Spot Guide Lausitzer SeenlandWassersport-Paradies für Windsurfer, Winger und SUP

Frank Maibach

 · 28.04.2024

In der Lausitz entstehen beinahe jährlich neue Seen –  und die bieten reichlich Platz für Wassersportler.
Foto: Kristof Ahnert
Wo einst die Kohlebagger tiefe Narben hinterließen, ist ein neues Wassersport-Paradies entstanden. Und jedes Jahr kommen mehr Seen in der Lausitz hinzu. Wir stellen euch die besten Surfspots der Region vor.

Das Lausitzer Seenland ist nicht einfach da. Es entsteht, es entwickelt sich, wird immer größer und bietet fast jedes Jahr neue Seen und neue Spots, wo noch nie ein Surfer zuvor gesurft ist. Zwischen Dresden und Berlin entsteht eine spektakuläre Wasserlandschaft mit mehr als 20 neuen Seen, die größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft Europas. Hier, wo einst die Förderung der Braunkohle das Landschaftsbild dominierte und riesige F60 Kohlebagger bis zu 80 Meter tiefe Krater in die Erde rissen, entsteht durch die Flutung früherer Tagebaue ein neues Surferparadies.

In der Lausitz entstehen immer neue Spots

Mehr als ein Dutzend Seen existieren bereits und es kommen immer weitere hinzu, die es surferisch zu erschließen gilt. Aktuell sind noch drei Tagebaue aktiv, die nach und nach bis in die 2030er-Jahre beendet werden sollen. Die Transformation hin zu einer daraus weiterwachsenden Seenlandschaft wird also noch einige Jahre weitergehen.

Mit den Seen entwickelt sich auch die Surfszene vor Ort positiv. Die Jungs vom neu gegründeten Surfverein „Lausitzer Surfer“ stehen manchmal an noch nicht gefluteten ehemaligen Kohlehalden und diskutieren, wo der Wind in einigen Jahren wohl am besten sein wird. Vorfreude pur!

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Alexander Dunkel, Vorsitzender des neu gegründeten Vereins Lausitzer Surfer (www.lausitzer-surfer.de) schwärmt: „Die Lausitz ist ein super Surfrevier mit großem Potenzial.“ Er selbst war sehr viel in San Francisco windsurfen und ist jetzt mehr oder weniger wieder in der Lausitz gelandet: „Ich war immer begeistert, wie toll die Windsurf-Community in der Bay Area zusammenhält. Als Neuling wurde ich herzlich aufgenommen und ich habe sofort Anschluss gefunden, trotz meiner fehlenden Skills. So stelle ich mir das auch für die Lausitz vor.“

Am 17. August 2024 treffen sich die Lausitzer Surfer zum Grillen, Neuigkeiten-Austauschen und gemütlichen Zusammensein auf der Surferwiese des Komfortcamping Senftenberger See direkt neben der Wassersportschule. Wer Lust hat, kommt mit Familie einfach dazu.

Die Surfer wollen die Entwicklung der Seen in der Lausitz mitgestalten

Alex und seine Surfdudes wollen insbesondere auch die Zukunft des in der Entstehung befindlichen Lausitzer Wassersporteldorados mitgestalten. Insofern versteht sich der Verein Lausitzer Surfer auch als Interessensvertretung derjenigen, die die neu entstehenden Seen in verträglicher Art und Weise für den Surfsport nutzbar machen wollen. Gemeinsam mit Gleichgesinnten möchte der neu gegründete Surfverein dann auch politisch Einfluss darauf nehmen, wo Einstiegstellen für Surfer gesichert werden, ein ordentlicher Zugang zum Strand möglich wird und welche Regeln wo und für wen Sinn machen.

In diesem Spot Guide bekommt ihr einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Surfspots an den verschiedenen Seen. An jedem See gelten andere Regeln und individuelle Sperrzonen und Sperrzeiten. Die Gründe liegen vor allem in dem komplizierten Umbau der teils sehr tiefen und unterschiedlich beschaffenen ehemaligen Kohlehalden in Seen – alle relevanten Infos findet ihr in den Spotbeschreibungen.


