelagerte Sandbank frei, zwischen Strand und Sandbank können dann sogar Aufsteiger sicher im glatten Wasser üben, ideal ist dann Westwind. Bei einsetzender Flut wandelt sich dann das Bild, die Wellen werden größer, K4 verwandelt sich in einen soliden Wavespot mit ziemlich hohl brechenden Wellen auf der Sandbank und saftiger Strömung. Für Wave-Sessions sollte es aus S-SW oder aus N-NW und damit side- bis sideonshore wehen.
8) Möwennest
Zwei Kilometer nördlich von Hörnum Ost gibt’s einen Sahnespot – benannt nach dem nahegelegenen Jugendgästehaus „Möwennest“ – der Sahnebedingungen bei Niedrigwasser und Ostwind bietet. Dann fällt eine vorgelagerte Sandbank trocken und erlaubt Schläge in Lee der Sandbank im Labor-Flachwasser. Der Wind weht dann extrem konstant und lässt einen womöglich darüber hinwegsehen, dass man sich diesen Spot mit zahlreichen Kitern teilen muss und Parkplätze quasi nicht existent sind. Hier sollte man Schuhe tragen, im Wasser gibt’s zahlreiche Muschelbänke!
9) Hörnum Ost
Was viele nicht wissen: Der Spot in Hörnum an der Ostseite ist das Gebiet, was täglich die meisten Windsurfer aufs Wasser zieht. Hier findet man unabhängig der Gezeiten Bedingungen für Groß und Klein. Bei Ebbe gibt es einen Stehbereich, der bei Flut aber zu tief zum Stehen wird. Auch bei Weststürmen schützen die Inseln Amrum und Föhr die Bucht vor großem Swell und bieten somit einen Rückzugsort für Freerider und Freestyler. Ostwind kommt frei und etwas choppy, bei S- und N-Wind ist es perfekt sideshore, wunderbar glatt und auch SW und NW funktioniert hervorragend. Großer Pluspunkt: Der Spot ist vom Dünencamping zu Fuß zu erreichen und die Südkap Surfschule vor Ort bietet neben Anfänger- und Aufsteigerkursen auch Foilkurse sowie Katamaran- und Jollensegeln an.
10) Hörnum Süd
Südlich der Tetrapoden-Uferbefestigungen befindet sich ein eher unbekannter Wavespot: WNW-bis NW-Wind schiebt Wellen um ein kleines Kap, hier kann man dann mit Wind von rechts in sauberen und vergleichsweise moderat auslaufenden Wellen seinen Spaß haben – ohne störende Buhnen und mit nur kleinem Shorebreak. Ideal ist ablaufendes Wasser, dann arbeitet die Strömung gegen den Wind. Bei auflaufendem Wasser kämpft man hingegen auf verlorenem Posten. Weiter in Richtung der Südspitze Sylts, „Kap Horn“ genannt, findet man bei SO-Wind sein Glück: Moderat, bis maximal kopfhohe Brandung mit Wind von links, viel Platz und keine Hindernisse im Wasser sind einen Besuch wert. Auflaufendes Wasser arbeitet gegen den Wind und ist daher empfehlenswert. Der Fußmarsch durch die Dünen lohnt sich angesichts des tollen Ambientes auf jeden Fall.
Revier-Infos Sylt
Anreise
Sylt ist ab Niebüll über zwei verschiedene Zuganbieter zu erreichen – mit der Deutschen Bahn (www.syltshuttle.de) und dem blauen Autozug (www.autozug-sylt.de). Wohnmobile werden aufgrund vermehrter Schäden an Dachluken etc. nicht mehr transportiert. Für Wohnwagengespanne bis zehn Meter Länge gibt es mit Buchungsbestätigung eines Sylter Campingplatzes einen Sonderpreis. Zu hohe und schwerere Gefährte sowie Wohnmobile müssen auf die Fähre von der benachbarten Insel Rømø zurückgreifen (www.syltfaehre.de). Reservierungen lohnen sich – besonders bei der Fähre – vor allem zu Ferienzeiten.
Wohnen & Campen
Dass Sylt als elitär gilt, ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen, trotzdem reicht das Angebot an Unterkünften von der Jugendherberge bis hin zur Villa. Reservieren ist gerade in der Hauptsaison und zu World Cup-Zeiten Pflicht. Sylt hat reihenweise Campingplätze für Familien.
Der unter den Surfern wohl bekannteste Campingplatz ist „Dünencamping Westerland“ (www.duenencamping-westerland.de), dieser liegt südlich des Aquariums, direkt in den Dünen.
