GeheimtippSpot Guide Kolumbien - Traumspots mit Welle und Flachwasser

Mathias Genkel

 · 18.11.2023

Als eine „große, windige Überraschung“ und „viel mehr als guter Kaffee und Pablo Escobar“ beschreibt Genkel seinen Aufenthalt in Kolumbien auf Anhieb.  Im Guide stellt er nicht nur die besten Spots vor, sondern nimmt euch mit auf die bunte Entdeckungsreise.
Foto: Stefan Eberl/Mathias Genkel
Die Nordküste von Kolumbien ist ein echter Geheimtipp, wenn es um eine Winterdestination mit verlässlichem, starkem Wind geht. Doch aus der Reise von Spotreporter Mathias Genkel wurde dabei viel mehr als nur ein weiterer Windsurftrip.

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Rostock im November: Es ist grau, regnerisch und seit Tagen bewölkt. Die Welt wirkt trostlos. Die Menschen verkriechen sich unter ihren dicken Jacken und Wollmützen. Sie laufen gegen den eiskalten Wind und einen fiesen Nieselregen an. Die Kälte dringt bis in die Knochen. Aus einem kleinen Laden in der Innenstadt klingt von Weitem eine an Wärme erinnernde Musik bis an meine kalten Ohren. Nähert man sich ihm, erkennt man, dass das Café knallig bunt gestaltet ist. An den Wänden hängen farbenfrohe Bilder, die den Regenwald und Papageien zeigen. Es wird frischer Espresso serviert. Der Dampf des Kaffees steigt wie zur Musik tanzend aus der Tasse empor. Das Café wirkt wie eine bunt schillernde Oase im erbarmungslosen Grau des Rostocker Alltags im Winter. Es vermittelt so etwas wie Lebensfreude, eine gewisse Leichtigkeit und weckt dabei immer wieder eine unerklärliche Sehnsucht in mir.

Ein paar Tage später klingelt das Telefon. Mein Kumpel Stefan ruft mich aus dem tiefsten Oberbayern an und fragt, was meine Reisepläne für diesen Winter sind. Er schlägt vor, im Februar nach Kolumbien zu fliegen. Das Land verfüge nämlich neben einer verregneten und relativ windlosen Pazifikküste auch über eine Karibikküste, die zwischen Dezember und April von verlässlichen Passatwinden gestreift wird. Ich sage spontan zu, muss an den bunten Kaffeeladen denken und freue mich auf eine Reise ins Unbekannte.

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Bunt und schrill – Mathias Genkel und Kompagnon Stefan Eberl (links) ließen sich auf das Leben in Kolumbien ein und wurden in seinen Bann gezogen.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelBunt und schrill – Mathias Genkel und Kompagnon Stefan Eberl (links) ließen sich auf das Leben in Kolumbien ein und wurden in seinen Bann gezogen.

Entgegen meiner üblichen Herangehensweise an solche Surftrips recherchiere ich im Vorfeld dieses Mal gar nicht so viel, sondern möchte mich überraschen lassen. Ich erwarte sanfte Passatwinde, weshalb ich nur zwei Segel und ein Freestyleboard mit auf die Reise nehme. 4.8 und 4.4 sind für uns Freestyler die am meisten gefahrenen Segel.

Nie hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt erträumt, dass das 4.4er das einzige Segel sein wird, das ich in diesem Urlaub brauchen werde – zudem meist überpowert gefahren. Nie hätte ich gedacht, dass Kolumbien so viel Potenzial besitzt.

Ankunft in Kolumbien

Nach langer Anreise über Amsterdam mit Zwischenstopp in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá erreichen wir unser Ziel: Cartagena de Indias, eine am karibischen Meer gelegene, geschichtsträchtige Stadt, die das koloniale Erbe Kolumbiens erfahrbar macht. Kaum tritt man aus dem Flughafen, so befindet man sich direkt in einer anderen Welt: Exotische Vögel zwitschern aus den Kronen der Palmen, die Luft ist warm und feucht, von überall erklingen die Hupen der Autos wie ein Konzert. Man wird direkt von Menschen angesprochen, die einem beim Tragen der schweren Boardbags behilflich sein wollen. Natürlich geht es dabei auch um Geld. Aber nach der langen Reise freut man sich ganz einfach über jede Hilfe.

Mit dem Mietwagen fahren wir in unsere erste Unterkunft mitten in der Stadt. Auf dem Weg zum Hostel sammelt man so viele Eindrücke: Überall sind Menschen auf den Straßen, aus jeder Ecke dröhnen die Bässe der Reggaeton-Musik, der Verkehr ist chaotisch. Doch das Leben wirkt farbenfroh und ausgelassen. Die Menschen feiern gemeinsam auf der Straße, ohne Berührungsängste, ohne Statusgehabe.