Die zehn besten Spots zum Windsurfen und Wingfoilen in der Lausitz

surf/image_4f929850c077c110ed3667dc0416e6c4

1. Senftenberger See – Buchwalde

51.5119, 14.0254

surf/1_6aeda0efe13d4eafcf909e0c93413d65

Der Senftenberger See ist der erste geflutete und bekannteste See in der Lausitz mit Windsurfinfrastruktur. „Buchwalde“ am Nordufer ist der beliebteste Spot bei Westwind, zentral gelegen und sehr gut erschlossen. Ostwind funktioniert ebenfalls perfekt. Südliche Winde sind auflandig und ermöglichen die längsten Schläge. Neben Stell- und Parkplätzen für Wohnmobile findet man einen super Surfstrand mit ausgedehnter Wiese – und einen Wohnmobilstellplatz extra für Surfer! Das ist schon beachtlich. Der erste Blick auf die Landkarte lässt eine ausgedehnte Wasserfläche vermuten, was sich allerdings bei näherem Hinsehen relativiert: Etwa 60 Prozent des Sees sind Sperrgebiet. Eine riesige, teilweise wenig stabile Insel in der Mitte des Sees ist Naturschutzgebiet und durch Tonnagen mit ordentlichem Abstand zum Inselufer kenntlich gemacht. Wer die Barriere als Halsentonne nutzt, kann schnell zahlbaren Besuch von der Wasserschutzpolizei bekommen. Die Linie zwischen der jeweiligen Betonnung darf nicht überfahren werden. Trotz dieser Einschränkung geniest der See aufgrund der immer noch ausreichenden surfbaren Wasserflächen, der Spoterreichbarkeit und der bereits vorhandenen guten Infrastruktur große Beliebtheit bei den Surfern. Einzig für Foiler und Racer kann es an guten Westwindtagen am Spot Buchwalde wegen der geringen Entfernung zum gegenüberliegenden Naturschutzgebiet eng werden.

2. Senftenberger See – Niemtsch

51.4994, 13.9861

surf/2_652d87b04405cd835e7641ad0f5395c5

Am Westufer des Senftenberger Sees am Strand von Niemtsch hat Klaus Brinschwitz schon vor 26 Jahren mit dem Windsurfen und dem Verleih begonnen. Als Betreiber der Wassersportschule am Senftenberger See bietet er mit seinem Team nach wie vor alles an, was Spaß auf dem Wasser bringt. Direkt neben seinem Wassersport-Areal liegt der Komfortcamping Senftenberg. Dort befindet sich eine Surferwiese, auf der man übernachten kann. Das Surfbrett muss dabei sein, ansonsten steht man auf dem „normalen“ Parkplatz. Beste Voraussetzungen für den Sommerurlaub in der Lausitz mit den wassersportbegeisterten Kids. Der Senftenberger See ist der erste geflutete See mit bereits langjähriger Infrastruktur – sozusagen der Klassiker im Revier. Nord- bis Ostwind ist hier ideal. Aber selbst bei westlichem Wind kommt man nach einer kleinen Abdeckung auf seine Kosten.

3. Partwitzer See – Ostbucht

51.5259, 14.1677

surf/3_7a5ff294e2b6afe8d580cc18323ad53f

Der Partwitzer See ist noch ein Geheimspot. Hervorgegangen aus dem Tagebau Skado entsteht seine wunderschöne türkise Wasserfarbe durch das Hinzugeben von Kalk, das zur Neutralisierung der industriellen Hinterlassenschaften eingesetzt wird und für Badewasserqualität sorgt. Bereits eine gute Infrastruktur, Parkplätze in Wassernähe, ein schöner Sandstrand und gute Windverhältnisse verheißen dem See eine vielversprechende Zukunft. Als einer der wenigen Seen funktioniert sein Spot „Ostbucht“ bei Süd- bis Südwestwind. Der Spot liegt im Nordosten des Südbeckens, am Badestrand. Ein großer Pkw- und Wohnmobilstellplatz direkt neben der Kalayaan Sail & Surf Station tragen zur guten Infrastruktur bei. Das Material muss durch eine Schranke ans Wasser getragen werden, wo ein herrlicher Strand wartet. Bei entsprechender Windstärke baut sich eine kleine, steile Welle auf, die für Jumps genutzt werden kann. In der Mitte des Sees überlagern sich die Wellen manchmal etwas, was sich durch die in den See weit hineinragende Strandform der Halbinsel Scado ergibt und durchaus anspruchsvoll sein kann. Für die Locals ist die Ostbucht der beste und beliebteste Spot außerhalb der Saison, denn im Sommer wird es hier manchmal sehr voll. Für Kiter ist der Partwitzer See aus Naturschutzgründen verboten und auch Foiler müssen leider (noch) auf andere Spots in der Lausitz ausweichen.