Der Campingplatz Wenningstedt-Braderup (www.campingplatz.wenningstedt.de) bietet auch jede Menge Stellplätze, vielleicht etwas weniger malerisch, weil ohne Dünen, doch auch nicht weit vom Strand entfernt. Zum Surfspot Wenningstedt sind es von dort knapp zwei Kilometer.
Vom Bett aufs Brett, das geht zu Fuß am ebenfalls nett in den Dünen gelegenen Campingplatz in Hörnum (www.hoernum.de/buchen/camping)
Weitere Campingplätze in der Umgebung sind:
- Rantum: www.camping-rantum.de
- Westerland: www.campingplatz-suedhoern.de
- Kampen: www.campen-in-kampen.de
- Wohnwagen Sylt: www.camping-sylt.de
Wind, Wetter & Neoprenempfehlungen
Sylt gehört zweifellos zu den windigsten Orten Norddeutschlands und kann während des gesamten Jahres mit einer beeindruckenden Windstatistik aufwarten. Selbst im Hochsommer liegt die Chance auf Gleitwind immer noch bei über 60 Prozent. Die hartgesottenen Locals surfen freilich auch im Winter, für Hobbysurfer beginnt die Saison meist im April oder Mai, wenn sich oft ausdauernde Ostwindphasen einstellen, die schönes Wetter mitbringen und die noch frischen Temperaturen (Wassertemperatur Anfang Mai ca. 10-12 Grad) vergessen lassen, sofern man einen warmen Neo und eine Haube mitbringt. Im Hochsommer steigen die Wassertemperaturen auf knapp 20 Grad, dann tut es auch mal ein 4/3er-Neo. Auch im Hochsommer gerät Norddeutschland regelmäßig unter Tiefdruckeinfluss, auf kühle Tage muss man eingestellt sein.
Tiden & Wellen
Der Tidenhub auf Sylt beträgt rund zwei Meter, die Gezeiten spielen somit eine große Rolle. Teilweise fallen die Spots auf der Ostseite bei Niedrigwasser trocken. Die genannten Windvorhersageseiten bieten diese Daten oft mit an. In der Regel bieten die Zeiträume von Halbtide bis Hochwasser an Spots wie Wenningstedt oder Westerland die größten und kraftvollsten Wellen am Ufer. Bei Niedrigwasser bleibt es am Ufer oft moderater, dafür verlagert sich die Spaßzone an die vorgelagerten Sandbänke.
Surfstationen
Auf Sylt gibt es gleich mehrere etablierte Surfschulen, bei denen man Kurse belegen, Windsurf-Material oder SUP-sowie Wellenreiter für windlose Tage leihen kann.
Ellenbogen/Königshafen
- Camp One: www.campone-sylt.de
- Wassersport Sylt: www.wassersport-sylt.de
List
- Wassersport Sylt: www.wassersport-sylt.de
Wenningstedt
- Südkap Surfing: www.suedkap-surfing.de
Munkmarsch
- Syltsurfing: www.syltsurfing.de
Westerland/Brandenburger Strand
- Sunset Beach: www.sunsetbeach.de
Hörnum
- Südkap Surfing: www.suedkap-surfing.de
Surfshops
Ersatzmaterial gibt’s bei Salty Elements in Hörnum (www.saltyelements.de)
Alternativprogramm
Wellenreit- und SUP-Boards werden an allen Surfschulen vermietet, Kurse werden ebenfalls angeboten. Am besten lässt sich die Insel mit dem Rad erkunden, es gibt zahlreiche Leihstationen und schöne Wege. Auch für Familien gibt’s viele Angebote, z.B. das Spaßbad Sylter Welle, das Erlebniszentrum Naturgewalten in List oder auch die Kletter- und Skatehalle Sylt4Fun in Wenningstedt. Und wer’s eher ruhig mag, findet abseits des Westerländer Trubels knapp 40 Kilometer Sandstrand.
Essen & Trinken
- Twisters: Burger, Twister, Süßkartoffelpommes und Crepes mit Filialen direkt in Wenningstedt am Strand oder in der Paulstraße in Westerland.
- Creperie am Meer: An der Promenade in Westerland gibt’s die besten Crepes der Insel. Man wird freundlich empfangen und trifft die Mitarbeiter auch mal beim Surfen im Line-up.
- Shirobar: Top-Sushi gibt’s in Westerland. Einzigartige Atmosphäre und freundliches Personal, aber auch ein gehobenes Preisniveau.
Schattenseiten
In der Hauptsaison ist Sylt voll, das merkt man schon am Autozug. Die Erreichbarkeit für Tagestrips ist schlechter und kostspieliger als z.B. auf der Nachbarinsel Rømø.
Dieser Artikel erschien erstmals in surf 10/2020