Diese 16 SUP-Boards haben wir getestet:
Hardboards:
Inflatable Boards:
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Alle Themen in diesem Test:
Der Testreport
2023 ist das Jahr eins des neuen SUP- Tests. Statt eine große Gruppe gleichartiger Boards miteinander zu vergleichen, haben wir uns auf die Suche nach besonders spannenden Produkten gemacht. Denn während im Segment der 11-Fuß- Allroundboards häufig Dekor und Preis kaufentscheidende Faktoren sind, lassen sich im nahezu unendlichen SUP-Angebot immer noch besondere Boards finden – für anspruchsvolle Paddler oder für ganz spezielle Vorlieben. Bei denen die Fahreigenschaften aus der schieren Mas- se an SUPs auf dem Markt herausstechen und im Vordergrund stehen. Für Paddler, die mehr als nur eine private Badeinsel suchen. Das können aufblasbare Boards sein oder laminierte, schmale Rennbretter oder tragfähige Tourer. Sogar ein Board, das sich speziell an Besitzer wasserbegeisterter Hunde richtet, ist dabei.
Alle Testboards sind vom SUP-Testteam handgepaddelt und begutachtet. Nur was wir wirklich empfehlen möchten, schafft es in diese Auswahl. Wir testen alle Boards auf heimischen Seen, bei spiegelglattem Wasser, aber auch wenn der Wind bläst. Dabei steht die Kippstabilität auf dem Testprotokoll, dazu, wie straff ein Board wirkt, wie leicht, schnell und sicher es sich bei unterschiedlichen Turns verhält, aber auch, wie schnell es sich bei fix eingestellter Paddelpower – eine Art Tester-Tempomat, der sich über die Jahre justiert – bewegen lässt.
Test mit GPS-Messung
Deshalb läuft sie an Tagen mit glattem Wasser und ohne Wind immer mit: die GPS-Messung. Die Geschwindigkeit spielt für die meisten Paddler zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber wir können so sicher sein, ob ein Board sich wirklich sehr leicht paddeln lässt oder ob wir vielleicht gerade einfach ein bisschen fauler, langsamer über den See bummeln und deshalb weniger Druck auf dem Paddel spüren. Ein kurzer Sprint zeigt dann noch das Speedpotenzial. Beim Test in dieser Ausgabe geht es dabei weniger darum, welches 14-Fuß-iSUP das schnellste ist, sondern viel mehr, in welchen Größenordnungen die durchschnittlichen Kilometerleistungen in der Stunde der verschiedenen Board-Klassen liegen.
Im unaufgeregten Touring-Modus, bei mittlerer Drehzahl quasi, legt das aufblasbare 11-Fuß-Allroundboard etwa 5,8 Kilometer zurück, der schnellste Tourer 7,2 Kilometer. Dabei liegen die mit 29 und 30 Inch etwas breiteren 14-Fuß-Hardboards sehr nahe an den schmalsten 14-Fuß-iSUPs. Die schmalen Aufblasbaren sind dabei aber deutlich wackeliger und anspruchsvoller zu paddeln. Für ähnliche Kippstabilität müsste ein iSUP eher ein bis zwei Inch breiter ausfallen als ein Hardboard. Im Topspeed klaffen die Boards ebenfalls gute zwei Stundenkilometer auseinander – das sind immerhin rund 20–25 Prozent Speedvorteil für das sportliche 14-Fuß- Board, auf Langstrecke wie im Sprint.
Welche Boardgröße ist die richtige?
Je nach Größe, Gewicht und Balancegefühl des Paddlers ist die Breite das wichtigste Kriterium für eine passende Mischung aus Sicherheit und Paddelspaß. Niemand will – vor allem bei kaltem Wasser – ständig darum kämpfen, nicht reinzufallen, aber etwas fordernd darf es schon sein. An der Größe und am Gewicht lässt sich wenig ändern, das Gleichgewichtsgefühl wird durch regelmäßiges Paddeln aber spürbar trainiert und verbessert. Wer sich für talentiert hält, kauft vielleicht gleich eine Nummer schmaler.
