Pacasmayo in Peru hat den Ruf, eine der längsten Wellen der Welt zu sein. Der Spot mit dem charakteristischen Leuchtturm ist eine Traum-Destination für Wavesurfer aus aller Welt, auch die IWT hat hier schon öfter Contests ausgetragen. In diesem Jahr war der Event dann Teil der gemeinsamen Wavetour mit der PWA, allerdings nur mit einem Viert-Sterne-Status. Damit spielt das Ergebnis eine eher geringe Rolle im Ranking, so dass einige Top-Fahrer auf die Reise nach Südamerika verzichteten.
Marcilio Browne, Antoine Martin, Fidschi-Sieger Baptiste Cloarec, Julian Salomonn und Florian Jung aus Deutschlandland, die Japaner Takara und Hayata Ishii, Bernd Roediger und Morgan Noireaux aus Hawaii und einige andere ließen sich den Trip nach Pacasmayo aber nicht entgehen. Bei den Damen war die IWT-Crew mit Jessica Crisp, Jane Seman, Coco Foveau und Sarah Hauser am Start. Mit Alexia Kiefer Quintana und Sol Degrieck waren auch zwei der größten Nachwuchs-Talente mit dabei.
Die erste Runde der Herren konnte gleich zu Beginn des Events gefahren werden, bevor es einige Tage etwas ruhiger wurde. Doch für die Hauptrunde kam dann ein enormer Swell an die Pazifikküste gerollt, der teilweise deutlich über masthohe Wellen produzierte. Antoine Martin, der in der ersten Runde zunächst gescheitert war, arbeitete sich über die Repechage Round bis ins Finale und holte sich wie in einem WIndsurf-Märchen den Sieg. “Was für ein Tag! Der Sieg war etwas ganz besonderes!” schwärmte er anschließend. Auf Platz zwei landete Pozo-Sieger Marcilio Browne, hinter ihm kam der Italiener Federico Morisio auf den dritten Platz. Nur o,25 Punkte lagen zwischen ihm und dem Gewinner, so knapp war das Finale.
Federico Morisio wird nach Waschgang noch Dritter
Morisio hätte mit etwas weniger Pech sogar noch weiter nach vorne kommen können: “Nach meinen ersten beiden Wellen, einer 7,00 und einer 8,20, lag ich tatsächlich in Führung, wurde aber von einer Welle gewaschen und Board und Rigg haben sich getrennt! Ich verlor mein Board und fing an, nur mit meinem Rigg zu schwimmen, wobei mir eine Welle nach der anderen auf den Kopf klatschte. Nachdem ich buchstäblich 10 Minuten lang geschwommen war und darum gekämpft hatte, mein Rigg nicht sinken zu lassen, fand ich auf wundersame Weise mein Board herumschwimmen, schnappte es mir und habe das Segel wieder festgemacht. Ich war erschöpft, aber ich gab alles, um zurück in die Wettkampfzone zu kommen (ich verlor etwa 300 Meter), aber leider hatte ich nur noch 3 Minuten vor Schluss im Finale keine Chance, eine dritte Welle zu erwischen und mich zu verbessern”, schrieb er bei Instagram.
Julian Salmonn schied im Halbfinale aus und kam am Ende auf den geteilten fünften Platz, genau wie Baptiste Cloarec. Flo Jung landete auf Rang neun, unter anderem gemeinsam mit Bernd Roediger und Morgan Noireaux.
Bei den Damen gewann Jessica Crisp am letzten Tag des Events. Sie setzte sich im Finale gegen Pauline Katz aus der Schweiz durch, sowie gegen die erst 13 Jahre alte Belgierin Sol Degrieck und Jane Seman. Sol Degrieck hatte ihr Halbfinale gegen die rund vier Mal so alte Australierin gewonnen, nachdem sie im Viertelfinale nur hauchdünn gegen Sarah Hauser verlor. Sarah Hauser, eigentlich eine der Favoritinnen in großen Wellen, schied mit einer Differenz von nur 0,08 Punkten vor der letzten Runde aus. Sie war spontan nach Peru gekommen und hatte im Vorfeld kaum Zeit auf dem Wasser, zudem musste sie sich wegen dem leichten Wind ein größeres Board leihen. “Pacasmayo ist normalerweise ein Spot mit leichtem Wind, aber es scheint, als hätte El Niño das noch verstärkt”, resümierte Hauser.
Ergebnisse IWT Pacasmayo Classic 2023
Herren
- 1. Antoine Martin
- 2. Marcilio Browne
- 3. Federico Morisio
- 4. Hayata Ishiii
- 5. Julian Salmonn
- 5. Baptiste Cloarec
- 7. Takuma Sugi
- 7. Takara Ishii
- 9. Flo Jung
- 9. Alex Vargas
- 9. Morgan Noireaux
- 9. Jules Denel
Damen
- 1. Jessica Crisp
- 2. Pauline Katz
- 3. Sol Degrieck
- 4. Jane Seman
- 5. Sarah Hauser
- 5. Coraline Foveau
- 7. Line Wittrup
- 7. Alexia Kiefer Quintana
Amateure Herren
- 1. Felix Bermudez
- 2. Octavio Cavalaro
- 3. Charlie Rovira
- 4. Zack Coleman
Masters
- 1. Arnaud Frennet
- 2. Adrian Levy
- 3. Nelson Perez
- 4. Charlie Rovira