Große Teile der Naish-Boardrange wurden zuletzt neu konzipiert, das Modell Stratos soll dabei das neue Freerideboard darstellen und stellt eine Verschmelzung der beiden Vorgängermodelle Galaxy und Starship dar. Insgesamt ist der Stratos in vier Größen mit 105/115/125 und 140 Liter Volumen verfügbar - wir haben den 125er ausprobiert.
An Land:
Der Stratos 125 kommt mit klassisch gestreckter Outline daher. Im recht breiten Heck wurde eine Tuttlebox verbaut. Damit sind die Größen 125 und 145 “foil ready”, die kleineren Größen mit 105 und 115 kommen mit einer Powerbox. Während die Größen mit 125 und 140 Litern mit 77 bzw. 82 Zentimetern eher breit ausfallen, sind die beiden kleineren Modelle mit 105 und 115 sehr viel schmaler gehalten (63/67cm). Zum Lieferumfang gehören vier Schlaufen, die recht bequem ausfallen und allesamt einfach verschraubt werden sowie eine 44er Finne. Auf dem flachen Deck stehen zwei Plugreihen für die Schlaufenmontage zur Verfügung - eine sportliche, weit außen befindliche sowie eine weiter innen liegende Manöverposition. Griffig und großflächig fallen die Pads aus, wenngleich diese eher dünn gehalten sind.
Auf dem Wasser:
Bereits im Dümpeln oder Schotstarten steht man auf dem Naish Stratos sehr sicher, das flache Deck in Verbindung mit recht üppiger Gesamtlänge stabilisieren das Brett spürbar. Die Angleitphase vollzieht das Board eher wie eine Luxuslimousine, weniger wie ein PS-starker Sportwagen, will heißen: Das Brett kommt schnell in ein Halbgleiten und ermöglicht einen frühen Wechsel in die Schlaufen, beschleunigt dann aber eher gemächlich und weniger druckvoll. Trotzdem erreicht der Stratos angepowert eine freie Gleitlage und überzeugt auf Halb- und Raumwindkursen mit einem guten Durchschnittsspeed - mit einer hochwertigen Carbonfinne lässt sich aus dem Stratos diesbezüglich nochmal mehr rausholen. Das Fahrgefühl auf der Geraden ist insgesamt eher von Kontrolle geprägt, ein frei fliegendes Brett mit Slalom-Feeling ist der Stratos nicht.
Beim Halsen liegen der Naish-Neuheit in erster Linie mittlere Radien. Dann zieht das Naish Stratos mit gutem Kantengriff durch die Kurve und bietet obendrein auch weniger geübten Surfern genügend Sicherheit, um die Powerhalse trocken zu beenden. Dass die Radien nicht sonderlich eng ausfallen und das Durchgleiten am Kurvenausgang nur mittelmäßig gelingt, mag Surfer mit Race-Ambitionen möglicherweise stören, ist für viele Aufsteiger und Freerider aber weniger relevant. Dafür bietet der Shape auch beim Wenden eine große Portion Kippstabilität. Die Foil-Eignung konnten wir bislang nicht testen, mit seinem breiten Heck dürfte der Stratos in Kombination mit typischen Cruiser- und Freeridefoils erfahrungsgemäß aber passabel funktionieren.
Naish Stratos - das Fazit:
Der neue Naish Stratos 125 punktet aufgrund seines harmonischen Gleitverhaltens, guter Kontrolle und sicherer Kurvenlage beim Halsen vor allem als Board für Freerider. Ideal bestückt wird der Stratos mit camberlosen Freeridesegeln oder maximal 2-Cam-Segeln zwischen 6,0 und 8,4 qm. Wer in erster Linie mit Cambersegeln surft und ein Brett mit sportlich-freiem Fahrgefühl oder gar “Slalom-Feeling” sucht, dürfte den Stratos etwas zu brav finden.
Kontrolle, Komfort, “foil ready”
Beschleunigung
Technische Daten Naish Stratos
- Verfügbare Größen: 105/115/125/140 Liter
- Längen: 236/238/240/244 cm
- Breiten: 63/67/77/82 cm
- Preis: 2299Euro
- Web: www.naishsails.com