Als Faustregel für iSUPs gelten 28 Inch als untere Grenze für wirklich geübte Paddler, um damit noch sicher auf Tour zu gehen. Die vielseitigsten Boards, auch für Gelegenheitspaddler, liegen bei etwa 30 bis 31 Inch Breite: mit sportlichem Feeling, aber auch Sicherheit bei ein bisschen mehr Welle auf dem See. Wer groß ist oder schwer oder seine sportlichen Stärken nicht bei Balanceübungen sieht, greift zu 32 bis 33 Inch. 34 bis 36 Inch sind dann die Traglaster für sehr schwere Paddler, oder viel Gepäck oder sehr unruhiges Wasser.
Die Breitenformel: Wegen der durchgehend runden Kanten und der größeren Dicke (Baumstammeffekt) wirken gleich breite Inflatables wackeliger als Hardboards. Bei ansonsten gleicher Outline kann man ein Hardboard etwa ein bis zwei Inch schmaler wählen.
Bei Hardboards darf man – wegen der tieferen Standposition (fehlender Baumstammeffekt) und der oft auch schärferen Kanten – ein bis zwei Inch abziehen. Ein 27-Inch-Hardboard stellt leichte, geübte Paddler nicht vor unlösbare Herausforderungen und am anderen Ende der Skala wirkt ein Naish Touring mit 32 Inch Breite in diesem Test bereits sehr kippstabil. Für vergleichbare Sicherheit müsste ein iSUP mindestens 34 Inch breit sein. Die einfachste Möglichkeit bleibt aber der Praxistest in einer Verleihstation. Unabhängig von der Marke merkst du hier in einer Stunde, welche Boardbreite dir am meisten Spaß macht, das lässt sich auf andere Marken übertragen und es sind gut investierte 15 Euro, wenn du so einen Fehlkauf vermeidest.
Zubehör bei iSUPs
Wenn das Board nicht ausschließlich im Auto ans Wasser transportiert wird, kommt dem Packsack eine gewichtige Bedeutung zu. Die Materialwahl und Verarbeitung erscheint bei allen Säcken wirklich gut – lediglich bei Glory Boards, die zu sehr günstigen Preisen angeboten werden, fällt die Ausstattung etwas dürftiger, aber ausreichend aus.
Die Tasche von Starboard ist aus weichem, aber widerstandsfähigem Material, das aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Paddelbrett steckt das Board in einen großen wasserdicht verschweißten Expeditions-Rucksack. Der transportiert erst das Board ans Wasser und dann deine Klamotten auf dem Brett. Besonders leicht und kompakt fällt der Fanatic-Rucksack aus, ist so zierlich, dass er hinter dem Rücken auch normal trainierter Paddler verschwindet und mit dem leichten Diamond Air Pocket wird das Gesamtpaket auch ohne Rollen am Packsack wirklich S-Bahn-tauglich. In einem Outdoorladen käme man mit vergleichbaren Taschen vermutlich kaum unter 100 Euro an der Kasse vorbei.
Nicht unbedingt fürs Handgepäck geeignet, aber beim Aufpumpen hilfreich sind die großen Doppelkolbenpumpen, die LiteVenture und GTS serienmäßig zu ihren Boards liefern. Hochwertige Finnen aus Carbon oder GFK packen Fanatic, Indiana, JP, Naish, Norden, Paddelbrett und RRD zu ihren Boards. Ohne Werkzeug einzurasten sind die Finnen von LiteVenture und SIC.
Test der Hardboards
Hardboards bieten deutlich mehr Designfreiheit als aufblasbare Boards. Entsprechend groß und vielfältig ist die Auswahl der hier vorgestellten Modelle.
