Patrik Aeon FoilMichele Becker und Henning Terstiege über Patriks Wunder-Foil

Manuel Vogel

 · 10.10.2023

Patrik Aeon Foil: Michele Becker und Henning Terstiege über Patriks Wunder-FoilFoto: Patrik International
Michele Becker hat sich im ersten World-Cup-Jahr direkt in den Top-10 etabliert.
Die Aeon Foils von Patrik genießen in der Race-Szene einen exzellenten Ruf. Aber sind die Flügel auch für Hobby-Racer fahrbar? Foil-Profi Michele Becker und Henning Terstiege (Patrik R&D) geben Antworten.

Dass man mit den Aeon Foils richtig schnell surfen kann, hat Michele bei den PWA World Cups eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Trotzdem sollen die Aeon Foils nicht nur für Regatta-Profis sein, oder?

Henning: Grundsätzlich ist das Aeon Foilsystem voll performanceorientiert. Weil ein konkurrenzfähiges Foil aber mehr liefern muss als Topspeed, geht unser Designansatz weit über diesen Aspekt hinaus. Wir wollen zusätzlich eine maximale Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, denn in einem Slalom- oder Kursrennen fährt man nur in kurzen Momenten die absolute Höchstgeschwindigkeit. Das Aeon Foilsystem glänzt daher bei Beschleunigung und Manövereigenschaften und vermittelt dem Fahrer viel Sicherheit, denn nur mit Kontrolle kann man sich an das Limit herantasten. Weil die Kontrolle so gut ist, ermutigt das auch Hobby-Foiler, die eigene Speed-Grenzen nach oben zu verschieben und noch mehr Spaß beim Racen zu haben.

Was sind die interessantesten Features der Aeon Foils?

Henning: Es bietet interessante Features, wie die patentierte Self-Locking Fuselage. Die Verbindung zwischen Mast und Fuselage ist so designt, dass die gesamten Kräfte von der Verbindung selbst getragen werden. Die Schrauben müssen eigentlich nichts halten und sind nur „zur Sicherheit“ drin. Masten und Frontflügel sind immer in der kompromisslosen World-Cup-Variante und einer günstigeren Bauweise erhältlich. Unser DIM-S 95 Mast hat mit 11,3 Millimetern das derzeit dünnste Mastprofil auf dem Markt.

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Ist das Aeon Foil auch auf einem normalen Freeride-Foil-Board wie einem Fanatic Stingray, Severne Alien oder Starboard Foil Freeride denkbar? Oder sollte es eine Kombi mit sehr breitem Foil-Slalomboard plus Foilsegel sein?

Michele: Es liegt hauptsächlich am Fahrer. Mit den derzeit verfügbaren Frontwings, hat das System seine Stärken schon im sportlichen Freerace- und im Wettkampfbereich. Ideal kombiniert man das Aeon Foil mit Freerace-Foilbrettern und Foilsegeln. Ein kurzer Windsurf-Freerider mit mindestens 70 Zentimetern Breite und einer „foil ready“ Finnenbox kann als Übergangslösung aber auch funktionieren. Weitere Freeride-Frontflügel und Fuselages werden folgen, um dann auch mit dem Wavesegel Foil-360s drehen zu können.

Es handelt sich um ein modulares System, was die Wahl auch schwierig machen kann? Welche Set-ups würdet ihr unterschiedlichen Zielgruppen empfehlen?

Für Freeracer mit Fokus auf frühem Abheben, viel Kontrolle und entspannten Foilmanövern würde ich empfehlen: DIM-M 95 Mast, 650 DNA-M Frontwing, 195 Backwing, 100 Alu V1 Fuselage.

Ambitionierter Freeracer mit Fokus auf Leistung bei Amwind und Downwind bis 15 Knoten Wind: DIM-L 100 Mast, 900 DNA-H Frontwing, 195 Backwing, 110 Alu V1 Fuselage.

Die Aeon-Komponenten gibt‘s in diversen Größen und Materialien.Foto: Patrik InternationalDie Aeon-Komponenten gibt‘s in diversen Größen und Materialien.

Der Backwing lässt sich tunen, um die Fahreigenschaften zu verändern. Wie ist hier die Vorgehensweise für Hobbysurfer, die sich langsam von einem maximal kontrollierten Setup in Richtung Topspeed vorwagen wollen?

Henning: Den Backwing kann man einerseits in der Position vor und zurück verschieben, als auch den Winkel über Shims (Unterlegplättchen zur Winkeleinstellung, die Red.) anstellen. Die Kernidee liegt im geringem „Angle of Attack“, denn genau genommen bremst der Anstellwinkel des Backwings und drückt das Foil bei zunehmender Geschwindigkeit auch immer stärker nach oben. Wir können das Fahrverhalten anpassen, ohne den Anstellwinkel zu verändern, das bedeutet, dass das Foil bei Topspeed neutraler bleibt und weniger nach oben drängt. Ich empfehle, mit der hintersten Position zu beginnen, da diese die beste Kontrolle bietet. Diese Einstellungsoptionen sind vor allem für fortgeschrittene Fahrer, die Zeit und Lust haben, das Foil noch feiner an ihre Bedingungen anzupassen, ein Vorteil.


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