Update, 16.4.2024: Nach dem Erlkönig (Test unten) konnten wir jetzt das Serienprodukt, den Starboard “Roll” 2024, mit einigen Detailverbesserungen begutachten. Das Board spricht mit den kompakteren Maßen vor allem SUP-Einsteiger und Familien an, die auf gute Kippstabilität und viel Platz an Deck mehr Wert legen als auf maximale Reisegeschwindigkeit auf langen Touren. Mit der neuen Roll-Technik beanspruchen die Boards besonders wenig Platz im Kofferraum. Das gilt auch für das Serienboard 10’8’’ x 33’’.
Das weiche Material ist identisch wie beim Erlkönig (unten), der Finnenkasten fällt aber deutlich zierlicher, eleganter und stromlinienförmiger aus und das Board lässt sich sehr leicht sehr eng rollen. Starboard sieht vor, dass das Board um die Pumpe gewickelt wird und dann noch in die schmal geschnittene Tasche passt (was gut funktioniert), aber das gerollte Board alleine wird mal eine richtig dünne Wurst, die nahezu überall noch reingestopft werden kann. Das geringe Gewicht sorgt für sehr leichtes Handling an Land, was dem Board einen spielerischen Touch verleiht. Mit 6 Inch Dicke sind alle iGO steif und tragfähig.
SUP mit geschweißten Nähten
Eine Besonderheit bleiben die geschweißten Nähte, die sehr sauber aussehen und stabiler halten sollen als verklebte Folien. Zwei große Spannnetze nehmen viel Material auf, zusätzliche Ringe erlauben die Montage eines Kajaksitzes (Fotos in Gallery oben).
Ursprünglicher, erster Test des Erlkönig:
Mit 9,4 Kilo zählt der iGO im Segment der Premium-Boards bereits zu den leichten SUP-Boards, wenn auch nicht zu den absoluten Federgewichten. Dabei lässt sich das geschmeidige Material gut einrollen und der neue Finnenkasten mit den tiefen Einschnitten biegt sich am Ende gut um das aufgerollte Board, was insgesamt eine handliche Rolle ergibt. Außerdem werden dadurch kritische Knickstellen am Ende des Finnenkastens (die zu Beschädigungen führen können) beim Einrollen vermieden.
Besonderheit: geschweißte Kanten
Darüber hinaus kann Starboard auch beim iGO ZEN Roll mit einer Besonderheit aufwarten: Die Kanten werden mithilfe einer innovativen Technologie ohne Kleber verschweißt. Dadurch sollen sie viel langlebiger, umweltfreundlicher und leichter als herkömmlich geklebte Kanten sein. Das Besondere an laminierten Kanten ist, dass es technisch sehr anspruchsvoll ist, die runde Form der Bug- und Heckkante zu schweißen. Das Resultat sieht am Testboard auf jeden Fall sehr sauber aus.
Praxistest: Kippstabil und touringtauglich
Mit 11 Fuß zwei Inch ist das iGO ein Hybrid aus Allrounder und kompaktem Touringboard. Das spürt man gleich bei den ersten Paddelschlägen: Das leichte Board lässt sich gut beschleunigen und hält gut den Kurs, die 31 Breite in der Mitte erlauben eine saubere Paddeltechnik, das Board wirkt flinker als gleich lange, 33 Inch breite Familientransporter. Ohne Paddeldruck läuft das Board mit rund viereinhalb km/h, im etwas forscheren Touringmodus lassen sich gut über sechs km/h auch über längere Distanzen halten und im kurzen Sprint schnellt die Nadel gleich über acht km/h. Das ergibt in Summe ein flottes Touringtempo - in der Board-Klasse unter 12 Fuß Länge.
Das Board hält dabei gut die Spur, der breite Bug ist nur sanft und in flachem Winkel angehoben und schiebt sich so flüssig übers Wasser. Für leichte SUP-Einsteiger bietet das Board genügend Stabilität, lediglich schwere Paddelanfänger sollten vielleicht lieber zu einer 32er oder 33er Breite greifen. Was man auf jeden Fall spürt, ist die mit gemessenen 15 Zentimetern etwas geringere Dicke als üblich. Bei seitlichen Kippbewegungen findet das Board dadurch frühzeitig einen Stopp-Punkt, der Baumstammeffekt wirkt so etwas abgemildert. Dabei wirkt das Board auch bei 85 Kilo Paddlergewicht steif.
Wir hatten ein Board aus der Vorserie im Test, in der Serienversion, die ab Januar 2024 verfügbar sein wird, soll ein nochmals weiter entwickeltes Dropstitch (Die Fäden auf der Innenseite aller iSUPS) zum Einsatz kommen, das die Steifigkeit nochmals erhöht. Zum Umdrehen bleibt man wahlweise in der Mitte stehen - das kompakte Board dreht erwartungsgemäß flott - oder geht bis zum keilförmigen Pad am Heck: auch in dieser Standposition gibt das Board dem - etwas geübteren - Paddler genügend Sicherheit.
Bei so viel Lob bleibt nur ein Dauer-Kritikpunkt: Der Klettverschluss der mitgelieferten Leash, der den Knöchel umschließen soll, ist eher für Storchenbeine geeignet als für bayerische Wander-Waden und über einem dicken Trocken- oder Neoprenanzug nicht wirklich ordentlich zu befestigen.
Gestrichene Textpassage: Nach Angaben von Starboard handelte es sich beim Testboard noch um eine aktuelle Leash, die Leash der Serienboards 2024 soll geändert sein.
SUP-Magazin-Fazit zum Starboard iGO ZEN Roll
Das 2024er Starboard iGO 11’2’’ x 31+’’ bietet einen großen Einsatzbereich, weil es gut dreht und dennoch auf Touren ordentlich geradeaus läuft. Die Breite von 31 Inch erscheint dabei als sehr ausgewogene Wahl für Kippstabilität und dennoch flottes Vorankommen. Mit 9,4 Kilo und einem besonders kompakten Packmaß ist das Board gut zu transportieren und zu verstauen. Die geschweißte Bauweise repräsentiert den aktuell vermutlich höchsten Verarbeitungsstandard.
- Preis: 799 Euro
- Lieferbar ab Januar 2024
- Infos unter www.star-board-sup.de