Diese 14 SUP-Boards haben wir getestet:
Inflatables:
Hardboards:
Per Klick geht’s zur Einzelbewertung
Alle Themen in diesem Test:
Der Testreport
Spätestens beim zweiten Board weiß man, wohin die SUP-Reise geht. Soll es länger werden und schneller? Oder eher breiter und stabiler für schwierige Bedingungen? Oder vielleicht einfach nur leichter zu tragen? Wenn man genau weiß, was man will, findet man in dieser Gruppe, abgesehen von sehr speziellen Race- oder Flussbrettern, sicherlich ein passendes Modell.
Aber auch für den Neukauf kann dieser Test eine gute Orientierung sein, denn eine so vielfältige Gruppe wie hier findet man wohl selten. Hier treffen kurze, kompakte Allroundboards auf lange schmale Touringboards – sowohl aufblasbar als auch laminiert, teilweise mit feinstem Holzlaminat versehen. Dazwischen tummeln sich Boards für das sportliche Training oder auch für die lange Tour, für eine mehrtägige SUP-Expedition – das muss nicht auf dem Nil sein, die Lahn oder der Rhein wären ja auch geeignet für den Anfang – oder einfach nur für Paddler, die deutlich mehr als 100 Kilo aufs Board mitbringen. Neben der passenden Länge und Breite kann auch das Brettgewicht eine kaufentscheidende Rolle spielen, es ist aber nicht in allen Belangen so entscheidend, wie man glauben könnte.
Über Board-Gewichte
Das Gewicht eines Boards spürt man überwiegend beim Handling an Land, ganz simpel beim Weg vom Auto zum Strand, auf Touren sicherlich bei längeren Umtragestellen, und wer ein Hardboard auf ein hohes Auto wuchten möchte, sollte bedenken, dass 15 Kilo bei fast vier Metern Länge schon ziemlich unhandlich wirken können. Für eine 1,60-Meter-Person wirkt das Dach eines Mittelklasse-SUV so hoch wie das Matterhorn. Einmal auf dem Wasser, sind Form und Breite dagegen deutlich wichtiger für den gefühlten und tatsächlichen Widerstand als das Gewicht. So drücken Hardboards zwar in der Regel mit zwei bis sechs Kilo mehr Gewicht auf die Waage, einmal auf dem Wasser, wird dies durch die meist strömungsgünstigere Form mehr als wettgemacht. Der geringere Wasserwiderstand hat deutlich größeren Einfluss. Sobald die Masse einmal beschleunigt wurde, ist sie auch physikalisch gesehen nicht mehr von großer Bedeutung. Ein Hardboard ist daher immer leichter auf höherem Tempo zu halten als ein vergleichbar geformtes aufblasbares Board, selbst ein oder zwei Inch mehr Breite werden durch die schnittigere Form in der Regel ausgeglichen.
Hart gegen aufblasbar ist kein Klassenkampf
Bei Inflatables ist erfahrungsgemäß ein weiterer Effekt zu beobachten: Besonders leichte Boards von nur acht Kilo, teilweise sogar weniger (Test der kompakten Reise-Boards aus SUP 1/2023) haben weniger Masseträgheit und wirken unter den Füßen agiler oder – anders ausgedrückt – etwas kippeliger als sehr schwere Boards. Beim Handling an Land dagegen ist der Unterschied zwischen einem Inflatable von acht Kilo oder einem besonders robusten aufblasbaren Board mit 13 Kilo schon deutlich spürbar.
Geschwindigkeit
Zwischen Mythos und Fakten versuchen wir mit objektiven Messungen die Boards zu beurteilen. Vor allem beim gemütlichen Cruisen sind die Unterschiede dabei gering, unterhalb der 5 km/h spielt auch die Boardbreite keine allzu große Rolle.
Wer aber einen sechser oder siebener Schnitt paddeln möchte, wird auf einem schmaleren Board mit spürbar weniger Widerstand und weniger Paddelkraft vorankommen. Subjektiv würde man vielleicht sagen, das Board wäre schneller – dabei benötigt es genau genommen für eine festgelegte Geschwindigkeit lediglich deutlich weniger Krafteinsatz.
Alle Boards in diesem Test sind aus einer Vielzahl von verfügbaren Boards von uns ausgewählt worden und ausgiebig getestet, mit dem Ziel, Boards mit besonders hervorstechenden, guten Eigenschaften präsentieren zu können. Jedes dieser Boards hat ganz eigene Stärken, die sich nicht gegeneinander aufrechnen lassen. Den einen Testsieger wird es daher unter SUP-Boards nicht geben.
Größenwahl: „Wie viel darf es denn sein?“
30 Inch sind beim SUP das magische Maß. Hier liegt die Grenze zwischen sportlicher Touringklasse und Boards mit Einsteigereignung, denn für Neueinsteiger sind eher Boardbreiten von 31 bis 33 Inch empfehlenswert, ebenso für sehr große oder schwerere Paddler. Andererseits können 32 oder 33 Inch für Paddler von 60 Kilo nach kurzer Eingewöhnung schnell zu groß und behäbig wirken. Boards unter elf Fuß Länge sind sehr wendig, allerdings weniger für lange Touren geeignet. Echte Touringqualitäten erreichen Boards zwischen 11’6” und 12’6”. Noch mehr Boardlänge kann man nur mit sportlichem Einsatz in höheres Tempo umsetzen. 14-Fuß-Boards sind auch nicht mehr wendig. Hardboards wirken, bei ansonsten ähnlicher Outline, wegen der geringeren Dicke und der Kantenform etwa so kippstabil wie ein ein bis zwei Inch breiteres, aufblasbares Board.
So testet SUP
So wie beim Paddeltest, werden auch Boards immer im direkten Vergleich getestet. In der Regel wird jedes Board von zwei Testern in unterschiedlichen Gewichtsklassen unter die Lupe genommen. Beim Paddel- oder Boardtest ist dadurch der direkte Vergleich möglich, nur so lassen sich Manövriereigenschaften oder Gleitverhalten objektiv ermitteln. Beim Paddeltest dauert der Wechsel von einem Paddel zum anderen nur wenige Sekunden. Immer beim Boardtest dabei: die GPS-Messung am Handgelenk. Die gemessenen, absoluten Werte hängen natürlich stark vom Paddler ab, aber wir können die Boards dennoch besser beurteilen. Das Testprogramm sieht dabei ganz gemächliches Dahinplätschern, gemächliches Tourentempo, Sport-Touring und einen kurzen Sprint vor. Anschließend werden alle Boards (mit 15 psi befüllt, ohne Finne) gewogen.