Nach kurzer Nacht und mit einem kolumbianischen Frühstück und Kaffee gestärkt, besichtigen wir die Altstadt Cartagenas bei strahlendem Sonnenschein und Windstille. Denn der Wind setzt in Kolumbien meist erst gegen Mittag ein. Die Meeresluft wirkt erfrischend, das Abenteuer ruft. Cartagena ist zwar auf den Tourismus eingestellt, doch hat es dabei seine Authentizität, etwas versteckt hinter den dicken Stadtmauern, beibehalten. Es ist aber meiner Meinung nach besonders wichtig, dass man ein paar Brocken Spanisch spricht, um hier gut zurechtzukommen, dass man zumindest versucht, auf Spanisch zu kommunizieren und nicht direkt in dieses gebrochene Englisch wechselt, durch das jede Kommunikation an Charme einbüßt.

Man muss sich auf Kolumbien einlassen

Als Gringo, einen schon von Weitem erkennbaren Touristen, wird man in Kolumbien an jeder Ecke angesprochen. Die Menschen verkaufen alles: von Schmuck über Kleidung, Essen und Getränken bis hin zu Massagen und Musik. Das kann manchmal etwas aufdringlich wirken. Doch es gehört eben zum Stadtbild und wir geben lieber diesen Menschen unser Geld, als es an seelenlosen Hotelbars zu verprassen. Man muss sich also auf die Stadt einlassen und keine Berührungsängste zeigen. Dann kommt man in den Genuss der kolumbianischen Gastfreundschaft und lernt Land und Leute ungefiltert kennen.

Als wir im Stadtpark, am Plaza de Bolívar, sitzen, das Stadtleben beobachten und immer weiter eintauchen in diese faszinierende kolumbianische Welt, beginnen die Palmen merklich im Wind zu wehen. Wir brechen auf in Richtung Halbinsel Bocagrande, da wo die großen, weißen Hochhäuser stehen, die an Miami Beach erinnern und einen kühlen Kontrast zum kolonialen Stil der ockerfarbenen Altstadtgebäude darstellen. Wir können uns kaum vorstellen, wie sich der Wind trotz dieser gigantischen Häuser frei entfalten kann. Da er aber sideshore weht, scheint es fast, als beschleunigten die hohen Bauten den Wind.

Mathias Genkel hat während seiner Reise an vielen verschiedenen Orten das Segel aufgespannt – im Guide stellt er euch seine sechs Lieblingsspots vor.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelMathias Genkel hat während seiner Reise an vielen verschiedenen Orten das Segel aufgespannt – im Guide stellt er euch seine sechs Lieblingsspots vor.

Das karibische Meer wirkt aufgewühlt, leicht bräunlich in seiner Farbe und erstrahlt eben nicht in jenem Türkisblau eines Postkartenidylls. Die Wellen erreichen am Spot La V, wo zwei große Steinbuhnen v-förmig ins Meer hineinreichen, eine Höhe von einem bis eineinhalb Metern. Dabei brechen sie stets sehr rund. Der Wind ist stark und weht von rechts. Vier bis fünf andere Windsurfer gesellen sich zu uns, ein paar Wing- und Kitesurfer ebenso. Eine kleine Surfschule befindet sich unten am Strand, ein paar Menschen baden im Meer, während die Fischer ihre Netze einholen. Alles wirkt entspannt und harmonisch. Wir surfen bis in den Sonnenuntergang hinein.

Traumspots im Departamento Atlántico

Nach ein paar Tagen in Cartagena geht es weiter in Richtung Barranquilla. Zahlreiche, teils unentdeckte Spots befinden sich an diesem Küstenabschnitt im Departamento Atlántico, zwischen den beiden größten kolumbianischen Städten am karibischen Meer.

Wir haben uns im Kite Hostel eingebucht, das in unmittelbarer Nähe zum Spot Salinas del Rey liegt. Selbst der Strand direkt an unserer Unterkunft birgt Potenzial. Doch wir entscheiden uns zunächst für den stärker frequentierten Kitespot Salinas, wo sich die Wellen an einer Landzunge ordnen und sauber in eine sandige Bucht, die von Palmen gesäumt wird, auslaufen.

Der Spot ist ein Traum. So habe ich mir immer Jericoacoara vorgestellt: starker Wind von rechts, eineinhalb Meter hohe doch sanft laufende Wellen mit viel Abstand zum Freestylen zwischen ihnen. Viele Kiteschirme fliegen über dem Wasser. Wir sind die einzigen Windsurfer und fast so ein bisschen wie Exoten. Am Strand wird fleißig gebaut. Auf der Landzunge soll ein Gebäudekomplex entstehen. Der Wind wird dann nicht mehr frei in die Bucht wehen können. So wird dieser Spot in Zukunft wohl deutlich an Qualität verlieren.

Windsurfen mit schönem Ausblick auf die Sierra Nevada. Das Gebirge, in dem sich auf 5775 Metern auch Kolumbiens höchste Gipfel befinden.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelWindsurfen mit schönem Ausblick auf die Sierra Nevada. Das Gebirge, in dem sich auf 5775 Metern auch Kolumbiens höchste Gipfel befinden.

