Auf Pfingsten ist für interessierte Surfhistoriker immer Verlass. Da wird gnadenlos alles besurft, was halbwegs schwimmt. Und so stand er auch diesmal wieder startklar auf dem Firmenparkplatz: Ein sicher 50.000 Euro schwerer Audi A6, zusätzlich tiefergelegt durch die mindestens 25 Jahre alte PE-Planke auf dem Dachträger. Das ist aus Surfersicht wahrscheinlich an falscher Stelle gespart. Doch solchen Sparfüchsen ist selten zu helfen und immerhin surft man besser auf einem 25 Jahre alten Brett als gar nicht! Doch auch wer sich zumindest für ein halbwegs modernes Board entschieden hat, steht dann noch vor der Wahl zwischen drei verschiedenen Bauweisen mit unterschiedlichen Gewichten und jeweils 200 bis 300 Euro Preisdifferenz. Lohnt sich die Mehrausgabe? Wo ist das Geld sinnvoll investiert und wann fängt purer Luxus an?
Fazit: Wer sich‘s leisten kann, sollte ruhig zum „Pro“ greifen, für den Mehrpreis bekommt man auch wirklich mehr geboten. Die FWS-Version macht aber auch richtig Spaß, die 200 Euro Aufpreis zum „ES“ sind sehr lohnenswert. Preisunterschiede real geringer
Schaut man sich die Preisstrukturen bei JP-Australia und Tabou genauer an und bezieht unsere Testergebnisse mit ein, so kann man zumindest ein Preis-Leistungsschnäppchen machen. Denn der subjektive und objektive Leistungssprung fällt beim Wechsel von der schwersten zur mittleren Bauweise größer aus als beim anschließenden Upgrade zum Top-Modell. In Zahlen heißt das am Beispiel JP: Für 200 Euro Aufpreis vom Epoxy Sandwich (ES) zum Full Wood Sandwich (FWS) bekommt man insgesamt mehr (mehr Fahrspaß und mehr Leistung) geboten als für den folgenden 300-Euro-Einsatz vom “FWS” zur “Pro Edition”.
Bei Tabou sind die Preisdifferenzen gleichgroß, der Leistungsunterschied auf dem Wasser zwischen der Standard- und der Günstigversion Rocket GT aber noch deutlicher. Das Ganze geht von den “empfohlenen Verkaufspreisen” aus – mit den üblichen Rabatten im Surfshop dürften die Preise der Boards in der Realität tendenziell dichter zusammenrücken, wie uns auch erfahrene Shopverkäufer bestätigten. Umso mehr lohnt sich zumindest die erste Tuningstufe.
Vom Testsieger ins hintere Drittel
Wir haben die verschiedenen Bauweisen mit identischen Riggs direkt gegeneinander getestet und fanden trotz gleichem Shape Leistungsunterschiede, die in einer Freeride-Testgruppe vom Testsieger bis ins hintere Drittel der Gruppe reichen würden. Obendrein darf man nicht erwarten, dass sich das günstige Board unter den Füßen auch so anfühlt, wie das leichtere Board im Test beschrieben wurde.
Den gesamten Bauweisen-Vergleich mit diesen Boards finden Sie unten als PDF-Download:
Fanatic Shark 145, JP-Australia X-Cite Ride 120, Starboard Futura 122, Tabou Rocket 12
BERICHTIGUNG: Bei dem Bauweisenvergleich in Heft 7/2009 hat sich leider der Fehler eingeschlichen. Beim Fanatic Shark 145 wurden leider die Noten für HRS- und LTD-Version vertauscht. Hier kommt die richtige Darstellung: