Hersteller Vayu verpasst dem Aura ein Update und stattet die Neuheit mit der Option aus, drei verschiedene Griffsysteme verwenden zu können. Wir haben den Aura 2 ausprobiert und verraten, für wen sich der Wing eignet.
An Land:
Bereits die erste Version des Vayu Aura machte einen guten Eindruck im Test, trotzdem hat Hersteller Vayu weiter an einigen Stellschrauben gedreht. So hat der neue Aura 2 etwas schlankere Wingtips, um das Handling bei Rotationen zu verbessern. Insgesamt bleibt die grundlegende Ausrichtung im Vergleich mit dem Stallbruder V3 aber erhalten: Der Aura 2 hat verglichen mit dem V3 eine etwas höhere Aspect Ratio, also eine größere Spannweite und damit eine gestrecktere Outline. Zudem fällt das Profil im vorderen Bereich etwas flacher aus als beim mehr auf Power optimierten V3. Nicht verstecken muss sich Vayu generell bei der Ausstattung: Die Nähte auf der Front Tube sind mit zusätzlichen Aufnähern gegen Durchscheuern geschützt, die Front Handle ist steif, bequem und mit einem Neoprenteil hinterlegt. Recht unempfindlich gegen Knicke sind die aus weichem X-Ply bestehenden Fenster - die Durchsicht fällt allerdings ähnlich wie bei einer Milchglasscheibe aus.
Prunkstück des Vayu Aura 2 ist das wechselbare Griffsystem. Ausgeliefert wird der Wing mit festen Carbonhandles, die sich gut greifen lassen und ein millimetergenaues seitliches Verschieben erlauben. Zusätzlich dabei sind im Lieferumfang noch die weichen Handles - der Austausch erfolgt innerhalb weniger Minuten über vier Schrauben. Die weichen Handles bieten einen durchschnittlichen Griffkomfort, drücken das Gewicht des Wings aber um rund 150 Gramm im Vergleich zu den harten Griffen. Wer möchte, kann auch auf einen durchgehenden Boom wechseln, dieser kostet, je nach Größe, zwischen 99 und 159 Euro extra. Kleines Manko: Jede Wing-Größe benötigt eine eigene Boom-Länge. Belüftet wird der Aura 2 über ein SUP-Ventil, für eine schnelles Entlüften befindet sich an der Mittelstrut ein zusätzliches Ablassventil.
Auf dem Wasser:
Trotz aller Neuerungen hat sich die Grundkonzeption des Vayu Aura 2 nicht verändert - der Wing fällt absolut allroundtauglich aus. Beim Anpumpen bietet der neue Aura 2 annähernd die Power des etwas tiefer profilierten Stallbruders V3. Auch der Aura 2 lässt sich hervorragend anpumpen und bietet somit auch am unteren Windlimit eine überzeugende Performance. Bei absolutem Leichtwind und wenn leichte Winger an Deck stehen, kann man den Fülldruck auch gut um etwa 1 Psi im Vergleich zur Angabe reduzieren - dann twistet der durchaus straff abgestimmte Wing noch etwas besser und lädt sich beim Anpumpen effizienter auf. Sobald man auf dem Foil ist, spielt die Vayu-Neuheit ihre Stärken voll aus: Der Wing liegt bestens ausbalanciert in der Hand, sowohl die festen als auch weichen Griffe bieten die Möglichkeit, die Hände millimetergenau zu verschieben und somit mit angenehm gleicher Zugverteilung auf beiden Armen seine Bahnen zu ziehen. Das Profil bietet nicht nur eine sehr gute Flugstabilität, sondern erweist sich auch in Böen als überaus druckpunktstabil - unterm Strich bietet der Aura 2 somit eine sehr große Windrange.
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Auch in Manövern punket der Wing auf ganzer Linie: Überdurchschnittlich gut lässt er sich beim Wenden dirigieren, dank der schlanken Flügelspitzen gelingt das Umlegen von “tip to tip” flink und kraftlos. Auch alle anderen Foilmanöver gelingen dank der direkten Kraftübertragung ohne Abstriche. Und zum Freestylen? Es gibt Wings, die noch etwas kompakter und agiler wirken, trotzdem sind mit dem Aura auch deftige Tricks und Flips kein Problem. Last but not least, die Wave-Eignung: Auch hier hat Vayu seine Hausaufgaben gemacht, der Aura 2 pendelt sich, sobald man ihn nur an der gut gepolsterten und steifen Front Handle fühlt, sofort aus und driftet neutral und ohne störendes Eigenleben hinterher.
Vayu Aura 2 im Test - das Fazit:
Der Aura 2 ist eine runde Sache: Leichtwindpower, Kontrolle, Speed, Handling und Neutralität in der Welle - nirgends erlaubt sich der Wing eine Schwäche. Wer voll auf Freestyle setzt, dürfte den noch etwas kompakteren V3 vorziehen, zum sportlichen Freeriden, für smoothe Foil-Manöver und den Einsatz in der Welle ist der Vayu Aura 2 aber absolut top.
Allround-Eignung; Neutralität; 3 Griff-Systeme
Jede Wing-Größe mit eigener Boom-Länge