Doch glücklicherweise gibt es zahlreiche Alternativen. Viele der Spots am Küstenabschnitt zwischen Cartagena und Barranquilla sind leer und teils unentdeckt. Hier gibt es viel Potential. Allerdings sind die Wege zu den Spots abenteuerlich. Es gibt zum Beispiel keine Beschilderungen. Kartensysteme wie Google Maps helfen im chaotischen Straßensystem Kolumbiens meist nur bedingt weiter.

Auf jeden Fall erlebten wir an diesem Küstenabschnitt den wohl besten Wind während unseres Trips. Denn er wehte relativ gleichmäßig und stark. Dies galt insbesondere für die Bucht von Puerto Velero, einer Lagune mit türkisem Wasser, die ein Traum für jeden Freestyler oder auch Freerider ist. Zwar standen hier zahlreiche Sonnenschirme am Strand und alles schien auf den Tourismus ausgelegt, doch neben zwei Kitern und einem anderen Windsurfer surften wir hier die meiste Zeit allein. Dabei handelt es sich bei Puerto Velero sogar um einen Kombispot. Denn die Meerseite bietet schöne Sprungschanzen.

Rauer Trip nach Cabo de la Vela

Nach einigen schönen Surftagen zieht es uns weiter in Richtung Nordosten. Cabo de la Vela lautet unser Ziel. Die Fotos, die wir bei unserer Recherche zu diesem Spot sahen, waren vielversprechend. Doch zunächst mussten wir dort hinkommen.

Die knapp 500 Kilometer, die es zu bewältigen galt, erfordern mindestens einen Tagestrip. Da die kolumbianischen Straßen voller Überraschungen stecken, empfehle ich, es sehr gelassen anzugehen. Wir umfahren Barranquilla, nehmen die moderne Brücke über den Río Magdalena, durchqueren die Sumpflandschaft um Ciénaga, machen einen Stopp in Santa Marta, um eventuell zu Windsurfen. Doch der Wind kommt an allen Stadtstränden ablandig und böig.

Die sanfte Bergwelt der Sierra Nevada bietet mit sattgrünen Farben ein beruhigendes Kontrastprogramm zum wilden Großstadtleben in Barranquilla.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelDie sanfte Bergwelt der Sierra Nevada bietet mit sattgrünen Farben ein beruhigendes Kontrastprogramm zum wilden Großstadtleben in Barranquilla.

Wir fahren weiter in Richtung Riohacha. Das Wetter und die Landschaft ändern sich. Es wird bergiger. Wolken türmen sich über den grünen Hügeln. Die Landschaft wirkt tropisch. An paradiesischen Palmenstränden ist es windstill. In Riohacha angekommen, fächelt uns ein leichter Wind ins Gesicht, der jedoch nicht zum Windsurfen an diesem urbanen Strand einlädt. Wir lassen uns ein wenig auf das Nachtleben ein und setzen am nächsten Tag unsere Reise nach Cabo de la Vela fort.

Es gibt nur Sand, Kakteen, Wind und Meer

Östlich von Riohacha wird die Landschaft immer karger. Salinen wechseln sich mit weiten Steppen ab. Dies ist das Land der Guajira-Indianer. Es gibt nur wenige Straßen – im Prinzip nur eine Hauptstraße, die kerzengerade durch die Region führt und sie wie ein Lineal teilt. Lange Zeit führt der Weg, der dann in eine Schotterpiste übergeht, an einer nicht enden wollenden Bahntrasse vorbei. An den Straßenrändern warten viele Indianerkinder. Teils betteln sie. Als wir eine Abbiegung in Richtung Meer nehmen, wird der Zustand der Straße merklich schlechter. Mehr als einmal setzen wir auf. Mehr als einmal bleiben wir fast stecken. Mehr als einmal errichten die Kinder Straßensperren und es geht nur mit Kleingeld weiter.

Als wir nach stundenlanger, holpriger Fahrt in Cabo de la Vela ankommen, sehen wir einen mit Holzhütten bebauten Strand mit ablandigem Wind. Ein paar Kiteschirme sind am Himmel zu erkennen. Wir gehen raus und haben eine schöne Session mit ruppigem Wind, der zum Abend hin etwas sanfter wird. Wir übernachten in einem Hotel, das aus verschiedenen Holzhütten besteht. Viele Reisende übernachten hier in Hängematten, teils unter freiem Himmel am Strand. Was idyllisch und romantisch klingt, kann in Wirklichkeit zur Tortur werden, wenn man ein Bett mit echter Matratze gewöhnt ist.

Überhaupt ist Cabo de la Vela rau in seinem Charme. Hier gibt es nur Sand, Kakteen, Wind und Meer. Das Land ist den Indianern heilig. Sie leben in den Holzhütten unweit des Spots und bieten Abendessen direkt aus der heimischen Küche an, während man im Wohnzimmer oder auf der Terrasse sitzt und die Kinder bedienen.

Unbekannte Lagunen in Kolumbien

Da uns der Hauptspot in Cabo de la Vela nicht so richtig überzeugt, suchen wir nach Alternativen und starten einen Abenteuertrip durch das Land der Guajira-Indianer. Es sind nur ca. 25 Kilometer Luftlinie zu einer anderen Lagune im Osten, dort wo die Bahnschienen in Puerto Bolivar am Meer enden. Was wir auf der sandigen Piste auf dem Weg zu einem Spot erleben, der eigentlich keiner ist, entbehrt jeder Beschreibung.

Das Land ist wüstenartig weit. Immer wieder tauchen Holzhütten an den Wegrändern auf, aus denen dann die Kinder springen, sobald sie unser Auto entdecken. Sie errichten Straßensperren und lassen uns erst weiter, wenn wir ihnen etwas Geld oder Süßigkeiten gegeben haben. Das wird zunehmend problematisch als uns sowohl das Kleingeld als auch die Snacks, die eigentlich für uns gedacht waren, ausgehen. (Es waren mindestens 30 Straßensperren.) So benötigen wir fast drei Stunden für 40 Kilometer Strecke. Wir entdecken dann auch keinen Spot. Denn die Bucht ist fast überall von Mangrovenwäldern umgeben und es führt einfach kein Weg ans Wasser. Das sieht auch alles sehr nach Krokodil aus.

Lauern Krokodile im hüfttiefen Schlamm?

Wir finden schließlich eine Bucht, über die der Wind ablandig und relativ frei aufs Meer hinausweht, parken ungefähr eineinhalb Kilometer vom Spot entfernt, um nicht im Sand zu versinken und legen diese Strecke zu Fuß zurück. An der Wasserkante riggen wir auf. Wir laufen ins Wasser und stecken plötzlich bis zur Hüfte im Schlamm fest. Irgendwie bahnen wir uns unseren Weg hinaus aufs Wasser. Alles ist voller Schlamm, der Gabelbaumbelag rutschig. Doch als nach ein paar Schlägen alles abgespült ist, können wir anfangen, die tollen Bedingungen zu genießen: gleichmäßiger Wind fürs 4.4er, spiegelglattes Wasser mit Badewannentemperatur und keine Seele weit und breit. Wir fragen uns zwar bei jedem Crash, ob gleich ein Krokodil zuschnappt, aber irgendwie scheinen wir die Einzigen weit und breit zu sein. Nur zwei Fischer schauen uns aus der Entfernung zu. Solche Lagunen und unentdeckte Spots gibt es in Kolumbien reichlich. Wir windsurfen an solch einem perfekten Freestylespot auch bei Barranquilla im Flussdelta des Río Magdalena – doch auch in dieser Lagune stellt der glitschige Schlamm ein echtes Problem dar. Zumindest fährt man die ganze Zeit überpowert mit dem 4.4er-Segel.

Auf der Suche nach Alternativspots: Aufriggen auf dem Seitenstreifen wie hier in Salamanca. Wahrscheinlich nicht jedermanns Ding.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelAuf der Suche nach Alternativspots: Aufriggen auf dem Seitenstreifen wie hier in Salamanca. Wahrscheinlich nicht jedermanns Ding.

Musik, Lebensfreude und sympathisches Chaos

Das Land hält viele Schätze, nicht nur für Windsurfer, bereit. Die Menschen sind freundlich, das Wetter ist gut, der Wind weht stark. Es ist aber auch Abenteuer und nicht ganz leicht, den einen idealen Spot zu finden, an dem man dann am liebsten den ganzen Urlaub verbringen würde. Wir dachten im Vorfeld, dass Cabo de la Vela ein solch idealer Spot sein würde, stellten aber fest, dass die Küste des Departamentos Atlántico die für uns Windsurfer am besten geeigneten Bedingungen bietet. Gleichzeitig ist Kolumbien so vielfältig und reizvoll, dass es schade wäre, den ganzen Urlaub nur am Strand abzuhängen.

Deshalb sollte man das Land ganz individuell bereisen und so seine Geheimnisse, zumindest ein bisschen, zu entdecken. Barranquilla, Cartagena, Bogotá, Calí, Medellín – schon die Namen dieser kolumbianischen Städte klingen wie Musik. In der Tat scheint die Musik und gerade auch der immer gleiche Beat des Reggaetons fest zum Alltag der Kolumbianer zu gehören. Er gibt den Lebensrhythmus vor, der von einer gewissen Leichtigkeit geprägt ist, gerade auch angesichts der vielen alltäglichen Probleme und Herausforderungen, mit denen sich die Kolumbianer konfrontiert sehen. Das Leben im Moment genießen und dabei die Leidenschaft nicht zu vergessen, ist die Devise.

