Das Modell Poison ist nach dem Cross das zweite Wing-Modell aus dem Hause von GA Sails und in Größen von 2,2 bis 7,2 erhältlich. Wir sind die 5,2er Größe ausgiebig probe gefahren.
An Land:
Verglichen mit dem GA Sails Cross (HIER gibt’s einen Test) fällt der Poison etwas gestreckter aus, hat dafür aber eine kürzere Mittelstrut - es ergibt sich damit eine höhere Aspect Ratio (Verhältnis aus Spannweite zu Fläche). Beim Griffsystem setzt GA auch hier auf ein wechselbares System. Wählen kann man zwischen zwei festen Griffen oder weichen Handles - beides gehört zum Lieferumfang. Die festen Griffe bieten einen sehr direkten Kontakt zum Wing und lassen sich aufgrund ihres dünnen Durchmessers angenehm greifen. Der Wechsel auf die weichen Griffschlaufen spart rund 250 Gramm Gewicht und ist in zwei Minuten vollzogen. Dazu sollte man die Mittelstrut entlüften, nur dann lassen sich die Griffe in die vorgesehenen Halterungen einschieben. Kleines Manko: Die weichen Griffe fallen insgesamt dünn aus und sind nicht der Komfort-Tipp.
Die übrige Ausstattung erscheint sehr hochwertig: Alle potenziellen Scheuerstellen an der Front Tube sind mit zusätzlichen Abdeckungen gecovert, auch die Flügelspitzen sind großflächig gegen Abrieb geschützt und machen den Poison auch zum Wingskaten einsetzbar. Der Wing hat im vorderen Bereich vergleichsweise viel Tuchspannung, in Richtung der Hinterkante lockert sich das Material dann sichtbar. Um ein Flattern zu verhindern, wurden kleine Latten ins Tuchmaterial eingesetzt. Ebenfalls gelungen ist die große Griffschlaufe an der Front Tube, die einen guten Kontankt zum Wing bietet. Zum Lieferumfang gehört neben beiden Griffsystemen auch eine Leash.
Auf dem Wasser:
Eines vorweg: Die Fahreigenschaften des GA Sails Poison unterscheiden sich nicht grundlegend vom bereits getesteten Modell Cross. Auch der Poison liegt im Dümpeln stabil in der Hand, aufgrund seines etwas flacheren Profils ist beim Anfahren etwas mehr Pumpeinsatz nötig. Trotzdem bietet der Wing unterm Strich eine überzeugende Leichtwindpower. In der Luft liegt der Wing ebenfalls flugstabil in der Hand, an den Griffen lässt sich die Griffposition Millimeter genau variieren. Mit der hinteren Hand greift man meist sogar ziemlich weit hinten am Griff, nach unserer Einschätzung hätte der Griff nach vorne sogar etwas kürzer und damit leichter ausfallen können. In Manövern dirigiert man den Wing überaus akkurat, Steuerimpulse werden 1:1 weitergegeben. Insgesamt gehört der Poison Wing aber nicht zu den absoluten Federgewichten auf dem Markt, vor allem beim Wenden macht sich ein kleines Eigenleben bemerkbar, was etwas mehr Kraft erfordert, um den Wing in die gewünschte Flugposition zu bringen. Zum Springen bietet der Poison genügend Lift, erste Freestyletricks wie 360s sind problemlos möglich. Wer ambitionierter trickst, würde sich sogar etwas mehr Agilität wünschen. Angenehm neutral verhält sioch der GA Sails Poison Wing auf der Welle: Er pendelt sich gut aus und fliegt ohne störendes Eigenleben hinterher. Beim Wellenabreiten nach Lee tendiert die Hinterkante jedoch dazu, etwas abzusinken. Wer regelmäßig Downwinder macht oder Dünungswellen abreitet, sollte darüber nachdenken, die weichen Griffe zu montieren, um das Gewicht auf der Mittelstrut zu minimieren.
GA Sails Poison Wing - das Fazit:
Ähnlich wie der Cross positioniert sich auch der Poison als gelungener Allrounder mit einer guten Mischung aus Power, Kontrolle und einem mehr als passablen Handling. Vor dem Hintergrund, dass der Cross bereits die Freeride-Zielgruppe ideal bedient, hätte man es sich bei GA durchaus erlauben können, den Poison in punkto Gewicht und Agilität etwas stärker auf auf die Belange von ambitionierten Wingfoilern abzustimmen. Unsere Empfehlung lautet trotzdem: Wer in erster Linie Freeriden möchte und einen Wing mit maximaler Power bei Leichtwind sucht, bekommt beim Cross noch etwas mehr Potenzial. Der Poison driftet vor allem in der Welle noch eine Spur neutraler hinterher und sollte für Downwinder und Ausflüge in die Behandlung dem Cross vorgezogen werden.
2 Griffsysteme; großer Einsatzbereich
Griffschlaufen etwas dünn