In diesem Artikel:
“Welche Arten von SUP-Boards gibt es überhaupt?” Zur Übersicht haben wir hier die wichtigsten Board-Gruppen aufgelistet - von denen allerdings in den meisten Fällen nur maximal zwei oder drei überhaupt in Frage kommen. Spätestens ab den Raceboards wird es sehr speziell. Hier kommen die unterschiedlichen Boardklassen in der Reihenfolge, wie die Boards vermutlich am häufigsten gekauft werden.
- Allroundboards
- Touringboards
- WindSUPs
- Yogaboards
- Raceboards
- Waveboards
- Wildwasserboards
Der folgende Board Guide richtet sich daher nicht an diejenigen, die ein High-End-Raceboard, oder ein Wellenboard für die dänische Nordsee suchen, sondern an Familien oder an SUP-Fans, die
- bei Touren - auf dem See oder Fluss - die Natur genießen wollen,
- die unglaublichen Fitness-Möglichkeiten nutzen möchten,
- einfach entspannten Paddel- und Badespaß mit der Familie suchen.
Um das richtige Brett zu finden, helfen vier einfache Fragen sehr gut weiter:
- Soll es ein Hardboard oder ein aufblasbares Brett sein?
- Welche Länge ist sinnvoll?
- Wie breit muss es sein?
- Soll es einen Zusatznutzen haben (Windsurfen, Wingsurfen, Yoga, etc.)
1. Hardboard oder iSUP?
Auch wenn mittlerweile nahezu ausschließlich Inflatables (aufblasbare SUPs, auch “iSUPs” genannt) über den Ladentisch gehen, kommt für den einen oder anderen auch ein laminiertes Hardboard in Frage.
Das bieten (aufblasbare) iSUPs:
Aufblasbare Boards (”Inflatables”), deshalb auch oft iSUP genannt, funktionieren mittlerweile nahezu so gut wie die (meist schwereren) laminierten Boards . Der konstruktive Trick sind tausende Fäden, die zwischen Oberseite und Unterseite verwebt und verklebt sind und so ermöglichen, die Boards mit Hochdruck aufzupumpen, ohne dass diese zur runden Wurst werden.
Vor- und Nachteile eines aufblasbaren Boards:
- Leicht (oft unter 10 Kilo)
- Kleines Packmaß für Lagerung und Transport
- Günstigerer Preis als Hardboards
- Ziemlich robust bei Kontakt mit (runden) Steinen (flache Flussbetten), an Kiesstränden oder Steganlagen
- Sehr gut als Liegefläche und als Spielplatz für Kinder geeignet
- Gut für Flusstouren geeignet - auch für Tragepassagen
- Aufpumpen von Hand dauert etwa zwischen fünf und zehn Minuten.
Vor- und Nachteile eines laminierten Hardboards:
- Bei gleicher Breite kippstabiler als ein iSUP, weil in der Regel dünner
- Ermöglichen rund 10 Prozent höheres Touringtempo
- Weniger Paddeldruck bei gleichem Tempo erforderlich
- Flüssigeres, direkteres Fahrgefühl
- Sehr lange Lebensdauer möglich, weil gut zu reparieren
- Meistens schwer (Touringboards wiegen je nach Bauweise 13 bis 17 Kilo)
