Am letzten Tag des Wingfoil World Cup Pozo kam es zum Showdown in der Freestyle-Disziplin. Auch bei den Damen geht das Niveau stetig nach oben. Mit Standard-Tricks wie 360s gewinnt man in diesem Jahr schon keinen Blumentopf mehr, die Topfahrerinnen zeigen auch hier längst Front- und Back Flips. Bei rund 40 Knoten Wind setzten alle Damen auf die kleinsten Wings um die zwei Quadratmeter. Im ersten Halbfinale standen sich mit der in Neukaledonien lebenden Orane Ceris und Bowien van der Linden zwei erfahrene Fahrerinnen gegenüber. Beide zeigten solide Jumps, am Ende ließ ein hoher Back Flip von Ceris (8,53 Punkte) das Pendel auf ihre Seite schwingen. Im Finale bekam sie es mit einem Teenager zu tun - der immer noch erst 16-jährigen Nia Suardiaz gelang die Revanche für das verlorene Big Air Finale (HIER gibt’s den Bericht) gegen die Polin Agata Blach.
Im Finale war Suardiaz gleich unter Druck. Sie crashte ihren ersten Sprung und Ceris nahm die Einladung mit einem Back Flip (8,77 Punkte) dankend an. Suardiaz musste sich kurz schütteln, kam aber zurück in die Spur. Den nächsten Backflip stellte sie sauber hin, dann war der Knoten geplatzt. Es folgten Frontside-360 und und sauberer Backloop, worauf Ceris keine Antwort mehr parat hatte. Suardiaz bleibt damit das Maß aller Dinge und führt sowohl die Surf-Freestyle- als auch die FreeFly-Slalom-Rangliste an.
MacDonald unschlagbar, May wird Vierter
Einen Tag zuvor hatte Benjamin May mit einem 2. Platz im Big Air und seinem Sieg gegen Weltmeister Malo Guénolé im Surf-Freestyle den wohl besten Tag seiner jungen Wingfoil-Karriere gehabt. Jetzt stand er im Halbfinale dem erst 15-jährigen Franzosen Axel Gerard gegenüber. Auch diesmal zeigte May seine Trademark Front Flips in schwindelerregenden Höhen - aber Gerard war in diesem Heat mit einem Back Flip Frontside 360 und einem Frontside 1080 einfach zu gut.
Im zweiten Halbfinale setzte sich US-Wunderkind Chris MacDonald gegen den Franzosen Alan Fedit durch. Das Finale geriet dann zur MacDonald-Show. Zwar zeigte Gerard das volle Programm, MacDonald fuhr allerdings den wohl besten Heat seines Lebens: Er stand alle sieben Tricks: Er eröffnete mit einem Kombinations-Move (8,70 Punkte), danach folgten Front Flip Frontside 360 (9,17), Frontside 1080 (9,87), Back Flip Frontside 360 (8,83) und 9,97 für die erste jemals gezeigte dreifach Kombination. Am Ende hatte er 29,01 von 30 möglichen Punkten auf dem Scoresheet.
Die Ergebnisse es World Cup Pozo im Überblick
Surf-Freestyle Männer
- Christopher MacDonald (USA)
- Axel Gerard (FRA)
- Alan Fedit (FRA)
- Benjamin May (GER)
Surf Freestyle Frauen
- Nia Suardiaz (ESP)
- Orane Ceris (FRA)
- Bowien van der Linden (NED)
- Agata Blach (POL)
FreeFly-Slalom Männer
- Titouan Galea (FRA)
- Francesco Cappuzzo (ITA)
- Alan Fedit (GER)
FreeFly-Slalom Frauen
- Nia Suardiaz (ESP)
- Flora Artzner (FRA)
- Orane Ceris (FRA)
Big Air Männer
- Julien Rattotti (FRA)
- Benjamin May (GER)
- Titouan Galea (FRA)
- Malo Guénolé (FRA)
Bereits ab dem 21. Juli geht’s auf der Nachbarinsel Fuerteventura weiter mit FreeFly-Slalom und Surf-Freestyle. HIER gibt’s den kompletten Touplan der GWA Wingfoil Tour.