Mit Gottes Segen im Straßenverkehr

Wie kann der Alltag in Kolumbien grau und monoton sein, wenn jedes Haus bunt und individuell erscheint, wenn die Läden am Straßenrand sich gegenseitig zu übertönen scheinen mit ihrer Musik? Aus den Billardsalons schallt die Musik so laut, dass manchmal sogar unser Auto im Vorbeifahren vibriert. Das wäre in Deutschland undenkbar! Da hätten sich die Geschäfte bereits gegenseitig wegen Ruhestörung verklagt. Doch hier tanzen die Menschen einfach vor ihnen auf der Straße, bieten Arepas und Empanadas, Kokosnüsse, Kaffee und tropische Früchte an. Langeweile scheint ein Fremdwort. Die wimmelnde, bunte Vielfalt wirkt beinahe hypnotisierend. Durchquert man eine Stadt wie Barranquilla, so scheint keine Sekunde zu vergehen, ohne dass man nicht etwas sieht, hört oder riecht, das für uns Deutsche verrückt, exotisch, lustig und ganz oft auch waghalsig wirkt.

Auf den Motorrädern sitzen ganze Familien, meist ohne Helm. Ein Polizist fährt einhändig und macht nebenbei einen Videocall. Exotische Vogelstimmen vermischen sich mit dem Hupkonzert der knallgelben Taxis. Hunde laufen seelenruhig über eine vierspurige Straße, auf dem Standstreifen wird gejoggt und gegrillt. „Gracias dios por tu bendición“ steht auf den Heckscheiben der Taxis. Die Fahrer bedanken sich für Gottes Segen, der sie im Verkehr des Großstadtdschungels beschützt, so wie unseren Fahrer Juan, der uns stolz von seinen deutschen Vorfahren erzählt, während er uns zu einem Karnevalsumzug fährt.

Ganz schön was los: Dem Karneval von Barranquilla wurde von der UNESCO der Status eines „immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ zuerkannt.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelGanz schön was los: Dem Karneval von Barranquilla wurde von der UNESCO der Status eines „immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ zuerkannt.

Der Carnaval de Barranquilla, den wir als Pflichtprogramm besuchen, ist UNESCO-Weltkulturerbe. Er ist laut, bunt, schrill und abgefahren. Vielleicht kann nur der Reggaeton diese Atmosphäre verkörpern und in Klänge übersetzen. Auf jeden Fall höre ich diese Musik nach meiner Reise nach Kolumbien nun mit ganz anderen Ohren.

Kolumbien hat uns wirklich in seinen Bann gezogen. Wir möchten das Land noch einmal besuchen und weiter eintauchen in diese Kultur. Der folgende Spotguide ist sehr individuell. Er stellt daher kein Patentrezept für einen gelungenen Windsurftrip dar, sondern gibt ausschließlich wertvolle Hinweise und schildert Eindrücke. Ein nächster Trip nach Kolumbien könnte ganz anders aussehen und genauso erfolgreich oder noch erfolgreicher sein. Das zeigt nur, wie vielfältig und voll von unentdecktem Potenzial das Land ist.

Schattenseiten und Sicherheit in Kolumbien

Die Kriminalitätsrate in Kolumbien ist im allgemeinen hoch, insbesondere in den Großstädten als auch in landschaftlich reizvollen Gegenden. Auf vollen Plätzen und an belebten Orten sollte man aufmerksam sein und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Beim Karneval von Barranquilla kann es sehr eng auf den Straßen werden und hier empfiehlt es sich, keine Wertsachen mitzunehmen. Außerdem kann der Straßenverkehr in Kolumbien ziemlich gefährlich wirken. Straßenkontrollen der Polizei
laufen aber unspektakulär ab. Die selbst errichteten Mautstellen der indigenen Bevölkerung bei Cabo de la Vela erfordern etwas Geduld und Verhandlungsgeschick. Hier ist es hilfreich, kleinere Geschenke wie Kekse oder Wasser bereitzuhalten.


Die besten Windsurf-Spots in Kolumbien

Kolumbiens Karibik-Küste: Die Windsurf Spots im ÜberblickFoto: Google MapsKolumbiens Karibik-Küste: Die Windsurf Spots im Überblick

1. Cartagena „La V“ - 10°23‘52.3“N 75°33‘58.0“W

Auf der Halbinsel Bocagrande stehen Wolkenkratzer so hoch, dass man denken könnte, man sei in Miami Beach. Glücklicherweise kommt der Wind sideshore und so scheinen die riesigen Hochhäuser den Wind sogar zu beschleunigen. Teils wird der schöne Strand von großen Steinbuhnen unterbrochen, die die Welle etwas ordnen, ihr aber auch etwas die Kraft nehmen. So sind die Buhnen am Spot „La V“ v-förmig angeordnet und man kann jeweils in Lee von ihnen sanfte, saubere Wellen finden. Die Bedingungen laden jedoch eher zum Heizen im Chop, zum Springen und natürlich auch zum Freestylen, als zum radikalen Wellenabreiten ein. Es gibt eine kleine Kite- und Windsurfschule direkt am Strand. Dies ist der Spot, an dem wir die meisten Windsurfer getroffen haben – fünf zur gleichen Zeit auf dem Wasser waren das Maximum, dazu ein paar Kiter und Wingsurfer.

