Ensis TwistEin Board zum Foilen, Wingen, SUPen und für Kinder

Manuel Vogel

 · 19.08.2022

Ensis Twist: Ein Board zum Foilen, Wingen, SUPen und für KinderFoto: Oliver Maier
Der Ensis Twist soll für alles gut sein: Als Kinderboard, Windsurf-Foiler, Wingfoiler und als Wellen-SUP
Windsurf-Foilen, Wingen oder als kompaktes Kinderbrett – der Einsatzbereich des Ensis Twist ist riesengroß.

Crossover-Boards mit Mehrfachnutzen sind voll im Trend. Auch der Schweizer Hersteller Ensis hat mit dem Twist ein Modell im Programm, das den Anspruch hat, „eines für alles“ zu sein. Das Modell Twist gibt‘s in drei Größen mit 95, 125 und 145 Litern. Wir haben die 125er Variante (surf-Messung 9,23 Kilo) ausgiebig getestet, das laut Hersteller zum Windsurf-Foilen, Wingsurfen, Foil-SUPen und als Kinderbrett gleichermaßen einsetzbar sein soll.

An Land: Mit einer Länge von 210 Zentimetern fällt das Brett kompakt aus. Auf dem Deck wurde ein großflächiges Pad aufgeklebt, es ist nur eine Schlaufenposition vorgesehen. Ausgeliefert wird das Board mit vier Schlaufen, einer Centerfinne (US-Box) und zwei kleinen Seitenfinnen. Die Idee: Wer das Brett als SUP für die Welle verwenden will, montiert ein Thruster-Setup. Kommt der Ensis Twist als Windsurf-Kinderboard zum Einsatz, wandern die beiden Seitenfinnen nach vorne zur Brettmitte und fungieren dort als Abdrifthemmer. Zusätzlich zu den Finnenboxen besitzt das Brett eine Doppelschiene für die Montage des Foils und natürlich eine Mastschiene für den Windsurfeinsatz.

Im Heck wurden sämtliche Boxen zum Foilen, Windsurfen & SUPen verbautFoto: Oliver MaierIm Heck wurden sämtliche Boxen zum Foilen, Windsurfen & SUPen verbaut

Test in drei Disziplinen

Test, Teil 1: Windsurf-Foilen

Unter den reinen Windsurf-Foilboards ist der Ensis Twist mit 210 Zentimetern Länge voll im Rahmen. Mit einem 1700er Windsurffoil bestückt, kommt das Board gut auf Touren und hat erfreulich wenig Fahrwiderstand beim Angleiten, das Abheben erfolgt recht sanft und berechenbar. Auf dem breiten Deck steht man griffig und komfortabel, die Schlaufenposition passt zum Windfoilen gut – sofern man Foils verwendet, die nicht zu sportlich ausgelegt sind, sondern eher dem Typ Cruiser entsprechen. Ungewollte Touchdowns verzeiht der Shape mit der breiten Nase gut, schickt einen sanft wieder in die Luft und erlaubt entspanntes Freeriden, Foilhalsen und kleinere Spielereien.

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Test, Teil 2: Wingen mit dem Ensis Twist

Wir tauschen das Segel gegen einen Wing. Relativ schnell wird klar, dass die Schlaufenposition eher zum Windsurf-Foilen angepasst wurde. Zwar können wir in den Schlaufen wingen, man steht dann allerdings weiter hinten als bei einem reinen Wingboard üblich. Empfehlenswert ist daher, das Foil in der Doppelschiene weiter nach vorne zu schieben und den Twist dann strapless zu surfen. Auch ohne Schlaufen gesurft, kommt das Brett gut los, selbst wenn man als Wing-Einsteiger noch keine ausgefeilte Pumptechnik mitbringt. Der Deckshape vermittelt viel Sicherheit zum Fliegen und bei ersten Foilmanövern wie Halsen und Wenden.

Test, Teil 3: Eignung als Kinder-Board

Weg mit Wing und Foil, her mit dem Kinder-Rigg. Schnell noch die kleinen Seitenfinnen als Abdrifthemmer montiert – und los geht‘s für unseren 8-jährigen Testprobanden Lorenz. Der holt das 2,5er dicht und kommt in den Böen mit dem Twist sogar annähernd ins Gleiten. Höhelaufen ist mit dem Brett kein Problem, die Seitenfinnen sind zwar sicher nicht vergleichbar mit einem großen Klappschwert, minimieren die seitliche Abdrift aber ausreichend. Ebenfalls positiv fällt auf, dass es selbst mit dem kleinen 2,5er Segel kein Problem ist, das Brett mit Segelsteuerung zu drehen.

Kleine Finnen in den Rails diesen als AbdrifthemmerFoto: Oliver MaierKleine Finnen in den Rails diesen als Abdrifthemmer

surf-Fazit: Die SUP-Eignung des Boards konnten wir nicht austesten – aus unserer Erfahrung sollte man aber allein aufgrund des geringen Volumens von nur 125 Litern einiges an Paddelerfahrung mitbringen, um das Board in der Welle zu surfen. Für längere Paddeltouren ist das Brett natürlich zu kurz, eine kleine Runde auf dem See sollte aber für leichte Paddler oder Kinder drin sein. Alle anderen Disziplinen meistert das Brett mit Bravour. Zum Windsurf-Foilen funktioniert es dabei vorzüglich, sofern man es mit camberlosen Segeln bis 6,5qm und eher manöverorientierten Cruiserfoils bestückt. Auch als Kinderbrett ist der Twist 125 absolut top. Kids, die sich irgendwo zwischen Anfängerkurs und erstem Gleiten befinden, können darauf ideal üben. Der Einsatzbereich beim Wingen beschränkt sich aufgrund der für Wingsurf-Verhältnisse langen Maße in erster Linie auf Einsteiger bis hin zu ersten Foilmanövern. Unterm Strich hat der Ensis Twist aber zweifellos einen sehr großen Einsatzbereich.

Ensis Twist

  • Größen: 95/125/145 Liter
  • Längen: 180/210/212 cm
  • Breiten: 74/78/82 cm
  • Preis: 2148 Euro
  • Infos: www.ensis.surf
Die Schlaufen-Plugs sind bei passend eingestelltem Foil auch zum Wingen nutzbarFoto: Oliver MaierDie Schlaufen-Plugs sind bei passend eingestelltem Foil auch zum Wingen nutzbar

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