Freeride-Test 2024Alle Shapes und Details der Freerideboards im Test

Surf Testteam

 · 19.04.2024

Freeride-Test 2024: Alle Shapes und Details der Freerideboards im Test
Gleich zehn Kandidaten gehen in der wichtigsten Testgruppe des Jahres an den Start. Auf dem Wasser sind die Unterschiede im Fahrgefühl und in den Manövereigenschaften sehr groß. Hier zeigen wir die Feinheiten der Shapes und Austattungen.

Shapebeurteilung - und so messen wir

Nahezu alle Freerideboards gleiten auf einem Unterwasserschiff mit leichtem bis deutlichem “V”, das teilweise von einer Doppelkonkave ergänzt wird. Zum Heck hin haben Freerideboards tendenziell keine bis wenig Aufbiegung (”rocker”). Die Boards von Naish und We One bilden hier eine - wenn auch nicht allzu drastisch ausfallende - Ausnahme, was im Test vermutlich die sehr guten Dreheigenschaften bei sehr geringem Gleitverlust bescherte. Das bei den Einzelvorstellungen jeweils angegebene “V” wird von uns so gemessen: Wir legen ein langen Lineal quer auf die Unterseite, so dass es auf einer Seite aufliegt. Auf der anderen Seite messen wir den maximalen Abstand zwischen Lineal und Gleitfläche (also außen am Rail). Dadurch, dass die Boards bei 100 cm vom Heck breiter sind als bei 33 cm vom Heck, bedeutet eine größerer Messwert bei 100 cm nicht unbedingt mehr Winkel im V. Dies werden wir bei künftigen Tests zusätzlich berücksichtigen.

Duotone Blast 117; 233 x 67cm

Der Blast gleitet auf einem bis zum Mast planen V-Shape, erst dann ist das V zum Bug hin deutlich verrundet und mit einer Doppelkonkave versehen. Die beiden Schlaufenpositionen sind als 4-er Set-up gedacht und bieten im Prinzip die Variante “Freeride” und “Freeride Performance”. Also keine extreme Freerace- und keine reine Aufsteigeroption. Für Freerider aller Ausrichtungen sind die Optionen jedoch sehr gut gewählt und auch für sportliches Freeriden bis Freerace gut geeignet - mit immer bequemem Stand in den Schlaufen auf dem zu den Rails hin verrundeten Deck. Vor der Mastspur ist das Deck eher breit und flach gestaltet mit viel Standfläche (relativ gesehen zur geringen Boardbreite). Die Pads sind unter den Zehen dünn und fest, allerdings unter den Fersen gedoppelt.

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  • Länge Gleitfläche: 89,5 cm
  • Rocker: 0 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V, 8 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: planes V, 8,5 mm
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Foto: Stephan Gölnitz
Duotone Blast

Duotone Eagle 120; 245 x 70 cm

Die Gleitfläche des Eagle ist als durchgehend planes V gehalten, das sich bis zu einer kaum sichtbaren Konkave unter dem Bug durchzieht. Auf dem domigen (gewölbten) Deck sind zwei Schlaufenoptionen vorgesehen, die für Freerider und Freeride-Aufsteiger gut geeignet sind und beide durch die Deckskontur eine angenehme Fußhaltung ermöglichen. Die Pads sind wie beim Blast unter den Zehen dünn und fest, allerdings unter den Fersen gedoppelt.

  • Länge Gleitfläche: 87,5 cm
  • Rocker: 2 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V, 10 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: planes V, 10 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
Duotone Eagle

Goya Volar110; 244,8 x 70,8 cm

Beim Goya Volar fällt vor allem der sehr plane Decksshape auf. Von der Mastspur bis zur Brettspitze steigt der Bug auf der Oberseite kaum an. Dennoch hat das Board auf der Gleitseite eine mehr als ausreichende Aufbiegung von 17 Zentimetern. Auf dem Deck, das im Standbereich recht verrundet geshaped ist, sind besonders viele Schlaufenoptionen vorgesehen. Die äußerste Option ist für diese Baordklasse ausreichend sportlich gehalten, Aufsteiger finden sogar Dübel für eine einzelne Mittleschlaufe hinten.

