Zwischen Lübeck und Rostock legt sich die Halbinsel Wustrow schützend vor die Küste und bildet so das Salzhaff. Nur durch einen schmale Öffnung mit der Ostsee verbunden, bildet die seichte Lagune einen perfekten Spot für Anfänger, Aufsteiger und alle anderen Flachwasser-Liebhaber. Das Herz der dortiges Szene schlägt in Pepelow an der Ostseite. Ein gigantischer Stehbereich auf dem Wasser sorgt für entspanntes Üben und Sicherheit, an Land bleibt auch für (noch) Nicht-Surfer kein Wunsch offen. Surfschule, Verleih, mehrere Campingplätze und Ferienhaus-Gebiete direkt am Wasser, Gastronomie und viel Programm rundherum bilden eine perfekte Infrastruktur.
Anreise
Pepelow liegt in der Mitte zwischen Lübeck und Rostock, etwa eineinhalb Stunden von Hamburg und rund drei Stunden von Berlin entfernt. Über die A20 beziehungsweise A24/A14 geht es erst Richtung Wismar, dort dann auf die B105. Ab Neubukow sind dann Pepelow und die Campingplätze ausgeschildert. Wer mit der Bahn anreist, muss in Neubukow aussteigen und dann per Shuttle zum Ziel kommen.
Wind & Wetter
Wie so viele Ostsee-Spots ist auch Pepelow von der Großwetterlage abhängig. Westliche Winde werden von der Halbinsel Wustrow etwas abgeschwächt, östliche Winde häufig durch Thermik verstärkt. Weil das Salzhaff nur wenig Wasser-Austausch mit der Ostsee hat, wird es spürbar schneller warm als die meisten anderen Spots. Im Sommer reicht dann auch schon mal ein Shorty, mit einem 4/3er macht man aber nie was falsch. Im seichten Wasser kommt man schnell wieder aufs Brett, so dass auch im Winter eine Session möglich wäre – abhängig von der eigenen Schmerzgrenze.
Die Spots in und um Pepelow
Die Küste verläuft in Pepelow von Südwest nach Nordost, so dass alle westlichen Winde ideal sind. Weil an Land keine großen Gebäude oder Bäume im Weg stehen, kann aber auch Wind aus Osten einigermaßen frei über die Felder wehen, so dass Pepelow zum Allround-Spot für alle Windrichtungen wird. Bei auflandigem Wind kann man wunderbar die Küste entlangheizen, bei Sideshore-Bedingungen fährt man aufs Haff hinaus. Von der Halbinsel Wustrow sollte man sich aber fernhalten, das Gebiet steht unter Naturschutz, Betreten ist strengstens verboten. Das gilt auch für alle Uferabschnitte, die nicht zum Surfen freigegeben sind. Auch eine große und bestens ausgestattete Surfschule, "San Pepelone", findet man direkt am Spot, sodass man im Sommerhalbjahr auch ohne eigenes Material aufs Wasser kommen kann.
Der üppige Stehbereich vor Pepelow wird von Süden nach Norden immer breiter, so dass Aufsteiger sich vom Ufer aus eher nach rechts orientieren sollten. Starker Ostwind kann das Wasser aus dem Salzhaff herausdrücken, dann kann es stellenweise eng unter der Finne werden. Apropos Finne: In den Sommermonaten ist wie an vielen Ostsee-Spots jede Menge Seegras unterwegs, also unbedingt eine Seegrad-Finne einpacken! Auch Schuhe sind ratsam, da vereinzelt Steine und Muscheln im Sand lauern.
Ausweichspots zu Pepelow sind unter anderem Boiensdorf weiter südlich und Rerik im Norden. Bei passendem Wind kann man auch dorthin surfen, ansonsten ist Autofahren angesagt. Rerik bietet auf der Ostseeseite neben der Seebrücke auch moderate bis kernige Wave-Bedingungen, dafür ist aber kräftiger Wind aus nördlichen Richtungen notwendig.
Pepelow bei Flaute
Wenn auf dem Wasser nichts geht, warten an Land bei „San Pepelone“ eine Sauna und andere Wellness-Angebote zum Entspannen. Für Aktive warten Fitnessraum, Kletterfelsen und Boulderwand und diverse andere Sport-Angebote. Selbstverständlich gibt es auch einen SUP-Verleih, um zumindest ohne Segel aufs Wasser zu kommen.
In der Umgebung bietet sich ein Ausflug nach Wismar an, an Regentagen lockt dort etwas das „Wonnemar“-Bad oder die historische Altstadt. Auch das etwas weiter entfernte Rostock ist einen Besuch wert, wer möchte kann dort shoppen gehen. Hier gibt es mit „Supremesurf“ auch den nächsten Surfshop. Direkt am schmalen Übergang zwischen Festland und der Halbinsel Wustrow liegt außerdem das malerische Dörfchen Rerik, wo es eine Seebrücke, eine hübschen Ortskern und Infos zur wechselhaften Geschichte der Region gibt.
Alle Infos zum Salzhaff findet Ihr auch im Spotguide in surf 7/2019 - HIER geht’s zum Archiv.