Bereits um 7:30 Uhr ging heute morgen am Strand von Westerland auf Sylt die grüne Flagge für das Finale zwischen Marine Hunter und Maria Behrens hoch. Durch den starken Nordwestwind konnte sich während der Nacht eine amtliche Windwelle aufbauen, die die Wettfahrtleitung frühestmöglich für die finalen Läufe der Single Elimination der Damen nutzen wollte. Der Wind wehte im Kontrast zu gestern platt auflandig und sollte dabei im Verlauf des Tages langsam aber sicher abnehmen – höchstanspruchsvolle Bedingungen für die Disziplin Wave. Eine Elimination bei den Herren stand aufgrund der Windprognose bereits zu Tagesbeginn in den Sternen. Daher sollte es zunächst mit den Damen losgehen, um ein sicheres Ergebnis in der Tasche zu haben.
Damen-Finale in den frühen Morgenstunden
Auflandiger Wind und Niedrigwasser auf Sylt bedeutet, dass die Wellen auf der weit draußen liegenden Sandbank brechen und an Kraft verlieren, bis sie sich dann erst wieder kurz vor dem Strand als Shorebreak auftürmen und schnell in sich zusammenkrachen. Es gilt sich also entscheiden, ob man den Shorebreak für riskante Wellenritte nutzt und riskiert nicht mehr rechtzeitig rauszukommen, oder ob man sich draußen auf der “sicheren” Sandbank aufhält. Das Potenzial für höhere Punktzahlen und mehr Wow-Faktor war definitiv vorne im Shorebreak größer.
Die besseren Wellen fand in den schwierigen Bedingungen im großen Finale die deutsche Dame aus Lübeck, Maria Behrens, die die Nordseewellen besonders gut zu lesen scheint, und sich wie am gestrigen Tag erneut die richtigen Wellen rauspickte. Doch Marine Hunter aus Frankreich konnte Behrens mit ihrer soliden Sprungwertung, in die während des 14-minütigen Heats ein schöner Back- und Frontloop einfloss, insgesamt überbieten und sicherte sich den Sieg in der Single Elimination.
Im anschließenden kleinen Finale, gewann die amtierende Weltmeisterin Sarah-Quita Offringa gegen Justina Sniady, und holte sich somit den dritten Platz auf dem Podium. Völlig außer Atem kam die Dame aus Aruba nach dem Heat an den Strand zurück: Selten hätte sie so sehr mit dem Shorebreak gekämpft, meinte die 32-Jährige. Der Wind hatte bereits abgenommen und es wurde zum Kraftakt, nach einer abgerittenen Welle den Shorebreak zu überqueren, um überhaupt wieder rauszukommen und den Heat weiter bestreiten zu können. Am Ende war es der hohe Frontloop in Kombination mit einem Table Top als zweite Sprungwertung, der den Unterschied für Sarah-Quita ausmachte. Sniady fehlte ein zweiter Sprung in ihrer Wertung und sie versuchte minutenlang eine passende Rampe für einen Backloop anzuvisieren, doch wurde nicht fündig und musste sich am Ende mit Platz vier zufriedengeben.
Langes Warten nach Runde eins bei den Herren
In marginalen Bedingungen schaffte die Wettfahrtleitung es anschließend noch die erste Runde der Single Elimination der Herren auszufahren, bis der Wind dann einschlief. Trotzdem blieben die Waver den ganzen Tag auf Standby und hofften auf bessere Bedingungen. Doch diese sollten leider nicht mehr eintreten und es blieb für heute bei den acht Heats der ersten Runde. Die beiden Deutschen, Leon Jamaer und Julian Salmonn schlugen sich besonders gut und schafften es jeweils in die zweite Runde, doch konnten dort aufgrund von Windmangel ihr Können nicht weiter unter Beweis stellen. Schade, doch die Hoffnung hat noch keiner vollständig aufgegeben. Mit etwas Glück könnte es morgen, am letzten Tag, des schauinsland-reisen Windsurf World Cups auf Sylt presented by got2be, noch einmal knapp für die Disziplin Wave reichen. Wir sind gespannt.
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