Wings aus Aluula-Material sind mittlerweile von mehreren Anbietern verfügbar, z.B. von Duotone, RRD und Ocean Rodeo. Aluula ist ein leichtes und dabei überaus steifes Material, welches es erlaubt, trotz dünner Durchmesser von Front Tube und Mittelstrut eine hohe Steifigkeit zu erreichen. Damit kann Material und dementsprechend Gewicht eingespart werden. Jetzt zieht auch Vayu nach und bietet mit dem Aura X ein solches Performance-Modell an. Wir haben es getestet.
An Land:
Den Vayu Aura X gibt’s in drei Größen (4,0/5,0/6,0 qm), wie der “normale” Aura (HIER gibt’s einen Test) hat auch der Aura X ein wechselbares Griffsystem. Wählen kann man zwischen dünnen Carbon-Griffen oder weichen Handles. Verglichen mit dem Vayu V3 (HIER gibt’s einen Test) weist der Aura X eine höhere Aspect Ratio auf - der Wing hat also eine größere Spannweite und ist deutlich gestreckter. Damit soll er auf hohen Topspeed und perfektes Driften optimiert worden sein. Ebenfalls verändert wurde das Ventilsystem, ab der Saison 2023 sind Vayu Wings mit SUP-Ventilen ausgestattet. Dabei kann der Aura X aufgrund des Verbindungsschlauches zwischen Front Tube und Mittelstrut in einem Zug aufgepumpt werden. Zum schnellen Entlüften steht ein zusätzliches Auslassventil an der Strut zur Verfügung.
Mitgeliefert wird eine passende Leash, für die Verwendung mit dicken Neos fällt das Klett etwas knapp aus. Die Nähte auf der Front Tube sind abgedeckt, die Wingtips sind allerdings aus Gründen der Gewichtsersparnis kaum gegen Abrieb geschützt.
Ergänzend zum Testbericht stellen wir euch den Wing nochmal in einem kleinen Clip auf unserem YouTube-Kanal vor. Klickt mal rein!
Auf dem Wasser:
Bereits beim Anfahren liegt der Vayu Aura X federleicht in der Hand. Die dünnen Griffe bieten ein hohes Maß an Griffkomfort und erlauben zudem ein millimetergenaues Verschieben der Hände. Damit ist entspanntes Fliegen möglich, da man perfekt im Druckpunkt greifen und mit gleichmäßiger Zugverteilung auf beiden Armen surfen kann. Sowohl beim Anfahren als auch auf der Geraden vermittelt der Aura X weniger Grundzug als das Schwestermodell V3. Dies bedeutet, dass man bei passiver Fahrweise ohne Pumpen etwas mehr Grundwind benötigt, um abzuheben. Allerdings kann man mit entsprechender Pumparbeit das Windlimit gehörig drücken, denn der Aura X erweist sich dann als durchaus effizient. Bei Leichtwind ist es sinnvoll, den Fülldruck um rund 1 Psi zu reduzieren, dies verleiht dem steifen Wing spürbar mehr Elastizität und Power.
Sobald man richtig angepowert ist, wird der Wing dann erfreulich schnell, das steife Grundgerüst hält den Druckpunkt stabil. In Manövern bietet der Vayu Aura X dann ebenfalls den erhofften X-Faktor. Er lässt sich spielend leicht dirigieren, die festen Griffen übertragen jeglichen Steuerimpuls 1:1. Aufgrund des sehr geringen Eigengewichts bleibt die Hinterkante des Wings bei Manövern nach Lee lange oben. Gleiches gilt beim Wellenabreiten, wo der Aura X in neutraler Position nahezu unbemerkt mitfliegt. Wer auf die weichen Griffe wechselt, kann die hierbei ohnehin schon hoch liegende Messlatte nochmal weiter nach oben verschieben. Die gute Front Handle sorgt beim Driften zudem für eine schöne und direkte Kraftübertragung.
Vayu Aura X - das Fazit:
Der Aura X ist mit 1999 Euro hochpreisig, bietet aber spielerisch leichtes Handling und maximale Neutralität beim Abreiten von Dünungs- und Brandungswellen. Eine absolute Empfehlung ist der Wing in Kombination mit schnellen High-Aspect-Flügeln und für alle, die einen maximal leichten Wing für Manöver und zum Wellenabreiten suchen. Der Einsatzbereich des Aura X ist groß, der Wing punktet als leichter Freerider, Wave-Spezialist und auch zum Tricksen. Der V3 bietet im direkten Vergleich aber mehr Leichtwindpower und hat in Verbindung mit auftriebsstarken Low-Aspect-Foils durchaus Vorteile. Auch zum Freestylen eignet sich der V3 etwas besser, da er mehr Lift für Sprünge bietet und obendrein kompakter designt wurde.
Handling, Neutralität, Griffsystem
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