Innovationen im Raceboard-Segment sind eher rar – der Großteil der Racer verwendet den bewährten Starboard Phantom, aber auch Klassiker von Exocet oder den guten alten Mistral Equipe II. Jetzt überrascht Unifiber mit dem neuen Proteus auch eingefleischte Racer.
Fabian, du bist seit Kurzem auf Boards von Unifiber unterwegs, eine Marke, die bislang im Raceboardsegment völlig unbekannt war. Wie kam die Kooperation zustande?
Bei der internationalen Deutschen Meisterschaft am Steinhuder Meer hat uns Louis Morris das Leben richtig schwer gemacht, er war auf dem neuen Board unterwegs. Am Ende hat er den Event vor Andre Hartung und mir gewonnen und ich konnte das Brett mal unter die Lupe nehmen. Da mich der Shape und einige Detaillösungen richtig überzeugt haben und ich das Board gerne mal fahren wollte, habe ich angefragt – und wurde prompt ins internationale Team von Unifiber geholt. Bereits im letzten Herbst machten Gerüchte die Runde, dass Unifiber mit einem eigenen Konzept auf den Markt kommen will, dass es jetzt so schnell ging, hat uns alle überrascht.
Du hast die Features des Boards angesprochen. Worauf kommt es dir an und wie unterscheidet sich das Brett von etablierten Modellen?
Es gibt gewisse Bauteile an einem Raceboard, die hohen Belastungen ausgesetzt sind. Dazu gehören z.B. die Rollen und das Pedal der Mastschiene, die oft den Geist aufgeben. Auch die Schwertlippen leiern schnell aus, wodurch das Wasser von unten in den Schwertkasten gezogen wird – das bremst. Bei vielen Boards konnte man diese bisher nicht tauschen. Beim Unifiber Proteus wurde auf diese Details viel Wert gelegt, auch die Schlaufen sind meiner Ansicht nach top. Pedal und Rollen der Mastschiene wirken sehr wertig, die Schwertlippen kann man abschrauben und easy austauschen.
Unterscheidet sich das Brett bezüglich der Maße von anderen Boards?
Der Proteus ist 3,68 Meter lang und 68 Zentimeter schmal, er liegt damit bezüglich Länge und Breite sehr dicht am Starboard Phantom L, der zusammen mit dem etwas kleineren Modell Phantom geschätzt von 80 Prozent der Racer verwendet wird. Mit 318 Liter Volumen ist er etwas „kleiner“ als der Phantom L, das Gewicht von nur 13,8 Kilo ist ebenfalls äußerst konkurrenzfähig, was natürlich auch eine Folge der Vollcarbon-Bauweise ist.
Du konntest das Brett schon fahren. Wie war dein erster Eindruck?
Durchweg positiv. Das Board wirkt leicht, sehr gut gefallen hat mir vor allem, dass es aufgrund der runderen Kanten im vorderen Bereich des Boards weniger hart in die Wellen einsetzt. Auf der Kreuz bedeutet dies, dass ich den Mastfuß weit vorne fahren kann, ohne andauernd mit der Brettkante im Choop hängenzubleiben. Auch beim Halsen sind die runderen Rails ein großes Plus. Besonders die Leicht- und Mittelwindeigenschaften sind natürlich von Interesse, da müssen wir aber erst mal Vergleichsfahrten machen.
Wo ist das Board preislich angesiedelt?
Der Proteus kostet 3195 Euro, das ist eine ganze Ecke weniger als manch anderes Raceboard auf dem Markt. Im Preis ist keine Finne inbegriffen, dafür aber ein Boardbag und der Mastfuß.
Infos unter www.unifiber.net