  • Länge Gleitfläche: 91 cm
  • Rocker: 2,5 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V, 5 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: leicht doppelkonkaves V, 6 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
Goya Volar

JP Magic Ride 109; 242 x 70,5 cm

Der vergleichsweise etwas längere JP Magic Ride ist durchgehend mit einem doppelkonkaven V geshaped, wobei das sehr leichte V mit der mini Doppelkonkave im Heck zum Bug deutlich prägnanter ausfällt. An Deck findet man vor der Mastspur viel ebene Fläche, im hinteren Drittel ist das Deck sehr schön verrundet für angenehmen Stand in allen Schlaufenpositionen. Mit drei unterschiedlichen Anordnungen lassen sich die Schlaufen vom sportlich schnellen Freeriden bis zur Manöver- und Aufsteigerposition für jeden Zweck optimal montieren. Die Footpads wirken straff aber rutschfest - mit leicht gummiartiger Oberflächenstruktur etwas anders als üblich - und sind großzügig geschnitten. Die Powerbox ist so verstärkt, dass auch Foils mit passendem Powerbox-Kopf verwendet werden können. Das erscheint vor allem bei den noch größeren Modellen ab 75 Zentimeter Breite sinnvoll.

  • Länge Gleitfläche: 93 cm
  • Rocker: 1 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: leicht doppelkonkaves V, 4 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: doppelkonkaves V, 11 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
JP Magic Ride

Naish Stratos 115; 239,5 x 67 cm

Das schmalste- und im Test auch quirligste - Board der Gruppe zeigt am ehesten ein Unterwasserschiff, das auch in die Freemove-Gruppe passen könnte. Die Gleitfläche fällt etwas kürzer aus, die Heckaufbiegung stärker und das Board ist mit 67 Zentimetern schmaler als alle anderen - von denen viele sogar weniger Volumen haben. Mit scharfen Rails und ohne Cut Outs gleitet der Naish dennoch gut an. Finne und Fußschlaufen sind weiter hinten platziert als üblich und die Fußschlaufen lassen sich für sehr vielseitiges und komfortables Freeriden mit vier Schlaufen und für Aufsteiger und Manöversurfer als 3er-Set montieren. Eine extrem raceorientierte Position ist nicht vorgesehen. Die Foot Pads fallen sehr straff aus, sind aber in der Fläche auch sehr großzügig dimensioniert. Die Fußschlaufen bieten eine besonders große Range bei der Größeneinstellung und passen auch sehr gut zu sehr kleinen Füßen.

  • Länge Gleitfläche: 75,5 cm
  • Rocker: 8,5 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes 10 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: planes V, 4 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
Naish Stratos

RRD Firemove 105; 236 x 71,5 cm

Mit 105 Liter Volumen auf 71,5 Zentimeter Breite kann man nur eine flache Flunder backen. Der RRD ist das vom Volumen kleinste Board der Gruppe und gleichzeitig mit 71,5 Zentimeter Breite das Größte. In Summe gleicht sich das auf dem Wasser im Fahrgefühl nahezu aus. Dabei gleitet das Board auf einem nahezu planen aber recht deutlichen V mit einer so kleinenKonkave, dass man diese schon sehen wollen muss. Im Heck sitzt eine (Foil-taugliche!) Tuttlebox mit zwei Schrauben. Das Deck ist über die Breite gesehen sehr flach gehalten und bietet so viel Standfläche um den Mast herum, es biegt sich zum Bug hin aber sehr stark auf. 20 Zentimeter Aufbiegung an der Nasenspitze sind sehr deutlich. Die Schlaufenoptionen sind sparsam auf dem Board verteilt und so liegt auch die Außenposition zumindest vorne recht weit innen, was nicht sonderlich “racig” wirkt.

