Gerade erst hat KA Sails den wohl größten Erfolg der Firmengeschichte gefeiert, als Marine Hunter mit den blau-gelben Segeln den World Cup auf Sylt gewann. Kurz darauf verkündete die Marke, dass die Produkte ab 2024 unter den Namen Tribal Windsurfing angeboten werden. Diesen Namen tragen bislang die Finnen-Linien, die aus dem gleichen Haus kommen. Hinter beiden Marken steht das niederländische Unternehmen PWsurfsport von Peter Weitenberg, der früher Europa-Importeur von KA Sails war und die Marke dann komplett übernommen hat (siehe Historie unten).
“Wir haben alle unsere Segel komplett neu gestaltet und natürlich haben wir bei der Entwicklung dieser völlig neuen Serie einige Erkenntnisse aus unseren KA-Jahren mitgenommen”, so Talitha Dijksman von PWsurfsport. “Für die Marke Tribal war dies definitiv der nächste Schritt in Richtung Zukunft, um alle unsere Aktivitäten unter einem Markennamen zu bündeln und einen stärkeren Fokus auf die Marke, Fahrer, Events und Marketing legen zu können.”
Die Segellinien laufen demnach ab sofort unter dem Namen Tribal Windsurfing: Das KA Koncept wird als Tribal Omaha weitergeführt; das KA.Race als Apache-R; der KA-Killer als Tribal Helix; der KA Kamikaze als Tribal Kiowa; die KA Kross-X und Kross-X als Tribal Kross-X und Kross-X. Außerdem gibt es eine Slalom-Boardlinie namens Radix mit sieben Größen und einen Freerider mit dem Namen Libero in fünf Größen. Daneben ist auch ein Speedboard mit fünf verschiedenen Abstufungen im Portfolio.
Der Name KA Sails wird in der Segelklasse der Motten weiter präsent bleiben, Gründer Andrew McDougall hatte diesen Part vor einiger Zeit vom Windsurf-Business abgespalten.
Neue Segel-Software und neue Linien bei Tribal
Der Neustart bringt auch eine Abkehr von der KA-Segeldesign-Software McSail mit sich. Diese war einst von KA entwickelt worden und ist seit vielen Jahren für fast alle großen Marken der Standard im Segeldesign. Tabitha Dijksman: “Seit einiger Zeit arbeiten wir an einem völlig neuen Setup für das Segeldesign in unserer selbst entwickelten Segeldesign-Software.” Die ersten Modelle, die mit der neuen Softwaren entwickelt worden sind, seien bereits auf dem Wasser.
Und wo soll es mit Tribal Windsurfing hingehen? “Wir planen, die Marke mit einem weltweiten Netzwerk schrittweise auszubauen. Derzeit bieten wir bereits ein komplettes Finnensortiment für jede Disziplin an und arbeiten nun daran, auch das Board- und Segelsortiment um Wave und Foil zu ergänzen.”
Die Historie von KA Sails
Die Wurzeln von KA Sails liegen in der Marke Wild Winds, die Mitte der 1980er Jahre in Australien gegründet wurde. Andrew McDougall, ein Ingenieur und Windsurfer, tat sich mit Ian Mort zusammen, der unter dem Namen Wild Winds bereits Gabelbäume und Zubehör produzierte. Die Marke wuchs schnell, baute eine Loft in der Nähe von Melbourne und dominierte nach eigenen Angaben den australischen Markt. 1989 zog die Produktion nach Fiji um, später kaufte der italienische Importeur die Marke auf. Ein paar Monate später war Wild Winds bankrott.
Gründer Andrew McDougall tat sich daraufhin mit dem japanischen Importeur zusammen und gründete KA Sails - KA ist bekanntlich das Segelnummern-Kürzel Australiens. Erster Teamrider war Tom Luedeke mit der Segelnummer KA-1. Eine der entscheidenden Innovationen von Andrew McDougall war die Konzeption und Entwicklung einer CAD-Segeldesign-Software. Diese wurde später zu McSail, der Industriestandard-Designsoftware, die auch heute noch von den führenden Marken der Windsurfbranche verwendet wird. Diese Software, die KA Sail gehört und von KA Sail entwickelt wurde, ermöglichte es, Designs schnell zu konzipieren und kleinere Änderungen schnell umzusetzen.
Das Koncept brachte neuen Schwung
1998 kam Ben Severne als Segelmacher zu KA Sails, bevor er seine eigene Marke gründete und aufbaute. Anschließend wurde es immer stiller um die Marke, bis Andrew McDougall 2004 das erste Koncept fertigte. Das Freerace-Segel war ein großer Erfolg und gab der Firma neuen Schwung. Parallel etablierte sich auch ein Segel für die Motten-Klasse, dieser Zweig wurde jedoch wenig später abgestoßen.
2012 übernahm dann Europa-Importeur Peter Weitenberg aus den Niederlanden die Marke nach längeren Gesprächen mit Andrew McDougall. Das Segeldesign blieb bei Martin Love, und bis heute werden alle Segel in der Nähe von Melbourne entwickelt und getestet. Hauptsitz ist jedoch Leiden in den Niederlanden. Seit 2013 werden in Zusammenarbeit mit Chris Lockwood auch Finnen unter dem Namen Tribal Windsurfing angeboten, der nun auf alle Sparten übertragen wird.
- Mehr Infos unter tribalwindsurfing.com