ORIENTIERUNG
Wer es sicher über die Brandung geschafft hat, kann sich jetzt für die nächsten Wellen taktisch in Lauerstellung begeben. Dazu ist es hilfreich, sich etwas hinter der Impact (brechende) Zone zu platzieren und den Horizont nach Set-Wellen abzusuchen. Wer sich zu sehr in Ufernähe befindet, wird oft von einem heranrollenden Set überrascht und Richtung Küste gewaschen. Deshalb lieber hinter der Brecherzone warten. Falls keine Wellen in Sicht sind, bietet es sich an, eine kurze Pause im Sitzen einzulegen. Es ist hilfreich, Markierungen an Land zu fixieren, etwa ein Haus oder eine Palme, um sich besser im Wasser zu orientieren. Nach und nach reiht man sich in die Kette der wartenden Surfer ein, bis man selbst am Zuge ist, eine Welle anzupaddeln.
Um an überfüllten Tagen die beste Position für die nächste Welle zu finden, ist die Taktik vergleichbar mit einem Schachspiel. Man muss in Gedanken schon zwei Züge voraus sein, um zu wissen, wo man sich am besten platziert.
TIMING
Ein gutes Timing ist die wichtigste Voraussetzung für den perfekten Wellenritt. Das bekommt man vor allem durch Erfahrung und Zeit im Wasser. In dem Moment, wo sich eine Welle aufbaut, kann man oft an deren Form vorhersagen, ob sie close-out (auf ganzer Linie) bricht oder schräg läuft. Zudem kommen bei Set-Wellen meist drei bis vier größere Wellen hintereinander. Dabei ist die erste Welle relativ unruhig (choppy) und etwas kleiner. Zudem wird man bei einem Sturz von den darauffolgenden Wellen ordentlich durchgewaschen. Deshalb ist es ratsam, die zweite oder dritte Welle des Sets zu nehmen.
Grundsätzlich sollte man diese Wellen eher zu früh als zu spät anpaddeln. So bekommt man nach und nach ein Gefühl für den Schub der Wassermassen. Um den Peak (steilsten Punkt der Welle, bevor sie bricht) zu finden, muss man aktiv danach suchen und im Line-up flexibel auf jede Welle reagieren.
ANPADDELN
Mit kurzen kräftigen Paddelschlägen muss man Geschwindigkeit in Richtung Küste aufbauen. Die Füße stehen parallel und zeigen nach vorne. Wenn der Wellenschub das Board zusätzlich beschleunigt, wechselt man die Fußstellung und steht entweder mit dem rechten Fuß vorne (goofy) oder mit dem linken Fuß vorne (regular). Das macht man dann individuell automatisch richtig. Wichtig ist nur, dass man relativ viel Gewicht auf die Brettspitze gibt, wozu man sich möglichst weit vorne positioniert. Vor allem bei langen Boards ist dies sehr hilfreich, um möglichst früh auf die Welle zu kommen.
In dem Moment, wo man Richtung Wellental fährt, wird es Zeit das Gewicht Richtung Heck zu verlagern, um den Turn einzuleiten und schräg zur Welle zu surfen und nicht mit der Brettspitze ins Wasser einzutauchen.
Hier zeigen wir die zwei Alternativen Parallel-Stance und Surf-Stance:
STÜRZE
Nicht immer läuft alles nach Plan und vor allem als Anfänger verbringt man einen Großteil der Session unter statt über Wasser. Keine Angst, das gehört einfach dazu. Meist dauert der Waschgang nur ein paar Sekunden. Um Luft zu sparen, sollte man versuchen, zu entspannen. Es hilft auch, innerlich bis zehn zu zählen. Das Paddel muss man unter allen Umständen festhalten. Bei größeren Klopfern sollte man die Orientierung behalten, um nicht kopfüber auf das Riff zu stürzen. Die Welle verliert nach ein paar Sekunden ihre Strudelwirkung, sodass man dann mit ein paar Schwimmzügen schnell zur Wasseroberfläche gelangt.
Diese beiden Fehler beim Anpaddeln sollet Ihr vermeiden: