WingsPower & Handling - der Cabrinha Vision Wing im Test

Manuel Vogel

 · 20.03.2024

Der Cabrinha Vision wurde deutlich modifiziert
Foto: Marius Gugg
Beim Test des Cabrinha Vision Wings haben wir viel Licht, aber auch etwas Schatten entdeckt. Wo genau die Stärken und Schwächen liegen, erfährst du im Testbericht.

Der Cabrinha Vision Wing wurde im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich überarbeitet: Weniger “V”, ein optimiertes Panel-Layout und Anpassungen an Front Handle und Fenster sind hierbei die wichtigsten Punkte. Der Vision ist in Größen von 2,0 bis 8,0 Quadratmeter erhältlich - wir haben die Größe 5,0 qm getestet. Er ist als Freeride-, Freestyle- und Leichtwind-Wing konzipiert.

An Land

Verglichen mit anderen Wings ist die Front Tube beim Vision etwas dünner dimensioniert. Der Vision fällt sehr gestreckt aus, 344 Zentimeter misst die Spannweite. Damit der Wing beim Anpumpen und in Manövern nicht mit den Flügelspitzen schleift, sind die Wingtips markant abgeknickt. Um dem Vision genug Spannung zu verleihen, wird dieser mit satten zehn Psi aufgepumpt. Dies geschieht über ein Standardventil, ein One-Pump-System sorgt dafür, dass man beim Befüllen nicht umstöpseln muss. Auf eine Klemme, mit der die beiden Luftkammern getrennt werden können, verzichtet Cabrinha. An der Mittelstrut wurde ein zusätzliches Auslassventil eingebaut. Die Tuchspannung des Wings ist im vorderen Bereich straff, die Hinterkante ist dann recht locker geschnitten. Mit gemessenen 3,05 Kilo fällt der Vision Wing auf der Waage nicht sonderlich leicht aus, was jedoch nichts heißen muss - dazu später mehr. Die Ausstattung entpuppt sich als tadellos, besonders markant sind die großen Fenster, die - im Gegensatz zu anderen Wings auf dem Markt - tatsächlich einen breiten Sichtkorridor freigeben.

surf/img-8605_9388cce9391324490f3c489e60f32037Foto: Marius Gugg

Beim Griffsystem setzt Cabrinha auf zwei feste Griffe, die allerdings an den Stirnseiten etwas Flexibilität bieten und dadurch auch mal einen ungewollten Kontakt mit dem Board verzeihen. Auf Wunsch können Spacer zugekauft werden, kleine Klötzchen, mit denen die Griffe weiter von der Strut abstehen, was das Umgreifen erleichtern kann. Die Front Handle an der Leading Edge ist fest, und bietet daher einen überdurchschnittlich direkten Kontakt mit dem Wing. Auch den Cabrinha Vision Wing stellen wir euch in einem kleinen Produktclip auf unserem YouTube-Kanal vor. Klickt mal rein!

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Auf dem Wasser

Der Cabrinha Vision wirkt ziemlich elastisch, beim Pumpen lädt er sich gut auf und bietet somit eine gute Leichtwind-Power, die ein frühes Abheben ermöglicht. Im Gegensatz zu anderen Wings, bei denen man den empfohlenen Fülldruck auch gerne mal um 1 bis 1,5 Psi unterschreiten kann, sollte man dem Vision aber immer die empfohlenen zehn Psi Fülldruck verpassen, weil der Wing sonst beinahe etwas weich wirkt. Beim Foilen liegt der Vision agil in der Hand, er reagiert unmittelbar auf Steuerbefehle und lässt sich mit erfreulich geringem Kraftaufwand dirigieren. Umgekehrt gehört er nicht zu den flugstabilsten Wings, die sich beim sportlichen Freeriden die Flugposition quasi von selbst suchen und diese beibehalten.

surf/img-8769_35b0d5097d763c811f4ff729bab624daFoto: Marius Gugg

Auch wenn man es anhand des gemessenen Gewichts gar nicht vermutet hätte, liegt der Cabrinha Vision absolut leicht in der Hand, er rotiert schnell und macht bei Foilmanövern sowie bei Freestyle-Tricks gleichermaßen Spaß. Ebenfalls gut hat uns der Wing beim Driften gefallen, hier pendelt er sich stabil aus und fliegt beim Abreiten von Dünungswellen neutral und ohne störendes Eigenleben hinterher. Weil der Wing eine kurze Mittelstrut und nur wenig Gewicht im Bereich der Hinterkante hat, sinkt diese auch bei Wellenritten nach Lee kaum ab. Auch die steife Front Handle leistet beim Driften gute Dienste, kann man damit doch Steuerimpulse unmittelbar auf den Wing übertragen. Ein Manko ist in unseren Augen nur die Kontrolle in starken Böen: Hier beginnt die locker geschnittene Hinterkante spürbar zu flattern, das gesamte Grundgerüste des Wings wirkt dann auch nicht mehr ganz so steif wie man es von anderen Wings auf dem Markt kennt.

surf/img-8700_bf12c36c170462c0bf5b23788e9e1f68Foto: Marius Gugg

Cabrinha Vision - das Fazit

Der Cabrinha Vision punktet vor allem bei Leicht- bis Mittelwind als kraftvoller und leichter Wing zum Freeriden, Tricksen und beim Abreiten von Dünungswellen. Seinem Allroundanspruch wird der Wing also durchaus gerecht. In den Händen schwerer Surfer (>85 Kilo) und als Wing für stärkere Böen wirkt er etwas schwammig.

Leichtwind; Neutralität; Ausstattung

Kontrolle

Kein 2-Kammer-System

Cabrinha Vision 5,0 - die Bewertung:

Flugstabilität
Leichtwind-Power
Kontrolle/Windrange
Manöverhandling
Driften/Welle

Technische Daten:

  • Testmodell: Cabrinha Vision 5,0
  • Spannweite: 344 cm
  • Tiefe: 186 cm
  • Gewicht (eigene Messung; ohne Leash): 3,05 Kilo
  • Gewicht: 610 g/m2
  • Verfügbare Größen: 2,0/2,5/3,0/3,5/4,0/4,5/5,0/6,0/7,0/8,0 qm
  • Lieferumfang: Wing, Tasche
  • Preis (Testmodell): 1149 Euro
  • Kontakt/Info: Zur Website
  • Besonderheiten: 3 Farbvarianten

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