4. Geierswalder See – Koschendamm

51.4970, 14.1310

surf/4_57ba4bf5cfb48b4e3b5c024e39ec089b

Der Geierswalder See – früher Tagebau Koschen, funktioniert bei Südwest bis Nordwest. Ein toller Strand lädt am Spot Koschendamm im Süden zum Surfen ein. Bei ordentlich Wind gibt’s Kabbelwasser. Nachdem man den kurzen Stehbereich hinter sich gelassen hat, kann man es ordentlich laufen lassen. Am Spot befindet sich das Seecamping Geierswalde. Wer nur tagsüber vor Ort ist, findet auf der großen Wiese vor dem Campingplatz einen Parkplatz. An der OSTufer Strandbar gibt’s das Bierchen direkt am herrlichen Sandstrand – und über dem Wasser geht dann die Sonne unter – wow! Da fragt keiner mehr nach dem Meer. Etwa einen Kilometer weiter westlich befindet sich der Marina Camping Geierswalder See zwischen der Marina und Wake & more, einer Wasserski- und Wakeboardschule. Hier gibt es um den Leuchtturm herum perfekte neue Infrastruktur. Da es aufgrund der Seen- und Spotvielfalt viele Ausweichmöglichkeiten gibt, wird der See von den Fortgeschrittenen aufgrund vieler Kiter oft gemieden. Für Windsurfanfänger bietet der Geierswalder See bei moderatem Wind aber beste Startbedingungen und viel Platz.

5. Bärwalder See – Klitten

51.3594, 14.5589

surf/5_408ba6bf8c3378836e2e8f4dfa4f23d1

Am Bärwalder See trifft sich die Surfszene östlich der Marina Klitten. Der Spot funktioniert sehr gut bei West- bis Nordwind, an guten Südwindtagen ist er aber auch fahrbar. Der See hat sich bereits den Ruf erarbeitet, gut mit Wind versorgt zu werden. Windsurfen darf man im gesamten schiffbaren Bereich – dazu vor dem ersten Start noch mal das Schild mit den Befahrensbereichen checken.

Eine riesige Wasserfläche lädt Freerider, Trickser und Foiler zum Heizen nach Lust und Laune ein, auch wenn der Bereich genau in der Mitte des Sees gesperrt ist. Bei West- bis Nordwestwind spielt aber dieser Sperrbereich keine Rolle. Für Insider ist Klitten aufgrund seiner Lage und den oft moderaten Bedingungen der beste Spot für Foil-Anfänger. Der Einstieg zum Revier ist relativ schmal, mit einem kurzen, teilweise steinigen Stehbereich. Bei Mario’s Imbiss kann geparkt werden. Eine interessante Kulisse mit dem Kraftwerk im Hintergrund rundet das Bild ab, steht sie doch sinnbildlich für diese sich wandelnde Region Lausitz – vom Industriestandort zur Freizeitparadies!

Bis auf die wenige Hundert Meter entfernte Marina Klitten mit Imbiss ist die Infrastruktur hier noch nicht so weit entwickelt wie am Senftenberger- und am Berzdorfer See. Ein weiterer Einstieg befindet sich gegenüber am Nordwestufer, südwestlich von Boxberg. Ein großer Parkplatz ermöglicht auch Übernachtungen im Wohnmobil für 20 Euro. Hier treffen sich vorwiegend die Kiter am „Kitesurfer Strand“. Der Surfbereich ist dort durch Betonnung eingeschränkt.