In Lee der v-förmigen Buhnen laufen in Cartagena saubere, gedämpfte Wellen an den Strand – gut für Welleneinsteiger oder auch Freestyler geeignet.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelIn Lee der v-förmigen Buhnen laufen in Cartagena saubere, gedämpfte Wellen an den Strand – gut für Welleneinsteiger oder auch Freestyler geeignet.Cartagena „La V“Foto: surf MagazinCartagena „La V“

2. Salinas del Rey „Little Jeri“ - 10°52‘20.0“N 75°06‘03.2“W

An einer flachen Landzunge, die von Felsen umgeben ist, werden die Wellen geordnet. Sie laufen sauber in eine sandige Bucht. Es gibt hier ein wenig Infrastruktur am Spot mit einem Restaurant und einer kleinen Kiteschule. Man zählt viele Schirme auf dem Wasser und wir haben nur einen anderen Windsurfer getroffen. Die Welle bleibt auch hier meist kraftlos, bricht am ehesten vor der Landzunge kraftvoll, wo sich aber auch viele Felsen in Ufernähe befinden. Man kann hier mit dem Freestyleboard richtig Spaß haben, da das Wasser zwischen den Wellen superglatt bleibt. Genau auf der Landzunge, die die Wellen ordnet, wird ein Gebäude gebaut, somit wird der Wind in der Bucht in Zukunft leider böiger werden.

Sideshore, kleine  Wellen mit viel Abstand und glattem Wasser dazwischen – in  „little Jeri“ hatte  Spotreporter Genkel besonders viel Spaß.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelSideshore, kleine Wellen mit viel Abstand und glattem Wasser dazwischen – in „little Jeri“ hatte Spotreporter Genkel besonders viel Spaß.Salinas del Rey „Little Jeri“Foto: surf MagazinSalinas del Rey „Little Jeri“

3. Puerto Velero - 10°56‘58.5“N 75°01‘57.7“W

Stellt euch eine Bucht mit türkisem Wasser vor, die teils stehtief ist und die ihr ganz für euch allein habt. Hier erwischten wir zwei Tage mit superstarkem Wind, ohne andere Surfer zu sichten. Der Wind weht ablandig. Wenn man weiter downwind vor dem Hotelkomplex startet, hat man schöne Flachwasserbedingungen mit Wind von links. Es gibt keine Gefahren im Wasser, bis auf ein paar Fischernetze, die aber markiert sind. Der Wind wird lokal verstärkt – kleine Segel einpacken!

Warmes Wasser, starker Wind und kein Mensch draußen in Puerto Velero.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelWarmes Wasser, starker Wind und kein Mensch draußen in Puerto Velero.Puerto VeleroFoto: surf MagazinPuerto Velero

4. Salamanca (Abenteuerspot) - 11°01‘17.2“N 74°38‘32.1“W

In der Umgebung Barranquillas gibt es zahlreiche Lagunen, Ciénagas genannt. Es war aber nicht leicht, hier Zugänge und Spots zu finden, an denen die Mangrovenwälder nicht den Wind ausbremsten. Dort, wo die Landstraße in Richtung Santa Marta aufs Meer trifft, findet sich aber ein Strandzugang. Man parkt auf dem Standstreifen, während ein paar Meter weiter die schweren Lastwagen vorbeirauschen. Die Bedingungen auf dem Wasser sind ebenso heftig. Der Passat wehte hier mit soliden sechs Windstärken fast vollkommen auflandig.

Abenteuer Salamanca: Der Passat wehte hier konstant und fast vollkommen auflandig.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelAbenteuer Salamanca: Der Passat wehte hier konstant und fast vollkommen auflandig.

Wir entschieden uns dazu, eine Lagune zu entdecken, die direkt hinter dem Meer liegt. Diese zu erreichen, war jedoch ein echtes Abenteuer: Wir kämpften uns durch die Onshore-Brandung parallel zum Strand entlang. Nach circa drei Kilometern in Richtung Osten erreichten wir die Lagune. Braunes Wasser, spiegelglatt, der Wind weht frei über den Strand vom Meer kommend und dann ablandig auf die Lagune – im Prinzip perfekt. Trotz gefühltem Krokodilalarm wagten wir es und mussten feststellen, dass wir immer tiefer in den Schlick einsanken, als wir die Lagune betraten. Erst knie- dann beinahe hüfttief. Beispielsweise mit einem Bodydrag kann man den Schlamm aber abspülen und dann perfektes, glattes Wasser genießen. Alles in allem sehr speziell und eigentlich mehr Abenteuer als ein echter Spot, doch mit dem 4.4er-Segel voll angepowert ein paar Moves auf spiegelglattem Wasser rauszuhauen, das war schon magisch!