  • Länge Gleitfläche: 104 cm
  • Rocker: 0,5 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planesV, 6 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: planes V, 9 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
RRD Firemove

Severne Fox 115; 241,5 x 69,2

Der Fox zeigt ein recht auffälliges Unterwasserschiff mit einem sehr starkem V (mit nur leichten Konkaven vorne) und großen Cut Outs am Heck. Die sehr geradlinige Outline bietet viel Platz auf dem flachen Deck im mittleren Bereich. Der Decksverlauf zieht sich zum Bug mit recht wenig Aufbiegung. Absoluter Hingucker bleiben an Deck die keilförmigen Foot Pads, die für sehr angenehmen Stand mit der deutlichen Erhöhung unter den Zehen ergibt. Alle Schrauben (Finne und Schlaufen) werden mit dem gleichen Inbus bedient wie die Severne-Segellatten, statt Luftschraube sorgt ein automatisches Ventil für den Druckausgleich im Board. Der Standlack reicht nicht ganz bis ans Rail heran, was Segelnähte beim Aufholen schonen dürfte und beim Surfen nicht gefehlt hat.

  • Länge Gleitfläche: 87 cm
  • Rocker: 3 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V 16,5 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: sehr leicht doppelkonkaves V, 16,5 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
Severne Fox

Starboard Carve

Beim Carve fällt besonders der breite Bug im Vergleich zum schmalen Heck auf. Und aus der bereits kleinen Flache im Bereich der Finne schneiden tiefe Cut Outs noch ein gehöriges Stück heraus. Im verbleibenden Heck steckt eine Tuttle-Finne, die beiden Schrauben werden mit dem gleichen Torx befestigt wie die Fußschlaufen, was die Montage mit dem mitgelieferten T-Griff-Torx sehr erleichtert. An Deck sticht die tiefe Mulde ab der Mastspur ins Auge, die den Mastfuß tiefer legt und Volumen und Gewicht aus der Nase nimmt. Die Schlaufen sind besonders bequem unddie Pads sehr dick gehalten, so dass man spürbar darin einsinkt und den Komfort bewusst genießt, allerdings auch vor der Halse etwas fester drin steckt. Daran muss man sich erst etwas anpassen.

  • Länge Gleitfläche: 97 cm
  • Rocker: 0 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: doppelkonkaves V 8,5 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: doppelkonkaves V 8,5 mm
Bild 1
Foto: Stephan Gölnitz
Starboard Carve

Tabou Rocket 115; 240,5 x 68,8

Der Tabou steht am ehesten für eine klassische, harmonische Outline und Volumenverteilung. Auffällig ist vor allem die tiefere Doppelkonkave im vorderen Gleitbereich, die dünnen Foot Pads und die ausgefallenen Schlaufenpositionen. Die Außenposition hinten fällt dabei sehr sportlich aus, die Schlaufen lassen sich für sehr kleine Füße nicht ausreichend eng einstellen. Die dünnen Pads vermitteln ein direktes, sportliches Feeling mit weniger Dämpfung, die hintere Kante des Pads ist an der Ferse so auch weniger zu spüren als bei dickeren Pads.

  • Länge Gleitfläche: 98 cm
  • Rocker: 1 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V 6 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: deutlich doppelkonkaves V, 8 mm
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Foto: Stephan Gölnitz
Tabou Rocket

We One We Ride

Das Board von We One zeigt einerseits etwas mehr Rocker (Heckaufbiegung) als durchschnittlich, es punktet bei den Gleitmerkmalen aber mit einem besonders breiten Heck und recht scharfen Abrisskanten bis weit vom Heck entfernt. Im Test konnte es bei Halsen besonders überzeugen - ohne spürbare Gleiteinbußen. Der Druckausgleich erfolgt gleich über zwei automatische Ventile, weil laut den Entwicklern ein einzelnes Ventil starke Temperaturänderungen nicht ausreichend ausgleichen könne. Die Foot Pads aus etwas festerem Schaum fallen besonders dick aus. Bei den Schlaufenoptionen wirkt die hintere Außenposition sehr “racig” weit außen. Eine richtig gute Freeride-Einstellung war für alle Tester daher die vordere Außenposition, kombiniert mit den hinteren Doppelschlaufen in der Innenposition.

  • Länge Gleitfläche: 89,5 cm
  • Rocker: 3,7 mm
  • Shape bei 33 cm vom Heck: planes V 9 mm
  • Shape bei 100 cm vom Heck: planes V, 9 mm
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Foto: Stephan Gölnitz
We One We Ride

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