6. Talsperre Spremberg

51.6460, 14.4119

surf/6_394fff245f81f2b040c718ff1ca6802b

Nördlich von Spremberg wurde die Spree schon zwischen 1958 und 1965 aufgestaut. Das Ergebnis ist die Talsperre Spremberg, auf der im Zeitraum vom 1. April bis zum 15. Oktober gesurft werden kann. Das Staubecken erstreckt sich dem Laufe der Spree folgend in Nord-Süd-Richtung und dient insbesondere zur Wasserregulierung des Spreewaldes. Das Ufer ist bewaldet, sodass die Surfer vorwiegend bei Nord- oder Südwind auf dem Wasser sind – nur dann zieht es hier frei und recht konstant durch. Am Ostufer findet man in Bagenz einen schönen Sandstrand als Einstiegsstelle, vor der mit dem Wohnmobil geparkt werden kann – ein sehr idyllischer Fleck! Nord- bis Nordwest sind hier die bevorzugten Windrichtungen. Ein Kiosk, ein Biergarten und öffentliche Toiletten runden das Bild ab.

Gegenüber am Westufer kann man ebenfalls aufs Wasser, hier steigt man in Klein Döbbern ein. Über die Alte Poststraße erreicht man den Campingplatz Spree Camp, der direkt am Wasser liegt. Eine Strandbar mit Imbiss sorgt für ein gelungenes Après-Surf. Die Wasserqualität ist sehr gut und die Atmosphäre entspannt und gemütlich. Kiter sind ein paar Hundert Meter weiter nördlich, am sogenannten Nordstrand zu finden.

7. Berzdorfer See – Deutsch Ossig

51.1029, 14.9770

surf/7_f6046a59175a822fa715b7551813deee

Der Berzdorfer See südlich von Görlitz an der polnischen Grenze ist mit seinen 960 Hektar einer der größten Seen in Sachsen. Die Flutung des Tagebau-Restlochs hat zehn Jahre gedauert und wurde bereits 2013 fertiggestellt. Der „Berzi“ ist längst zum Wassersporteldorado der Lausitz geworden – nur das Foilen ist hier (noch) verboten.

Der Spot Deutsch Ossig ist einer der besten Spots bei Süd-, Südwest- bis Nordwestwind und bietet alles, was Windsurf-Enthusiasten brauchen. Hier am Nord-Ostufer ist man bei Wind nie alleine auf dem Wasser. Der südliche Teil des Strandes ist offiziell als Surfstrand ausgewiesen. Vom Parkplatz geht es über die Strandpromenade über den schmalen Strandstreifen und einen kurzen, teilweise steinigen Stehbereich ins Wasser. Selbst bei Ostwind fühlt sich niemand veranlasst, an einen anderen Spot zu fahren, man surft dann einfach etwas weiter weg vom Ufer parallel zum Nordoststrand. Der Ostwind ist in der Mitte des Sees im nördlichen Bereich am besten.

Man parkt direkt am Strand und findet außerhalb der Hochsaison und bei viel Wind immer einen Parkplatz. Nur im Sommer wird es voll. Für Wohnmobile ist das Parken im hinteren Teil des Nordoststrandes erlaubt. Anschlüsse für Strom und Wasser sind nicht vorhanden. Das Übernachten im Wohnmobil ist gegen einen kleinen Betrag aber auch direkt am Spot möglich. Nach der Session lohnt ein Besuch in der Strandbar Görlitz direkt am schönen Sandstrand. Oder man stattet nach einem windigen Tag am südlichen Ende der Strandpromenade der Strandbar Carari einen Besuch ab. Auch hier sitzt man draußen und genießt sein Getränk direkt am Beach. Den Sundowner gibt’s gratis dazu.

8. Berzdorfer See – Insel der Sinne

51.074, 14.961

surf/8_33d8e53ed075b1fd9323c49dbafaabaa

Nomen est omen! Vor dem Hotel „Insel der Sinne“ ist der Nord-Westwind wesentlich konstanter und stärker als am Nordoststrand. Nördlich vom Surfstrand beginnt der Badebereich, der im Sommer durch Bojen markiert ist. Hier ist das Windsurfen und Wingfoilen verboten. Ebenfalls verboten ist das Surfen im Vogelschutzgebiet gegenüber des Nordoststrandes. Der Bereich ca. 50 Meter vor dem Ufer ist durch Bojen gekennzeichnet. Insgesamt aber bietet sich jede Menge Platz auf dem Wasser zum Tricksen, Speeden oder Cruisen.