SalamancaFoto: surf MagazinSalamanca

5. Santa Marta – Aéropuerto - 11°07‘33.5“N 74°13‘59.8“W

Die Spots bei Santa Marta sind wieder urbaner und mit bequemen Zugängen deutlich benutzerfreundlicher. Wir windsurften an einem Spot direkt am örtlichen Flughafen, da der Wind an allen anderen Stadtstränden ablandig und sehr böig war. Hier kommt der Wind sideshore, bis leicht sideoff von rechts und bläst im Vergleich zu Salamanca ein wenig moderater. Der Spot ist durch eine steinige Landzunge, der man nicht zu nahekommen sollte, etwas zweigeteilt: Rechts von ihr gibt es schönen Chop und einen kleinen Shorebreak zum Spielen, links von ihr eine Bucht mit glattem Wasser – Freestylewave vom Feinsten. Dazu ein schönes, urbanes Ambiente. Auch der Blick auf die Sierra Nevada de Santa Marta mit ihren grünen Hügeln und den davor startenden Flugzeugen ist einzigartig.

Tipp: Wenn vormittags der Wind nicht weht, kann man von hier aus erst einen Ausflug in die Berge machen und dann abends windsurfen gehen.

Die urbanen Spots bei Santa Marta sind für kolumbianische Verhältnisse gut zugänglich und dadurch sehr benutzerfreundlich.Foto: Stefan Eberl/Mathias GenkelDie urbanen Spots bei Santa Marta sind für kolumbianische Verhältnisse gut zugänglich und dadurch sehr benutzerfreundlich.Santa MartaFoto: surf MagazinSanta Marta

6. Cabo de la Vela - 12°12‘14.1“N 72°09‘02.8“W

Dieser Spot liegt exponiert und abgelegen auf einer großen Halbinsel, die im Nordosten Kolumbiens weit in das karibische Meer ragt. Man ist hier nahe der Grenze zu Venezuela. Die Windsaison geht bis in den Juni, einige sprechen auch von Wind im Juli und August. Die Landschaft wirkt karg, wüstenartig und ist den Guajira-Indianern heilig, was die dänische Firma Vestas nicht davon abgehalten hat, hier einen großen Windpark zu installieren. Das signalisiert beständigen Wind, bei dem sich die Stromerzeugung wirtschaftlich rentiert. Der Spot in Cabo de la Vela ist für Windsurfer jedoch eher unspektakulär. Dort, wo die Wasseroberfläche glatt bleibt, ist es für das Windsurfsegel zu abgedeckt und natürlich zeigen auch genau da die drachensteigenden Freunde ihre Tricks am liebsten. Es ist leider ein sehr böiger Spot. Weiter draußen wartet eine holprige Piste aus kurz aufeinanderfolgendem Chop, doch mit dafür deutlich konstanterem Wind. Unterkünfte gibt es in Holzhütten direkt am Strand.

Glattes Wasser durch ablandigen Wind, doch dafür sehr böig. Cabo de la Vela ist zum Windsurfen nur bedingt zu empfehlen.Glattes Wasser durch ablandigen Wind, doch dafür sehr böig. Cabo de la Vela ist zum Windsurfen nur bedingt zu empfehlen.Cabo de la VelaFoto: surf MagazinCabo de la Vela

Das bedeuten die Icons für die SpotsFoto: surf MagazinDas bedeuten die Icons für die Spots

Spot Infos Kolumbien

Anreise

Flüge über Bogota nach Cartagena gibt es beispielsweise mit KLM von Amsterdam Schiphol, was uns am schnellsten und bequemsten erschien. Bei der Materialmitnahme muss unbedingt auf eine offizielle Bestätigung durch die Airline geachtet werden. Auf dem Rückweg gab es trotz dieser eine 30-minütige Diskussion in gebrochenem Spanisch mit der Dame am Check-in-Schalter. Alternativen mit Zwischenstopp in den USA gibt es zahlreiche, dauern aber länger.

Wind, Wetter und Neoprentipps

Kolumbien liegt vollständig in den Tropen. Der Äquator verläuft ungefähr 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Bogotá. Hier ist Windsurfen in Shorts mit Lycra oder höchstens mal einem Shorty in den Abendstunden angesagt – das karibische Meer und die tropische Sonne sind ein Genuss für kältegeplagte Nordeuropäer. Dabei empfanden wir das Klima zu keiner Zeit als zu heiß. Wer es etwas kühler mag, findet zum Beispiel in den Bergen der Sierra Nevada de Santa Marta neben viel beruhigendem Grün auch kühlere Temperaturen vor. Die Bergluft wirkt etwas frischer, aber zu keiner Zeit wirklich kühl. Die beste Reisezeit für das Windsurfen an der kolumbianischen Karibikküste ist sicher der europäische Winter.

