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Welche Bauweise für das SUP ist besser: Schwer oder leicht?
Bei den meisten Marken findest du SUP-Boards mit den gleichen Dimensionen, also gleiche Breite, Länge und Dicke, aber in unterschiedlichen Bauweisen und Ausstattungen. Für den Test hatten wir zuerst zwei Boards JP Allround Air 10’6’’ x 32 in unterschiedlichen Bauweisen zur Verfügung. Einmal als JP AllroundAir LE und einmal als JP AllroundAir SL. Später (Text weiter unten) kam noch eine dritte Variante dazu.
Diese Boards sind eine beliebte Größe, weil sie sowohl auch mittellange Touren von einigen Kilometern ermöglichen, aber auf jeden Fall wendig sind und handlich zu verpacken.
Diese beiden ersten Bauweisen sind bei JP die beiden leichtesten von insgesamt vier Bauweisen. Die Oberseite und Unterseite des Rumpfes scheinen bei diesen beiden Boards identisch gebaut zu sein, lediglich die Kantenverstärkung fällt beim Modell “LE” robuster, breiter und damit zumindest geringfügig steifer aus.
Dennoch sind beide Boards mit dem weichen und recht dünnen Hauptmaterial sehr leicht und mit sehr kleinem Packmaß einzurollen. Der Gewichtunterschied beträgt 0,8 Kilo (LE:8,24 Kilo/SL 7,44 Kilo; trocken, ohne Luft)
Vor dem Kauf fragst du dich vielleicht, welche Bauweise für das SUP für deine Zwecke besser geeignet ist. Bei den Testboards ist der Unterschied erstmal kaum sichtbar. Die Waage zeigt allerdings, dass zwischen der LE-Edition und der SL-Bauweise ein Unterschied von 0,8 Kilo liegt. Macht das überhaupt etwas aus?
Lediglich die verstärkte, doppelte Kante sorgt dabei für das zusätzliche Gewicht, aber auch für mehr Robustheit.
- JP AllroundAir LE >> hier erhältlich
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Leichter = Spürbar spritziger und etwas wackeliger
Auf dem Wasser wirkt das leichtere Board sofort etwas spritziger, agiler, beschleunigt subjektiv etwas besser. Das spüren aber wohl eher geübte Paddler und überwiegend auf den ersten Metern. Für das agile Gefühl sorgt aber auch die etwas lebendigere Wasserlage um die Längsachse: Das leichtere der beiden Boards rollt bei Wellen und Belastungen etwas schneller, reagiert insgesamt schneller und etwas sensibler. Das sorgt für einen Tick mehr Sportfeeling, aber auch für einen gefühlt minimal höheren Kippelfaktor.
Das schwerere Board lag dafür etwas stabiler im Wasser, kippelte bei seitlichen Wellen etwas langsamer, was vermutlich der etwas größeren Masse-Trägheit durch das zusätzliche Gewicht in den Rails zuzuschreiben ist, was sich in diesem Fall sehr positiv auswirkt. Welche Bauweise für das SUP ist also die bessere?
Straffes, steifes Verhalten lässt sich nicht mit geringstem Gewicht vereinbaren
Absolut “besser” gibt es da wohl nicht. Wer eher schwer ist, oder auch weniger geübt und wem zusätzlich das Gewicht nichts ausmacht, sollte gerne zu schwereren, robusteren Bauweisen greifen. Wer eher leichter ist, etwas geübter und vielleicht auch mal länger “schleppen” muss, ist vermutlich mit den leichteren Versionen gut bedient.
Gewichtseinsparung ist bei SUPs immer Materialeinsparung, daher lässt sich maximal straffes, steifes Verhalten bei ansonsten gleichen Abmessungen nicht mit geringstem Gewicht vereinbaren.
Schwerere Boards liegen sicherer im Wasser
Als drittes Board im Bunde konnten wir ergänzend noch das gleiche Modell in der besonders soliden Bauweise “Superior Edition 3D Stringer” testen.
Alles was man positiv bereits bei der “mittleren” Bauweise entdecken kann, trifft auf die hochwertigste Bauweise “Superior Edition 3D Stringer” deutlich spürbarer zu. Eine zusätzliche Lage PVC verstärkt das Board durchgehend. An den Kanten ist die untere Lage mit Deck und Boden verschweißt, der robuste 3D-Stringer wird als breites Band zusätzlich außen auf die Kante geklebt. Das Board wirkt besonders straff und steif, was sich auch bei welligen Bedingungen auf dem See, oder hier sogar im Wildwasser, eindeutig bemerkbar macht.
Egal ob durch die Windwelle oder die Flusswelle - das Board wird weniger durchgebogen und die Bewegungen sind so kontrollierbarer: Es ist also bei schwierigen Bedingungen einfacher zu paddeln! Die extrem solide Kantenverstärkung steckt einfach mehr weg und auch das Laminat oben und unten ist stabiler. So kommt das Board auf 10,3 Kilo, was sich beim Tragen natürlich ebenfalls bemerkbar macht, aber auch dafür sorgt, dass das Board sogar nochmals etwas kippstabiler im Wasser liegt.
Fazit und was kann man auf die anderen Bauweisen übertragen?
- Der größte, erkennbare Unterschied ist erstmal das Gewicht an Land. Die “nur” zwei Kilo zwischen der schwersten Bauweise bei JP und der aller leichtesten klingen nach wenig. Das macht beim Handling und Tragen aber einen spürbaren Unterschied. Vor allem auch für Kinder, aber auch bei längeren Tragestrecken.
- In der Beschleunigung wirkt bereits das “SL” einen Tick spritziger als das 0,8 Kilo schwerere “LE”. Aus der Testerfahrung lernen wir, dass satte zwei Kilo zur schwersten “SE 3DS”-Bauweise deutlich stärker spürbar wirken .
- Das schwerste Board ist in diesem Vergleich (und meistens auch bei anderen Marken) an den Kanten deutlich dicker dimensioniert und auch in der gesamten Konstruktion. Dadurch wirkt es spürbar steifer beim Paddeln. Dickeres Material an Deck sorgt dagegen auch für etwas direkten Kontakt und ein strafferes Gefühl unter den Fußsohlen. Das höhere Gewicht “dämpft” auch Rollbewegungen und macht das Board etwas kippstabiler.
- Ein schwereres Board bedeutet immer mehr Materialeinsatz. Also einfach auch solidere, dickere Wandstärken - die im Zweifel einen scharfen Steinkontakt besser wegstecken.
- Kauftipp: Für harten Einsatz, oder schwerere Paddler bietet die hochwertigste Bauweise tatsächlich spürbare Vorteile hinsichtlich Steifigkeit, stabilerer Wasserlage und Robustheit. Die leichtesten Versionen funktionieren ebenfalls gut und bieten im Gegenzug dann einen deutlich spürbaren Komfortgewinn (zwischen schwerster und leichtester Bauweise) beim Tragen und Hantieren an Land!