Geparkt wird am Parkplatz Berzdorfer See-Ost. Von hier aus sind es etwa 100 Meter zum Wasser. Zum Übernachten fährt man wieder hoch nach Deutsch Ossig.

2021 hat sich der Surfverein Berzdorfer See gegründet. Der Verein ist Ansprechpartner für Windsurfen, SUP und Wingfoilen am Berzdorfer See. Für Kiter ist der See aus Naturschutzgründen verboten.

9. Bergheider See – Nordstrand

51.5828, 13.7811

surf/9_2574b35040e28ab23d7db40e605a5e4d

Ein absoluter Geheimtipp für Flachwasserheizer und Trickser in der Lausitz ist der neu eröffnete Bergheider See. Der Zugang vom Parkplatz zum Wasser am Spot Nordstrand ist zwar teilweise steil und schwierig. Das Revier hat aber exklusive Windbedingungen. Da es kaum natürliche Abdeckungen gibt, kann sich der Wind aus West und Ost ungehindert entfalten. Aber auch Südwind ist hier gut surfbar. Der Sandstrand ist herrlich und sehr breit und weitläufig. Wer allerdings den feinen Sand beim Mast-Zusammenstecken außer Acht lässt, kann beim Abriggen sein blaues Wunder erleben!

Den Parkplatz am Nordstrand kann man nicht verfehlen, denn schon von Weitem sieht man das daneben befindliche „Besucherbergwerk F60“ mit der größten erhaltenen Kohleförderbrücke im Revier mächtig in den Himmel ragen. Dieser Stahlkoloss, auch liegender Eiffelturm genannt, steht (oder eben liegt) auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus und hat sich zum Ausflugsmagneten für die ganze Familie entwickelt. Nebenan findet jedes Jahr das kultige Feel-Festival auf dem breiten Sandstrand des Bergheider Sees statt. In vielfacher Hinsicht ein Place to be!

10. Sedlitzer See

51.5583, 14.1274

surf/10_5a8b6895a7efeb33b7c402f6ea4699f8

Der Sedlitzer See ist für jeglichen Wassersport noch gesperrt. Insofern berichten wir hier über einen Spot, den es noch gar nicht gibt – der aber bald interessant werden dürfte. Die 20 Jahre dauernde Flutung des Sedlitzer Sees soll voraussichtlich 2025 oder 2026 abgeschlossen sein. Und dann dürfte der Sedlitzer See zum absoluten Surfertraum avancieren. Von Nordwest über West bis Südwest wird das Nordufer perfekt belüftet. Bei Nordwest wird ein Ritt von etwa 2,5 Kilometern Länge Richtung „Rostiger Nagel“ am Südufer möglich werden. Der aus rostigem Metall erbaute Aussichtsturm bietet einen hervorragenden Rundblick über das Lausitzer Seenland, empfehlenswert an Flautentagen. Wer sich vor Ort umschaut, wird überrascht sein, denn die wesentliche Surf-Infrastruktur gibt es hier bereits! Ein neu gestaltetes Areal mit Parkplätzen, Wohnmobilstellplätzen und einem Sanitärgebäude wartet schon darauf, Wassersport-Fans zu beherbergen. Direkt am Stellplatz befindet sich ein Imbiss und auch 100 Meter weiter lädt der „Kleine Hof-Imbiss“ in einem idyllischen Hinterhof zum Verweilen ein. Die Ufergestaltung ist bereits abgeschlossen mit Badestrand und Fahrgastschiffanleger. Es fehlt nur noch der richtige Wasserstand. Aber die Infrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Der Sedlitzer See wird mit seinen 1,42 Hektar der größte künstliche See im Lausitzer Seenland sein. Ihm wird großes Potenzial vorausgesagt. Es bleibt zu hoffen, dass die verantwortlichen Entwickler und die Politik die richtigen Maßstäbe finden, um schließlich eine naturnahe und nicht ausufernde touristische Nutzung zu ermöglichen, welche auch die Wassersportinteressen in der Lausitz entsprechend berücksichtigt.


