Ezywing Fin KitSo wird aus dem SUP ein Windsurfbrett

Manuel Vogel

 · 06.12.2022

Ezywing Fin Kit: So wird aus dem SUP ein WindsurfbrettFoto: Manuel Vogel
Mit dem Ezywing Fin Kit lassen sich SUPs gegen die seitliche Abdrift bei Leichtwind aufrüsten. Damit wird nahezu jedes Paddelboard auch ein Wind- oder Wingsurfbrett.

Spätestens seit es Boards zum Standup-Paddling (SUP) auch im Discounter oder Baumarkt gibt, hat gefühlt jeder Zweite ein solches Brett im Keller. Leider endet beim SUPen der Spaß oft, sobald mehr als fünf Knoten Wind übers Wasser wehen. Was läge also näher, als das SUP mit einem Segel oder Wing upzugraden und ein paar Runden damit über den See zu schippern?

Centerfinnen entscheiden bei Leichtwind darüber, ob man abtreibt oder entpannt cruist.

Damit aus einem SUP ein Windsurfbrett für Leichtwind wird, muss das Board neben einer Aufnahme für den Mastfuß aber eine Centerfinne oder ein Schwert besitzen, um die seitliche Abdrift im Rahmen zu halten. Vollwertige Wind-SUPs haben von Haus aus die Möglichkeit, eine Centerfinne zu montieren. Allerdings gibt es auf dem Markt auch SUP-Modelle, die zwar die Möglichkeit haben, einen Mastfuß einzuschrauben, bei denen die Centerfinnen-Option aber fehlt.

Für genau diese Fälle sind nachrüstbare Finnen-Systeme wie der Add on Drift Stopper von Arrows, der aufklebbare Slingshot SUP-Winder oder eben das hier getestete und vorgestellte Ezywing Fin Kit gemacht.

Große Flächen, kleine Schwächen

Das Ezywing-System kostet 129 Euro und besteht aus einer Aluschiene, auf die zwei große Kunststoff-Finnen aufgesteckt werden. Die Montage ist einfach und dauert rund zwei Minuten, ein simples Spanngurt-System fixiert das Konstrukt unter dem Brett. Aufgrund der Breite der Aluschiene lässt sich das System nur auf Boards montieren, die eine Mindestbreite von knapp 29 Inches (ca. 74 Zentimeter) aufweisen – was auf die meisten SUPs auf dem Markt zutrifft. Eine kleine Schwäche hat das System allerdings: Die kleinen Metallstifte, welche die Spanngurte an den Finnen fixieren, können in entspanntem Zustand schnell herausfallen (Foto unten). Dann geht die Suche im Sand los.

Auf die kleinen Metallstifte, die die Spanngurte an den Finnen fixieren, muss man gut aufpassen. Sie lassen sich im Sand oder in der Wiese schlecht wiederfinden. Foto: Manuel VogelAuf die kleinen Metallstifte, die die Spanngurte an den Finnen fixieren, muss man gut aufpassen. Sie lassen sich im Sand oder in der Wiese schlecht wiederfinden.

Das Verspannen erfolgt maximal simpel über ein langes Klett auf dem Deck. Dieses hat den Vorteil, dass keine harten Teile auf dem Deck stören und eine Verletzungsgefahr darstellen. Ob der Klett für die Ewigkeit gemacht ist, konnten wir aufgrund unseres begrenzten Testzeitraums nicht beurteilen. Die Gurte lassen sich im Notfall aber einzeln nachbestellen.

Im Praxistest funktionierte das Ezywing Fin Kit vorzüglich, die beiden Seitenfinnen bieten sehr viel Fläche und verhindern damit die seitliche Abdrift sehr effektiv. Auch bei Leichtwind lässt sich damit die Höhe gut halten – egal, ob man sein Board mit einem Wing oder Windsurfsegel motorisiert. Weil die Finnen viel Fläche bei geringem Tiefgang bieten, lässt sich das System auch an flachen Spots problemlos verwenden.


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