Teil 1SUP-Fahrtechnik Wave: Wellenkunde und Brandung

Florian Jung

 · 05.05.2015

Teil 1: SUP-Fahrtechnik Wave: Wellenkunde und BrandungFoto: Dave White
Teil 1: SUP-Fahrtechnik Wave: Wellenkunde und Brandung
Die Wahl des richtigen Surfspots ist am Anfang entscheidend für einen schnellen Lernerfolg. Daher ist eine kleine Wellen­kunde unerlässlich.
SUP-Fahrtechnik Wave: Wellenkunde und BrandungFoto: Dave WhiteSUP-Fahrtechnik Wave: Wellenkunde und Brandung

BRANDUNG BEOBACHTEN

Welle ist natürlich nicht immer gleich Welle. Je nach Bodenbeschaffenheit, Tiefe, Wind und Strömungen brechen Wellen unterschiedlich. Ein flaches, vorgelagertes Riff – das können Felsen, aber auch Korallen- oder Muschelbänke sein – sind für schöne, abreitbare Wellen ideal. Je nachdem, wie dieses Riff geformt ist, bricht die Welle. Die schönsten Breaks sind Point-Breaks: Eine Landzunge mit einem vorgelagerten Riff lässt die Dünung brechen und schräg nach links oder rechts rollen. Das Schöne: Man kann leicht wieder heraus paddeln, weil die Welle nicht auf einer ganzen Linie bricht (close-out). Ist der Strand gerade, bricht die Welle eher auf voller Länge. Hier beeinflussen die Unebenheiten unter Wasser die Wellenform. Eine flachere Stelle lässt die Welle früher brechen – es ­entstehen sogenannte A-Frames, die eine links- oder rechts­brechende Welle oder beides hervorrufen. Ein Strand mit Sandboden wirft Sandbreaks, die zwar nicht so vorhersehbar brechen, weil die Sanduntiefen mit den Strömungen wandern können. Sie sind ­dafür aber nicht ganz so gefährlich. Ein Shore-Break entsteht, wenn der Strand sofort tief wird.

Florian Jung beobachtet erst einmal die Brandung, bevor er rauspaddelt.Foto: Dave WhiteFlorian Jung beobachtet erst einmal die Brandung, bevor er rauspaddelt.

Für Stand-up-Paddler sind solche Wellen ungeeignet zum Surfen. Bevor es aufs Wasser geht, sollte man sich ausreichend über die lokalen Spots informieren. Wo befinden sich Riffs, Sandbänke oder sonstige Gefahren? Bei welcher Tide läuft die Welle am besten – und vor allem: wie frequentiert ist der Surf-Spot? Am besten eigenen sich windstille Surfreviere, wo wenig Strömung herrscht und die Wellen selten höher als brusthoch werden. Zudem sollte die Welle nicht zu kraftvoll und hohl brechen, sondern gerade genug Schub geben, um das Board in Bewegung zu setzen. Am Spot angekommen, ist es ratsam, die Wellen für eine gewisse Zeit zu beobachten: Wo ist der Peak (wo bricht die Welle als erstes)? Wo laufen die Wellen am besten? Wie oft kommen Wellen-Sets (eine Folge von größeren Wellen)? Wo sind Channels (tiefere Wasserkanäle)? Wie laufen die Strömungen – und vor allem: Traue ich mir das zu? Das wichtigste Credo lautet "safety first": Wer sich selbst ­überschätzt, kann sich und andere in Schwierigkeiten bringen.

SUP-Einsteiger sollten sich vor allem von Wellenreitern ­fern ­halten. Bei einem Waschgang wird jedes SUP-Board zum ­Geschoss. Unkontrolliert schlägt das Board dann alles nieder, was sich im Weg befindet. Wellen brechen immer anders, je nach Unterwasserbeschaffenheit und Höhe der Dünung – das macht Wellenreiten so spannend. Hier ein kurzes Wellen-Ein-mal-Eins, damit Ihr Wellen besser lesen lernt.

WELLENKUNDE

Die anrollende, hohe Dünung bricht sich an einer ­lokalen ­Untiefe zur A-Frame. Für Ein­steiger ist diese Welle zu groß. Experten ­nutzen die linke und rechte ­Seite der Wellenschulter – ­Timing und Erfahrung sind gefragt!
Foto: Dave White

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