Spot Infos Lausitz/Lausitzer Seenland

Anreise

Das Lausitzer Seenland liegt im Dreieck Dresden-Cottbus-Bautzen und ist gut erreichbar. Von Dresden sind es rund 65 Kilometer an den Senftenberger See, von Berlin aus sind es etwa 140 Kilometer über die A 13 bis ins Lausitzer Seenland.

Wohnen & Campen

Ferienwohnungen und Zimmer bucht man am besten über die bekannten Buchungsplattformen im Netz oder über www.lausitzer-seenland.de. Hier kann man auch Campingplätze und Wohnmobilstellplätze buchen.

  • Komfortcamping Senftenberger See, komfortcamping-see.de
  • Seecamping Geierswalder See, Promenadenweg 5–7, Elsterheide
  • Wohnmobilstellplatz Elsterheide, direkt am Partwitzer See bei Kalayaan Sail & Surf
  • Wohnmobilstellplatz Buchwald, senftenberger-see.de
  • Stellplatz Lieske am Sedlitzer See, Lieske Dorfstr. 28 A, Neu-Seenland
  • Wohnmobilstellplatz Berzdorfer See, Zum Nordstrand, 02827 Görlitz

Um Probleme mit wildem Campen von vornherein auszuschließen, stellt euch bitte zum Übernachten immer auf die Camping- oder Stellplätze. Und deckt euch vorher mit den Dingen des täglichen Bedarfs ein – man kann nicht überall einkaufen. Wer sich etwas umschaut, findet vom Restaurant im Strandhotel über den Gasthof bis zur Strandbar und den Imbiss leckeres Essen, auch aus der regionalen Küche. Das idyllische Ambiente ist oft beeindruckend.

Wind und Wetter

Der Wind hängt maßgeblich von der Großwetterlage ab und ist vor allem dann angesagt, wenn Tiefdruckgebiete aus Westen übers Land ziehen. Südliche und nördliche Windrichtungen sind seltener. Vorwiegend im Frühsommer entstehen Wetterlagen mit östlichen Winden. Aufgrund der Spotvielfalt lässt sich bei jeder Windrichtung ein geeigneter Einstieg finden. Die größte Windausbeute bietet sich in den Monaten von Oktober bis März. Aber auch in der warmen Jahreszeit liefert das Revier genügend Gleitwindtage, um an den vielfältigen Spots auf seine Kosten zu kommen. Für die meisten Lausitzer Surfer lohnt sich ein Winterneoprenanzug genauso wie der 3/2er-Neo für wärmere Zeiten. Und im Sommer kann es gerade hier in der Lausitz sehr heiß werden, sodass der Shorty auch mal der Boardshort weicht.

Surfschulen & Shops

Surfanbieter und -schulen gibt es am Senftenberger und Partwitzer See:

Beide Windsurfanbieter bieten auch Katamaran- und Jollensegel-, Optimistensegel-, und Stand-up-Paddlingkurse an. An den anderen Seen sollten Wassersportler ihre Ausrüstung selbst mitbringen, weil es (noch) keine Mietstationen und Surfschulen gibt.

Kiten ist nur am Westufer des Bärwalder Sees, am Ostufer des Geierswalder Sees und am Nordufer des Bergheider Sees erlaubt. Insbesondere der Geierswalder See wird üblicherweise den Kitern überlassen, weil Windsurfer zwar dort auch aufs Wasser dürfen, aber wegen der vielen Ausweichmöglichkeiten den Kitern die Wasserfläche überlassen. Auch so kann Rücksichtnahme funktionieren.

Alternativprogramm

Am Geierswalder See und am Partwitzer See bietet sich die Möglichkeit zum Paddeln, Rudern, Kanufahren, Stand-up-Paddeln, Wakeboarden und Wasserskifahren, wenn der Wind Pause macht. Tauchen ist auch möglich, vor allem am Gräbendorfer See in Brandenburg.


Meistgelesen in der Rubrik Spots & Reviere