- Je nach Länge sehr unhandlich an Land
- Empfindlich auf Schläge beim Handling an Land oder Steinkontakt
- Kein Aufpumpen nötig
- Hoher Preis
- Gut zugänglicher Lagerplatz erforderlich
- Transport mit dem Auto nur mit Dachträger oder in sehr langem Transporter
2. Wie lang sollte ein SUP sein?
Die Länge bestimmt die Geschwindigkeit und die Wendigkeit. Je länger ein Board ist, desto schneller lässt es sich bei Touren im Schnitt paddeln und gewinnt auch im Topspeed mit jeden Fuß ein paar Zehntel km/h dazu. Je kürzer ein Board ist, desto leichter dreht es dafür. Lange Boards fahren im Gegenzug besser geradeaus, das heißt, man muss weniger oft die Paddelseite wechseln. Die empfohlene Länge richten sich daher nach dem Einsatzbereich. Die Länge wird, wie bei Surfboards zum Wellenreiten, meistens in Fuß und Inch angegeben. Ein Board von 11’6’’ ist also 11 Fuß und 6 Inch lang. Das ist gewöhnungsbedürftig, deshalb haben wir im folgenden schon umgerechnet (1 Inch = 2,54 cm; 1 Fuß = 30,5 cm)
- Allroundboards: 10’4’’ bis 11’8’’ (3,15 bis 3,55 Meter
- Touringboards: 11’6’’ bis 14’ (3,50 bis 4,21 Meter)
- Wildwasserboards: 9 bis 11 Fuß (2,74 bis 3,35 Meter)
- Raceboards: Fast ausschließlich 14 Fuß (4,27 Meter)
- Yogaboards: 10’4’’ bis 11’2’’
Zwischen 10’4’’ und 12’6’’ werden sich die Boards für SUP-Einsteiger meistens einpendeln. Mehr Länge ist dabei etwas schneller und läuft besser geradeaus (es sind mehr Paddelschläge nacheinander auf einer Seite möglich) und trägt mit mehr Volumen auch besser das Gepäck für Touren.
Faustregel: Wer beabsichtigt überwiegend in Sichtweite des Badestrandes paddeln zu gehen, kommt mit Längen zwischen 10’4’’ und 11’6’’ bestens aus. Schwerere Personen greifen zu den etwas längeren, leichte zu den kürzeren Boards.
- Ein 10’4’’er Board ist sehr wendig,
- Ein 11’6’’er ist bereits gut für Touren geeignet.
- 12’6’’er sind die klassischen Touringboards, die sehr gut geradeaus paddeln aber auch noch ordentlich zu drehen sind und viel Platz für Gepäck bieten. Für regelmäßige Touren von einer Stunde oder länger bieten sich diese Boards besonders an. Auch noch für ruhig bis mäßig fließende Gewässer geeignet
- Boards mit 14 Fuß sind ganz klar für die Langstrecke ohne viele Manöver entworfen.
3. Wie breit sollte ein SUP sein?
Die richtige Breite für den Einstieg liegt zwischen 30 und 34 Inch je nach Körpergewicht. Wird das Brett schmaler als 32 Inch, kann es für größere Paddler schnell etwas kipplig werden. Zur Übersicht eine kleine Klassifizierung:
- 25 Inch Breite: Reines Raceboard, vergleichbar mit Rennkanus, extrem kippelig und bei leicht unruhigem Wasser nur mit viel Übung überhaupt sicher (trocken) zu paddeln.
- 29 Inch Breite: Ein sportliches Touring-Maß. Für sportlich veranlagte Paddler, die das leicht kippelige als Herausforderung sehen. Oder für leichte Tourenpaddler unter 75 Kilo.
- 31 Inch Breite: Typisches Maß für Touringboards für Paddler zwischen 70 und 85 Kilo mit durchschnittlichem Gleichgewichtsgefühl.
- 32 Inch Breite: Allroundboards zum entspannten Tourenpaddeln und als Familienbrett oder für Touren mit mehr Gepäck. Ebenso ein sehr übliches Maß für Allroundboards (z.B. 10’4’’ x 32’’).
- 33 Inch Breite: Häufig gewählt für kippstabile Allrounder (10’8’’ x 33’’) auf denen ein Elternteil mit Kind paddeln kann und für Yogaboards.
- 34 Inch Breite: Sehr kippstabil und tragfähig. Für Paddler über 90 Kilo.
Die Empfehlungen gelten für aufblasbare Boards. Meist wirken feste Boards wegen der schärferen Kanten etwas kippstabiler als aufblasbare Bretter und können daher etwa 1-2 Inch schmaler gewählt werden.
4. Wie dick sollte ein SUP sein?
Die Dicke ist vor allem bei aufblasbaren Boards zu beachten. Harte (laminierte) Boards haben durch die harte Bauweise immer genügend Steifigkeit, egal wie dünn das Board ausfällt. Bei aufblasbaren Boards wirkt sich die Dicke spürbar auf die Steifigkeit aus. In vier Inch Dicke sind häufig sehr günstige Angebote zu finden – und Kinderboards. Wir würden Bretter in vier Inch Dicke ungern und wenn nur sehr leichten Paddlern (< 60 Kilo) empfehlen, da sich diese Boards oft spürbar stärker durchbiegen, außerdem schwappt eher (im Frühjahr kaltes) Wasser übers Deck. Vorteil ist das etwas geringere Gewicht. Dafür spürt man hier wirklich das Gefühl auf einem aufblasbaren Board zu stehen. Auf einem sechs Inch dicken Board könnte man das manchmal glatt vergessen. Schwere Paddler (>80 Kilo) sollten auf jeden Fall ein entsprechend dickes 6-Inch-Brett wählen, für Kinderboards reichen vier Inch dagegen "dicke" – die Kids stehen tiefer, dadurch kippstabiler und sind einfach näher am Wasser. Einige - auch Premium-Marken - bieten Boards in 5,5 Inch dicke an, die ebenfalls gut zu paddeln sind. Paddler aus der Ü-95-Kilo-Klasse sind mit 6 Inch aber immer auf der sicheren Seite.
Die 5 besten SUP-Typempfehlungen
Für die wohl fünf häufigsten einsatzbereiche haben wir Board vorkonfiguriert. Wer sehr unsicher ist, wählt noch ein Inch breiter, sehr leichte und Personen mit gutem Gleichgewicht können auch noch ein Inch schmaler wählen.
Allroundboard für die Familie
Drehfreudig und tragfähig ist ein Board in etwa 10’4’’ bis 10’8’’ Länge x 33’’ Breite sehr universell einsetzbar: Als Spiel- und Badeinsel, für Erkundungen des umliegenden Seeufers, zum Sonnenbaden und sogar für eine kleinere Seeüberquerung oder eine richtige Flusstour.
Für sportliche Trainierer
12’6’’ lang und etwa 29’’ bis 31’’ breit mit schlankem Bug und Heck. Für schnelle Runden auf dem See oder auch Tagestouren mit mittlerem Gepäck. Sehr leichte Personen kommen auch mit einem Board in 11’6’’ x 27’’ bis 29’’ leichthändig und flott voran.
Für (längere) SUP-Touren
Für ausreichend Traglast und Kippstabilität ist das Board 32 Inch breit und 12’6’’ lang. Wer sehr lange Touren plant, kann auch zu 14 Fuß greifen. Für Flusstouren mit Tragepassagen bleibt ein 12’6’’ spürbar handlicher.
SUP für Spaß, Entspannung, Yoga
Unter 11 Fuß lang und mindestens 32 Inch breit bietet das Board viel Platz an Deck. Wichtig ist, dass der Decksbelag groß genug ist und möglichst wenig störende Griffe oder Netze im Weg sind, die nicht entfernt werden können.
SUP für Wingsurfen oder Windsurfen
Dazu findest du weiter unten mehr Infos und ein ganzes Video. Die Abmessungen liegen idealerweise zwischen 10 und 11 Fuß Länge und mindestens 32 Inch Breite. Wichtig ist, dass neben einem Mastfuß auch eine Finne in der Mitte montiert werden kann, dann steht dem Spaß mit Wing oder Segel wenig im Wege.
Windsurfen oder Wingsurfen inklusive: Aus SUP wird WindSUP
SUPen macht vor auf glattem Wasser und ohne Wind Spaß. Was läge also näher, als bei aufkommendem Wind einfach ein Segel draufzustecken und Windsurfen zu gehen?! Damit dies möglich ist, müssen SUPs folgende Kriterien erfüllen:
Mastfuß-Aufnahme:
Um einen Mastfuß – das Verbindungsstück zwischen Brett und Segel – montieren zu können, muss ein Gewinde oder eine Mastschiene im Deck verbaut sein. Dies ist längst nicht bei allen SUPs der Fall!
Centerfinne oder Schwert:
Um bei Leichtwind gegen den Wind kreuzen zu können, ist das Vorhandensein einer Centerfinne oder eines Schwerts wichtig. SUPs mit Windsurfoption bieten daher oft die Möglichkeit, auf der Unterseite eine Centerfinne einzustecken.
Mit diesen Informationen solltet ihr nun gut gerüstet sein, um ein passendes Brett für euch zu finden.