Bereits vor einiger Zeit hatten wir mit dem Modell Freeride (Hier gibt’s einen Test) ein gutmütiges und einfach zu fahrendes Foil von Taaroa vorgestellt. Die neueste Entwicklung des französischen Herstellers ist das Hybridmodell Switch, welches nicht nur zum Wingfoilen, sondern auch zum Surf- oder SUP-Foilen einsetzbar sein soll.
An Land
Die gesamte Switch-Reihe ist modular aufgebaut. Wählen kann man hier zwischen drei Mastlängen (75/85/95 cm) und drei Frontwings (800/1200/1700 cm2). Wir haben das Switch als Set mit dem 85er Carbonmast, der 62er Fuselage und dem 1200 cm2 Frontflügel ausprobiert. Übrigens: Die Taaroa-Komponenten sind auch mit den Foils von Decathlon kompatibel, da diese von Taaroa produziert werden. Es lassen sich daher auch günstige Decathlon-Flügel nach und nach mit Taaroa-Komponenten upgraden.
Die Komponenten des Switch-Foils machen bei der Erstmontage einen wertigen Eindruck, mit guter Passgenauigkeit. Alle Verbindungen sind durch dicke M8-Torx-Schrauben gesichert. Der schlanke Carbonmast bietet die Möglichkeit, die Schrauben bei der Montage an der Box seitlich einzuschieben. Bei Bedarf kann der Winkel des Stabilizers verändert werden, so tunt man das Foil wahlweise auf mehr Lift oder neutraler. Besonders ist in jedem Fall das Design des Frontwings: Dieser vereint viel Fläche und eine recht dicke Profilierung im Mittelbereich, zu den Flügelspitzen hin läuft das Profil dann sehr dünn und schlank aus -ähnlich dem bereits von uns getesteten NeilPryde Glide Swift Foil. Ob die hintere Ecke des Frontwings - Performance hin oder her - derart messerscharf sein muss, ist zumindest fragwürdig. Wir empfehlen den Einsatz von Schleifpapier, um die Ecke etwas zu entschärfen. Zum Lieferumfang gehören Cover für die Flügel - schade nur, dass sich diese in montiertem Zustand nicht in der Mitte zusammenkletten lassen, sodass diese bei Transport gerne mal abfallen.
Auf dem Wasser
Im Testeinsatz punktet das Taaroa Switch 1200 gleich mal beim ersten Anfahren mit sehr berechenbarem Takeoff. Darüberhinaus erfolgt das Abheben für einen Flügel dieser Fläche bereits bei vergleichsweise geringer Geschwindigkeit und notfalls auch ohne aktive Pumpunterstützung der Pilotin oder des Piloten. Das Speedpotential des Foils ist ordentlich und auch voll angepowert entwickelt das Switch erfreulich wenig Tendenz, unkontrolliert zu steigen. Schon auf der Geraden merkt man aber auch, dass das Konzept scheinbar sehr auf Agilität und Drehfreudigkeit optimiert wurde, denn das Foil verlangt im Freeride-Einsatz durch aus etwas Feingefühl, um den Kurs stabil zu halten. Dass das Foil vor den Hintergrund seiner üppigen Spannweite derart gut dreht, hat auch unsere Tester überrascht. In Halsen und anderen Foilmanövern legt das Switch den Schalter um und zieht wie ein heißes Messer durch die Butter auch in richtig enge Radien. Von dieser Fahrcharakteristik profitiert man auch beim Abreiten von Dünungswellen, wo sich smoothe Turns aneinanderreihen lassen. Passend dazu bietet das Taaroa Switch 1200 auch einen wirklich guten Glide, mit dem man aus knie- bis hüfthohen Dünungswellen bereits eine Menge rausholen kann.
Taaroa Switch Foil - das Fazit
Das Konzept des Taaroa Switch geht durchaus auf, vereint es doch frühes Abheben mit viel Glide und beeindruckenden Dreheigenschaften. Besonders Spaß macht das Foil damit für Downwinder auf typischen Ostseewellen. Wer hingegen erst ins Wingfoilen einsteigt oder einen schnellen Flügel zum sportlichen Freeriden sucht, wird sich in Basic-Manövern und auf der Geraden einen einfacher zu fahrenden Flügel mit mehr Richtungsstabilität wünschen.
Glide; Takeoff; Dreheigenschaften
Cover d. Flügel
Sehr scharfe Flügelspitzen
Taaroa Switch - technische Daten
- Testprodukt: Taaroa Switch 1200
- Fläche Frontflügel: 1200 cm2
- Spannweite Frontflügel: 110 cm
- Fläche Heckflügel: 230 cm2
- Spannweite Heckflügel: 44 cm
- Fuselage (Alu): 62 cm
- Mast (Carbon): 85 cm
- Preis Test-Set: 2259 Euro
- Gewicht Set (eigene Messung): 4,05 kg
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- Lieferumfang: Cover, Werkzeug
- Besonderheiten: -