An Land:
Das Ascan WindSUP kommt ohne Tasche aus dem Karton, eine Pumpe und auch ein Reparaturset sind aber im Lieferumfang enthalten. Das Board hat eine Centerfinne als Abdrifthemmer, diese fällt flächenmäßig recht klein aus. Montieren lassen sich beide Finnen in einer Kunststoffschiene, zur Montage ist erfreulicherweise kein Werkzeug nötig. Das Brett verfügt über vergleichsweise viel Aufbiegung im Bugbereich und ein Softdeck im Standbereich.
Das Ascan Pro Rigg-Paket gibt’s in unterschiedlichen Größen – dazu gehört dann ein Monofilmsegel zwischen 1,5 und 5qm, samt teilbarem Mast, Gabelbaum, Verlängerung und Tampen, alles verpackt in einer Tasche. Der teilbare RDM-Mast und die Gabel machen einen sehr ordentlichen Eindruck, das Segel selbst wirkt recht „abgespeckt“ – aus leichtem Monofilm, mit unprofilierten Latten und im Vergleich mit recht langem Gabelbaummaß. Mit 196 bis 339 Euro ist der Preis für das Riggpaket überaus attraktiv, das Brett ist einzeln für ebenfalls preiswerte 665 Euro zu haben. Aber was kann das Sparfuchs-Paket auf dem Wasser?
Auf dem Wasser:
Das WindSUP ist im Dümpeln durchaus kippstabil, mit 320 Litern Volumen und 81 Zentimetern Breite stehen auch ungeübte Erwachsene samt Familienbande sicher an Deck. Bei Leichtwind läuft das Brett gut geradeaus, die Fahrleistung auf der Kreuz fällt mit Segeln über 4,5qm akzeptabel aus, mit kleineren Segeln fehlt schlicht etwas Finnenfläche, um auch bei wenig Wind Ziele in Luv mühelos anzusteuern. Die Drehfreudigkeit überzeugt, mit einem beherzten Tritt aufs Heck lässt sich das Ascan-Board sogar halbwegs eng halsen. Beim Wenden stolpert man allerdings im wahrsten Sinne des Wortes über zwei undurchdachte Features: Das Softdeck ist im Bereich vor dem Mastfuß recht knapp bemessen, wer nicht nahe am Mast bleibt, gerät auf die rutschige Gummihaut des Boards. Auch das Gepäcknetz ist bei diesem Brett ungewöhnlich weit hinten befestigt und wird beim Seitenwechsel schnell zur Stolperfalle. Laut Hersteller wird das in der Serienproduktion noch einmal geändert.
Das Pro Rigg lässt sich schnell aufriggen, alle Komponenten passen gut zusammen und die Aluminiumgabel macht einen absolut soliden Eindruck. Das Profil des Segels fällt überraschend flach aus, vor allem vorne am Mast hat das Segel kaum sichtbaren Bauch. Daher sollte man an der Gabel nur wenig spannen, um bei Leichtwind zumindest etwas Profil entstehen zu lassen und entsprechend Vortrieb zu generieren. Das Problem: Mit der ersten Böe jenseits Windstärke drei ist das Segel in diesem Trimm dann schon überfordert – der Druckpunkt wandert, das Segeltopp beginnt zu stauchen. Nachtrimmen bringt nur eine geringfügige Verbesserung, was schade ist, denn das Manöverhandling und die Lattenrotation liegen auf gutem Niveau.
surf-Fazit:
Wer ein günstiges Komplettpaket zum Paddeln und Windsurfen bei Leichtwind sucht, kann mit dem Ascan-Set durchaus glücklich werden. Das Brett ist, abgesehen von den kleinen Detailschwächen, als Leichtwind-Spaßbrett für Aufsteiger und Familien geeignet. Das Rigg-Set eignet sich in erster Linie für Kinder, Jugendliche und leichte Erwachsene (<60 Kilo). Sobald Schwergewichte an der Gabel ziehen oder der Wind auf Gleitstärke zunimmt, kommt das Segelkonzept spürbar an seine Grenzen.
Infos unter www.ascan-surf.de