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Aus einem Schaumblock lässt sich nahezu jede Form fräsen oder schleifen – und als quaderförmiger Klotz beginnt das Leben nahezu jedes Hardboards. Das ermöglich viel mehr Formenfreiheit als bei aufblasbaren Boards, die bauartbedingt von vorn bis hinten nur gleich dick sein können und durchgängig die gleiche Kantenrundung haben. In dieser Gruppe von Flachwasserboards – also für Binnenseen, aber auch für Küstenreviere ohne große brechende Brandung, also auch für eine Tour entlang der Ostseestrände beispielsweise – sind drei interessante ganz unterschiedliche Ansätze vertreten, die sich nach Outline und vor allem auch Bugform grundsätzlich unterscheiden lassen.
Spitzer oder runder Bug?
Die martialisch scharf anmutenden Bugpartien stammen klar aus dem Rennsport und dort aus Anleihen aus dem Kanubau: für eine maximal lange Wasserlinie und einen verringerten Anströmwiderstand. Beides Ziele, die auch für Touringboards durchaus erstrebenswert erscheinen. Bei den Boards von JP-Australia und Starboard ist diese genetische Abstammung am deutlichsten zu erkennen, hier wurde auch das Deck tiefer gelegt. Extrem schmale Rennboards werden durch die so erhöhte Kippstabilität überhaupt erst paddelbar, bei Touringshapes steigen der Fahrkomfort und die Sicherheit in bewegtem Gewässer. Etwas dezenter legen Fanatic, RRD und SIC diese Merkmale aus. Als Nebeneffekt vermitteln schmale, durchs Wasser schneidende Nasen oft subjektiv nochmals mehr Speedgefühl, als der Tacho zeigt. Das Board von Naish gleitet dagegen lieber übers Wasser hinweg, der breite Bug schiebt sich über kleinere Wellen. Auch so kommst du flott vom Fleck, bei deutlich mehr Kippstabilität, sowohl beim Streckenschlag wie im Turn. Sehr außergewöhnlich beschreitet Norden, die Marke mit den Wurzeln im Wellenreiten, den Touringweg. Der Glider könnte von der Outline, den Rails und der Rockerlinie (Durchbiegung des Unterwasserschiffes) auch an einem Wellenreitspot liegen und wirkt an Land optisch kleiner, als es mit 12‘4‘‘ tatsächlich ist. Der spitze Bug ragt auf dem See kess in die Luft, das Board wirkt auch am Baggersee wie ein Wellenreiter, eignet sich für nicht allzu schwere Paddler, aber durchaus auch für SUP-Touren. Die hier getestete Auswahl ist also groß, eine Wahl treffen musst du.
Kompaktklasse: Test Inflatable Boards
Hardboards sind auf dem Wasser unschlagbar, leichter, handlicher, besser zu verstauen sind Inflatables. Auch diese gibt es für jeden Einsatzbereich und hier kommen ganz besondere Modelle, die nahezu unvergleichlich gut sind.
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Unvergleichlich gut sind diese Boards, weil sie – ein jedes für sich – echte Spezialisten in ihrer Paradedisziplin sind. Keine Stangenware aus dem dritten Gang links im Baumarkt, sondern für ganz individuelle Anforderungen von Wassersportmarken entwickelt. Du findest besonders leichte oder superkompakt zu verstauende Boards wie von Fanatic, Glory oder GTS: für einfaches Handling an Land und auf dem Wasser. Andere Boards sind deutlich robuster gebaut, wirken straffer und nochmals steifer, wie die richtig schnellen Sport-Tourer von Indiana, LiteVenture und Naish. Drei straffe, schmale Boards in 14 Fuß Länge für anspruchsvolle, erfahrene SUP-Paddler. Aber auch ein neues, besonders kippstabiles und tragfähiges Touringboard für die Langstrecke findest du hier mit dem Paddelbrett 13’8’’, das zusammen mit einem Extrempaddler entwickelt wurde. Dazu einen Hybriden von Sport Vibrations zum Paddeln und Windsurfen oder mit dem neuen Generation von Starboard ein mutiges, neues Boardkonzept, das für Flachwasser, aber auch zum (gelegentlichen) Surfen in kleinen Wellen entworfen wurde.