Die Windsaison geht etwa von Dezember bis April. In der La-Guajira-Region, in der sich der Spot Cabo de la Vela befindet, bläst der Wind mit etwas Glück auch bis in den Juni hinein. Man kann sich aber leicht vorstellen, wie das Windsystem an der kolumbianischen Karibikküste mit dem Wechsel der Jahreszeiten ins Stocken gerät. Denn während es an der Küste sonnig und klar ist, türmen sich am südlichen Horizont die hohen Kumuluswolken, die Regen und Gewitter bringen. Die sattgrüne, farbenfroh blühende Landschaft in weiten Teilen Kolumbiens kommt nicht von ungefähr. Nur die La-Guajira-Region wirkt deutlich trockener, teils steppen- oder gar wüstenartig. Im Allgemeinen schien das Wetter in Kolumbien im Februar sehr vorhersagbar und einem präzisen Rhythmus zu folgen, weshalb wohl auch das Windsystem so stabil schien. Ich habe während des Urlaubs sogar aufgehört, die Vorhersage zu checken.

In den Wintermonaten scheint es jeden Tag gleich auszusehen: Sonnenschein an der Karibikküste, Wolken über der Sierra Nevada und dazu beständig wehender Passatwind. Im Vorfeld der Reise hatte ich mich auf eher leichten Wind eingestellt, dachte an den oft mild fächelnden Passat auf den ABC-Inseln, wo für viele Freestyler das 5.2er-Segel Standardgröße ist. Doch nicht so an Kolumbiens Karibikküste: Der Wind weht stark, irgendwie wild und gleichzeitig warm.

In den Wintermonaten von Dezember bis April weht der Nordost-Passat am beständigsten.Foto: WindfinderIn den Wintermonaten von Dezember bis April weht der Nordost-Passat am beständigsten.

Für wen?

Man sollte eine gewisse Abenteuerlust im Gepäck haben, ein paar Brocken Spanisch sprechen und sich darauf einstellen, dass nicht jeder Tag der Reise vorhersagbar ist. Auf dem Reiseführer, den ich geschenkt bekommen habe, steht „Handbuch für individuelles Entdecken“. Ich denke, dass dieser Ansatz genau der richtige ist, wenn man Kolumbien wirklich erfahren will. Das Land bietet so viele Möglichkeiten, dass jeder das für sich passende finden kann. Was die Windsurfinfrastruktur betrifft: Sie ist spärlich, beziehungsweise nicht vorhanden. Ersatzteile sollten unbedingt mitgebracht werden. Viele Spots befinden sich abseits der Städte und hier kann es bei Materialbruch wirklich schwer werden, Ersatz zu beschaffen.

Unterkünfte und Mietwagen

Wir haben meist spontan gebucht und wirklich immer eine vernünftige Unterkunft gefunden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr angemessen. Beim Mietwagen unbedingt einen SUV mit Bodenfreiheit buchen und diesen vor der Abgabe gründlich putzen.

Währung

Die Lebenshaltungskosten sind sehr niedrig. 50.000 kolumbianische Peso entsprechen ungefähr zehn Euro.

Surfschulen

  1. Windspot: Surfschule am Spot La V in Bocagrande
  2. Kite- und Windsurfschule Windsurfing Columbia, die hauptsächlich in Cabo de la Vela schult, ihren Sitz aber in Riohacha hat.
  3. Kite- und Windsurfschule Mokana Club in Cartagena

Flautenprogramm

Der Besuch des Bergdorfs Minca in der Sierra Nevada de Santa Marta bietet viel Grün und einen natürlichen Kontrast zum hektischen Großstadtleben, sodass man hier richtig abschalten kann. Nach den Tagen im staubigen, windigen Cabo de la Vela glich der Dschungel einer Oase der Ruhe. Die Touren durch den Wald führen an Wasserfällen vorbei. Abseits der Hauptattraktionen findet man Platz zur inneren Einkehr und zur Besinnung.

Abenteurer mit noch mehr Zeit im Gepäck sollten sich die Ciudad Perdida, die verlorene Dschungelstadt, die noch höher in den Bergen gelegen ist, nicht entgehen lassen. Auf den Pico Cristóbal Colón, der mit 5775 Metern über dem höchsten Küstengebirge der Welt thront, kann man leider nicht ohne Genehmigung hinaufsteigen. Der Tayrona National Park verlangt Eintritt, bietet aber tropische Strände und Wälder, die an „Avatar“-Filme erinnern.

Der Karneval in Barranquilla ist eine Attraktion, die ihren natürlichen Charme beibehalten hat. Als Gringo versteht man teils gar nicht, was da alles abgeht. Warum bewerfen sich alle mit Maismehl? Aber das muss man auch nicht! Lasst euch einfach treiben, zieht nicht die teuerste Kleidung an und achtet auf Wertgegenstände.


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