Nachdem die Entscheidungen in der Disziplin Surf-Freestyle bereits gefallen waren (HIER gibt’s die News zur Titelentscheidung), konzentrierte sich das Geschehen am Wochenende auf die Disziplin Surf-Race. Alle Trümpfe in der Hand hatten beim ersten Startschuss der amtierende Weltmeister Titouan Galea und die Französin Flora Artzner.
Galea würde den Titel gewinnen, wenn er Platz 2 oder besser erreichen würde. Bei Rang 3 oder schlechter hätten die Verfolger Francesco Cappuzzo (ITA) und Camille Bouyer (FRA) noch Chancen, ihm den Titel abzujagen. Für Flora Artzner waren die Voraussetzungen sogar noch günstiger - Platz 4 oder besser wären für sie gleichbedeutend mit dem WM-Titel bei den Damen. Für die bis dato Zweitplatzierte Nia Suardiaz galt es also, den Event zu gewinnen und auf einen Ausrutscher von Artzner zu hoffen.
Der Kurs in Taiba/Brasilien war in jedem Fall herausfordernd gestaltet. Nach dem Start ging es zunächst auf die Kreuz zur Luvtonne. Nach dem Umrunden von Tonne 3 galt es eine der Dünungswellen auf dem Pump Track bestmöglich zu nutzen, bevor es Downwind um zwei weitere Halsentonnen und schließlich auf die Zielgeraden ging.
Die World Cup Entscheidung: Galea vs. Cuppuzzo
Titouan Galea zeigte sich zunächst völlig unbeeindruckt, startete präzise wie ein schweizer Uhrwerk und gewann die ersten beiden Eliminations sehr souverän. Im dritten Rennen dann ein Patzer - Galea verpasste das Finale und sein italienischer Konkurrent Francesco Cappuzzo konnte mit einem dritten Platz im Finale wertvolle Punkte gutmachen. Vor dem vierten und letzten Rennen des Events hatte Cappuzzo damit noch eine realistische Titelchance - würde er vier Platzierungen besser abschneiden als Galea, wäre er der neue Weltmeister. Galea erwischte einen schlechten Start, lag zunächst nur auf Position 5 und bis zur Luvtonne zog eine Gruppe um Mathis Ghio, Francesco Cappuzzo und Camille Bouyer etwas weg. Aber wie schon in den Rennen zuvor konnte Galea auf dem Pump Track, auf dem die Fahrer mit neutral gestelltem Wing nur übers Foil pumpen dürfen, wertvollen Boden gut machen und bis auf Platz 3 vorrücken. Auf dem abschließenden Downwind-Schlag mit zwei Halsen ließ sich Galea diese Position dann nicht mehr nehmen und verteidigte damit seinen WM-Titel in der Disziplin Surf-Race.
Suardiaz gewinnt den Event, Artzner den WM-Titel
Weil bei den Damen das Feld kleiner war als bei den Männern, konnten satte elf Eliminations gefahren werden. Flora Artzner ließ mit wechselhaften Ergebnissen die Tür für Suardiaz zunächst noch einen Spalt offen und Suardiaz tat das ihr mögliche, um wieder in Schlagdistanz zu kommen - sie gewann die ersten sechs Eliminations in Serie. Flora Artzner war am Ende aber wie ein Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss: Sie war zwar im direkten Duell mit Suardiaz nie auf Augenhöhe, aber eben auch immer gut genug, um sich insgesamt sicher in den Top-4 zu halten. Als Suardiaz im elften Rennen die Ziellinie als Erste überquerte, hatte sie zwar den Event souverän gewonnen - den WM-Titel aber knapp verpasst.
Damit gehen in diesem Jahr drei von vier WM-Titeln nach Frankreich. Wer den Titel 2023 einheimsen möchte, sollte schonmal die Reisekasse auffüllen, denn auf dem vorläufigen Tourkalender der GWA Wingfoil World Tour stehen für die kommende Saison satte 14 (!) World Cup Events. Auch wenn die meisten Veranstaltungen bislang nicht bestätigt sind, machen die Destinationen - aktuell stehen Traumreviere wie Neuseeland, Sal/Kapverden, Mauritius, Südafrika und San Francisco auf dem Plan - große Lust auf die neue Saison. Los gehen soll es bereits ab dem 3. März 2023 in Tauranga/Neuseeland. Wir werden natürlich für euch berichten.
Hier gibt’s abschließend noch die Highlights von Tag 4 und 5 beim GWA Wingfoil World Cup in Taiba/Brasilien: