FahrtechnikSo gelingt der Wasserstart beim Windsurfen

Manuel Vogel

 · 07.06.2023

Der Wasserstart ist das Tor zum Windsurfen mit kleineren sportlichen Boards
Foto: Marius Gugg
Mit dem Wasserstart verlässt du den sicheren Hafen und brichst auf zu neuen Ufern. Wie dir der Wind hilft, dich entspannt auf die Reise zu machen, erfährst du hier!

Der Wasserstart ist eines der absoluten Schlüs­selmanöver beim Windsurfen, ermöglicht er es doch, kleine und sportliche Boards zu fahren und auf das lästige Segel-Aufholen zu verzichten. Eines der größten Probleme ist für viele dabei nicht der abschließende Aufstieg, sondern das Material erst mal in die passende Position zu drehen, um überhaupt Wasserstarten zu können. Weil das Hochdrücken des Segels aus dem Wasser oft als mühsam empfunden wird, versuchen viele Auf- und Wiedereinsteiger dieses Problem zu umgehen, indem sie den Gabelbaum so niedrig montieren, dass dieser auf dem Heck des Boards aufgelegt werden kann. Für einfacheres Wasserstarten nehmen sie also in Kauf, nach dem Start mit zu niedriger Gabel unterwegs zu sein.

Wer die ersten beiden Teile dieser Wiedereinsteiger-Serie gelesen hat, weiß, dass eine zu niedrige Gabel vor allem schlechteres Angleiten nach sich zieht. Deshalb wollen wir euch mit den folgenden Tipps dazu bringen, das Wasserstart-Übel an der Wurzel zu packen und mit kleinen Tricks und guter Technik kraftsparend aufs Board zu kommen.

Damit das gelingt, solltet ihr zum Üben ein leichtes Wa­ve-, Freemove- oder Freeridesegel ohne Camber (Profilspangen am Mast) verwenden und ein großvolumiges Board, auf dem ihr notfalls noch entspannt Schotstarten könnt (Körpergewicht + 50 bis 60 Liter = empfohlenes Brettvolumen).

Material in die Grundposition für den Wasserstart drehen

Meist liegt das Rigg nach einem Sturz auf der Leeseite des Boards. Um zu Wasserstarten muss der Mast erst mal so gedreht werden, dass er quer zum Wind oder mit dem Segeltopp leicht in Richtung Luv liegt – das ist die „Grundposition“ des Wasserstarts! Daher gilt: Greife den Mast oberhalb der Gabel und ziehe das Segel am Mast mit kräftigen Schwimmbewegungen in Richtung Luv, bis der Mast quer zum Wind liegt. Durch dieses aktive nach Luv ziehen des Segels verhinderst du auch, dass das Gabelbaumende unter Wasser festhängt. In der Grundposition liegt das Segel flach auf der Wasseroberfläche, der Mast liegt quer zum Wind in Luv.

Zunächst das Segel mit dem Mast Richtung Heck und nach Luv ziehen, dann ist die Grundposition erreicht.Foto: Marius GuggZunächst das Segel mit dem Mast Richtung Heck und nach Luv ziehen, dann ist die Grundposition erreicht.

Richtung vor dem Start wechseln

Sobald das Segel in der Grundposition liegt, kannst du theoretisch mit dem Wasserstart loslegen. Aber was, wenn du eigentlich lieber in die andere Richtung starten möchtest? Dann musst du das Segel vor dem Starten umschlagen lassen. Aus der Grundposition (Mast quer zum Wind) greifst du nun den Mast oberhalb der Gabel und drückst diesen leicht nach oben, um etwas Wind unters Segel zu bekommen. Greife schrittweise nach unten zur Gabel. Um das Segel nun umschlagen zu lassen und in die andere Richtung zu starten, führst du das Segel in einer Art Halbkreis um den Mastfuß herum. Halte dazu das Gabelbaumende oben, wie bei einer Abfallbewegung, bis dein Segel vom Gabelbaumende her angeströmt wird. Das abschließende Umschlagen des Segels geht dann fast von alleine. Nun kannst du in die gewünschte Richtung starten.

surf-Tipp: Das Umschlagenlassen des Segels und das Wechseln der potenziellen Startrichtung lässt sich hervorragend im stehtiefen Wasser vorüben. Stelle dich dazu in die Beachstartposition und laufe in Halbkreisen nach Luv um den Mastfuß herum, bis dein Segel umschlägt.

Der Wind hilft dabei, das Material in Wasserstartposition zu drehen.Foto: Marius GuggDer Wind hilft dabei, das Material in Wasserstartposition zu drehen.

Oben in der Galerie erklären wir den Wasserstart Schritt für Schritt!


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