Mit dem Modell Balance bringt Amazfit eine GPS-Uhr, die neben zahlreichen Trackingfunktionen (Windsurfen und SUP sind vorhanden) als umfangreich ausgestattete Smartwatch mit vielen Gesundheitsfunktionen ausgestattet ist. Die Uhren von Amazfit zeichnen sich durch den vergleichsweise günstigen Preis aus - und durch ein eigenes Betriebssystem. Uns interessieren bei diesem Test vor allem die Optionen zum Tracking von Wassersportarten. Die Amazfit Balance kostet 249,90 Euro >> z.B. bei Amazon oder Sportscheck erhältlich.
Amazfit Balance: Tragekomfort und Bedienung
Mit nur 35 Gramm für das flache und stylishe Aluminium-Gehäuse mit dem elastischen, dünnen und sehr flexiblen Armband trägt sich die Uhr besonders bequem und kaum spürbar. Das ist nicht nur beim täglichen Gebrauch oder beim Sport angenehm, sondern auch bei der nächtlichen Schlafüberwachung, wenn man diese Funktion nutzen möchte. Das Armband ist dabei so gestaltet, dass es auch mit offenem Klett immer noch wie ein weites Armband am Handgelenk hängt und die Uhr nicht sofort verloren geht. Das flache Gehäuse passt in Gegensatz zu anderen, teils sehr klobigen Outdoor-Modellen noch ganz passabel unter einen Neoprenärmel. Wer eher auf solche robuste Outdoor-Optik steht, könnte in der ebenfalls von uns getesteten Amazfit T-Rex 2 einen passenden Partner im Offroad-Look finden.
Das große Display der hier vorgestellten Amazfit Balance ist ebenfalls besonders hell und auch bei grellem Sonnenschein gut ablesbar. Die Bedienung erfolgt über das Touch-Display und zwei Druckknöpfe, wobei der eine für die Scroll-Funktion drehbar ist. Das Erscheinungsbild der Uhr ist dabei klar, kräftig und scharf und unter den zahlreichen “watch faces”, also den unterschiedlichen digitalen Zifferblättern, dürfte für jeden Geschmack ein passendes Motiv dabei sein. Anfänglich benötigt man etwas Zeit um sich zwischen den vielen Anzeigeoptionen, die sich durch Wischen auf dem Display in alle Richtungen anzeigen lassen, zu orientieren, aber mit der Zeit wirkt die Anordnung dann doch recht logisch.
Die Amazfit Balance misst Herzschlag und Schlaf, bezahlt und telefoniert
Der Name Balance zeigt schon an, dass bei der Uhr Gesundheit und Fitness im Vordergrund stehen. Mit zahlreichen Sensoren lässt sich die Herzfrequenz, die Sauerstoffsättigung im Blut und sogar die Körperzusammensetzung (Fett, Muskel, Knochen, Eiweiß) bestimmen. Mit einem einzigem Knopfdruck lassen sich optional Stresslevel, HF und Sauerstoffsättigung gleichzeitig messen.
Ebenso an Bord ist ein barometrischer Höhenmesser und ein GPS-System, das gleich mehrere Satellitensysteme nutzen kann. Die Uhr trackt optional dein Schlafverhalten, die APP analysiert es mit KI und erkennt dann tatsächlich anhand des Pulsabfalls, ob man vor dem Einschlafen zwei Bier getrunken hatte.
Eingehende Nachrichten, z.B. WhatsApp, können ebenfalls angezeigt und mit vorgegebenen Antworten beantwortet werden. Ein NFC-Chip ermöglicht kontaktloses Bezahlen, allerdings eingeschränkt auf einen eigenen Bezahlanbieter und limitierte Kreditkarten - was wir nicht testen konnten. Mit der Uhr können außerdem über Bluetooth Telefonanrufe mit dem eingebauten Lautsprecher und Mikrofon in ordentlicher Qualität getätigt und angenommen werden. Höhenmesser, Thermometer und Kompass runden auf der anderen Seite die Outdoor-Qualitäten ab.
GPS-Tracking bei SUPen, Windsurfen und Kiten
Wir haben die Amazfit Balance beim SUP ausprobiert, beim Windsurfen und beim Kitesurfen. Für Stand-up-Paddeln (Paddleboarding) und Windsurfen (Sailing) stehen in der Uhr eigene Sportartprofile zur Verfügung. Beim Kitesurfen haben wir die Sportart Sailing (Windsurfen) ausgewählt. Die getrackten Strecken erscheinen sehr präzise, für jede Aufzeichnung oder jede Runde lassen sich zum Beispiel die Durchschnittsgeschwindigkeit und der Topspeed ablesen, der Puls wird natürlich ebenfalls aufgezeichnet - mit sehr guter Zuverlässigkeit bei unseren Tests.
In der Darstellung fällt die Strichstärke der Tracks recht fett aus, was bei längeren Bike- oder SUP-Tourengar nicht auffällt, aber dann, wenn man wie beim Windsurfen stundenlang ganz ähnliche Bahnen dicht an dicht nebeneinander legt. Die Messergebnisse im Topspeed bei unseren Windsurftests waren sehr plausibel - getestet haben wir zu zweit mit einer weiteren Uhr, dabei war immer derjenige mit dem höheren Topspeed auch tatsächlich der entsprechend schnellere gewesen. Auch das Verhältnis bei den Unterschieden von ein bis fünf km/h passte gefühlt sehr gut. Die Streckenlänge beim SUP-Test stimmte auch weitgehend mit einer Referenzuhr überein. Beim Vergleich Windsurfen/Kitesurfen, am gleichen Spot bei gleichen Bedingungen, entsprachen die aufgezeichneten Pulswerte der empfundenen Belastung - Windsurfen ist einfach physisch anstrengender :-)
Die Amazfit Balance ist bis 50 Meter wasserdicht, trotz eingebautem Mikrofon und Lautsprecher. Nach Wasserkontakt (Salzwasser gründlich abspülen) lassen sich die Öffnungen für Mikro und Lautsprecher mit einer integrierten Funktion - die Uhr erzeugt dabei ziemlich dramatische akustische Alarmsignale - von Wasser frei ”pusten”.
Ausgewertet wird nahezu alles entweder direkt in der Uhr oder sehr übersichtlich in der ZEPP-App. Über die App können beispielsweise auch aufgezeichnete Bike-Tracks (gpx-Dateien) auf die Uhr übertragen werden, die man dann nachfährt. Die Uhr warnt dabei, wenn man mehr als eine einstellbare Abweichung von der Route fährt. Auch gibt es eine Option, zurück zum Start zu navigieren. Kartenmaterial lässt sich allerdings nicht installieren.
Testfazit zur Amazfit Balance
Die Amazfit macht im Alltag und beim Sport (Windsurf, SUP, Bike, Kite, Ski etc.) viel Spaß und liefert jede Menge nützlicher Messwerte. Ein etwas feinerer Strich bei den Tracks würde die Auswertungsmöglichkeiten noch verfeinern. Die angebotenen Funktionen erscheinen für eine Uhr dieser Preisklasse (249,90 Euro) außergewöhnlich vielfältig. Der Tragekomfort ist sehr angenehm.