StudieWingfoilen birgt kein erhöhtes Verletzungsrisiko

Tobias Frauen

 · 03.01.2024

Studie: Wingfoilen birgt kein erhöhtes VerletzungsrisikoFoto: NeilPryde/Markus Greber
In der weltweit ersten sportmedizinischen Studie zum Thema Wingfoilen haben die Ärzte von Surfmedizin e.V. herausgefunden, dass das Risiko gegenüber Windsurfen und Kiten nicht erhöht ist. Die meisten Verletzungen wurden durch Kontakt mit dem eigenen Material verursacht.

Die Ärzte von Surfmedizin e.V. sammelten im Rahmen einer weltweiten, mehrsprachigen Umfrage Daten zum Thema Verletzungen beim Wingfoilen. Ziel der Studie war es, die Häufigkeit, die Mechanismen und die Risikofaktoren für Verletzungen und Überlastungsschäden beim Wingfoilen sowie die Akzeptanz von Sicherheitsausrüstung zu analysieren. Auch zahlreiche surf-Leser*innen haben daran teilgenommen.

Die Ergebnisse dazu wurden kürzlich international publiziert. Für surf hat Dr. Thomas Gangl, einer der Autoren der Studie, die Erkenntnisse zusammengefasst:

  • 31 % der Teilnehmer erlitten im Befragungszeitraum mindestens eine Verletzung, was einer Verletzungsinzidenz von 5,7 / 1000h entspricht (Saisoninzidenz von 0,86 Verletzungen pro Wingfoiler / Jahr).
  • Der häufigste Verletzungsmechanismus war der Kontakt mit dem eigenen Sportmaterial, welche nahezu alle auf dem Wasser stattfanden. Keine einzige Verletzung passierte durch Kontakt mit einem anderen Wassersportler. Als Hauptursache wurden individuelle Fahrfehler zum Beispiel durch Ermüdung, angegeben.
  • Die häufigsten akuten Verletzungsarten waren Prellungen, Zerrungen, Schnittwunden und Schürfwunden. Diese Verletzungen betrafen hauptsächlich die unteren Extremitäten. Bei den seltenen schweren Verletzungen wie Knochenbrüchen war vor allem der Brustkorb betroffen.
  • Bei den chronischen Beschwerden / Überlastungsschäden standen die Knie- und Schultergelenke mit der umgreifenden Muskulatur im Vordergrund.

Kein erhöhtes Verletzungsrisiko beim Wingfoilen

Verglichen mit den Sportarten Kitesurfen und Windsurfen sind die Verletzungen laut den Autoren ähnlich. Die Studie habe ein vergleichbares Verletzungsrisiko wie beim klassischen Windsurfen gezeigt, das Verletzungsrisiko beim Kitesurfen sei höher.

Auch die Akzeptanz von Schutzausrüstung wie Helmen und Prallschutzwesten wurde in der Studie abgefragt. “Die Mehrheit der Teilnehmer verwendet diese bereits, wobei hier - den Daten entsprechend - noch Verbesserungen zur weiteren Verletzungsprävention möglich sind”, so die Autoren.

Das korrekte Erlernen des Sports in Wassersportschulen sowie regelmäßige Pausen zur Erholung können ebenfalls zu einer Abnahme des Verletzungsrisikos beitragen. Bei den chronischen Beschwerden könnten Modifikationen der Fahrtechnik und des Materials sowie sportspezifisches Training eine Reduktion bewirken.

Die vollständige Publikation kann hier nachgelesen werden (englisch).


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