WorkshopDas sind die besten Materialien für eine schnelle Board-Reparatur

Manuel Vogel

 · 01.08.2023

Workshop: Das sind die besten Materialien für eine schnelle Board-ReparaturFoto: Oliver Maier
Für eine schnelle Board-Reparatur gibt’s diverse Materialien. Welche ihr immer dabei haben solltet um euer Brett schnell wieder fit zu machen, verraten wir euch hier.

Brettreparaturen sind kein Hexenwerk, trotzdem gibt es Bereiche am Board, die man besser dem Fachmann überlässt. Dies ist der Fall:

  • Bei weichen Stellen oder Beschädigungen im Standbereich
  • Bei Rissen oder weichen Stellen unter den Pads, an den Rails unter den Pads, sowie an der Foilbox.
  • Bei großen Beschädigungen, bei denen der Styroporkern beschädigt wurde
  • Wenn die Optik perfekt werden soll.

Im Folgenden zeigen wir euch welche verbreiteten Schnellreparatur-Kits ihr auf jeden Fall immer dabei haben solltet, was die Materialien können - und was nicht.

Laminieren oder Schnellreparatur?

Entscheidend für die Haltbarkeit ist bei der Board-Reparatur immer das Gewebe, nie der verwendete Klebstoff. Daher gilt: Bei kleinen Löchern und Macken reicht eine Schnellreparatur (Materialien siehe unten), größere Risse im Gewebe sollte man besser laminieren. Ideal für Gelegenheitsreparaturen oder zum Verreisen sind Komplett-Sets. Erhältlich sind diese Sets in vielen (Online-) Surfshops.

Die Polyester-Falle

Es gibt Reparatursets für Polyester und Epoxy zu kaufen. Wingsurfboards werden mit Epoxy-Harz laminiert, Boote oder Kayaks oft mit Polyester-Harz. Polyester ist etwas spröder und härtet schneller aus, greift aber die Schaumkerne von Surfboards an, was dazu führen kann, dass man hinterher ein größeres Loch im Brett hat als vorher. Daher sollte man immer auf Epoxy-Harze setzen!

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Die besten Materialien für Schnellreparaturen bei Wingsurf-Boards

Nicht immer muss man laminieren – kleine Löcher kann man bedenkenlos mit folgenden Materialien flicken. Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Produkte haben und welche vor dem nächsten Trip unbedingt mit ins Boardbag sollten, erfahrt ihr jetzt:

wing/20140123-mg-5332-preview_c53d4af89ac726066db0fd0c2474f82eFoto: Oliver Maier

Gruppe 1: Zwei-Komponenten-Kits

Ding Stick (ohne Bild), Session Saver (2), Tekkno Stick (1) oder Gumball (3) – viele Namen, hinter denen sich das Gleiche versteckt: Ein Zwei-Komponenten-Kit von dem man ein Stück abschneidet, dieses verknetet bis die Masse weiß wird und damit die Stelle abdichtet. Wichtig: Zuvor anschleifen und Finger etwas anfeuchten!

Mischungsverhältnis automatisch richtig; härtet auch im Wasser aus; unabhängig von UV-Strahlung; schnell trocknend (etwa 15 Minuten); kein Schleifen nötig

bei Kälte längere Trocknungsdauer; bei flächigen Reparaturen wenig dauerhaft

Bezugsquelle: In quasi jedem Surfshop

WING-Fazit: Dort, wo man nicht immer auf Sonne setzen kann, unverzichtbar!


Gruppe 2: UV-härtende Materialien

Solarez (4/5), Dura Rez (6) und das Phix Doctor Set (7) basieren auf UV-härtendem Epoxy. Das Phix Doctor Set hat zusätzlich Glasmatten und Zubehör für größere Reparaturen dabei. Stelle trocknen, anschleifen und Material im Schatten auftragen. Die Harze sind mit Microballoons – einem Füllstoff aus kleinen Glasfaser-Schnipseln – versetzt, das Harz kann mit mitgelieferten Folien glattgezogen werden (kaum nachschleifen nötig). Erst dann der Sonne aussetzen.

innerhalb kürzester Zeit hart (2-5 Min. bei direkter Sonneneinstrahlung); Temperatur-unabhängig ; taugt auch zum Verfüllen tiefer Löcher, die abschließend laminiert werden sollen; dauerhafte Reparatur

bei mäßiger Sonneneinstrahlung oft stark verzögertes Aushärten

Bezugsquelle: Im Surfshop oder HIER

WING-Fazit: Bei Reisen in den Süden die beste Wahl! Als Ergänzung taugt ein Zwei-Komponenten-Kit perfekt.


Gruppe 3: Weitere Klebematerialien

Tear Aid (8): PVC-Klebefolie, die – laut Herstellerangabe – auch für Surfboards geeignet sein soll. Stelle anschleifen, mit den beigelegten Alkoholtüchern entfetten, aufkleben, fertig!

unabhängig von Sonne & Temperatur

wenig dauerhaft im Unterwasserschiff und auf dem Deck (Standlack); bringt keine Festigkeit.

Bezugsquelle: www.tt-project.com

WING-Fazit: Weniger empfehlenswert für Surfbretter, gut für aufblasbare Wingfoilboards.


Gruppe 4: Sekundenkleber

Zum Beispiel von Conrad: Reagiert innerhalb von Sekunden durch die Feuchtigkeit der Luft. Für kleine Haarrisse pur, ansonsten in Verbindung mit "Füllstoff für Sekundenkleber" verwenden.

extrem schnell; unabhängig von Sonne und Temperatur

Vorsicht bei tiefen Löchern: Bei Kontakt mit dem Schaumkern löst es diesen auf!

Bezugsquelle: Baumarkt & Modellbau

WING-Fazit: Allzweckwaffe für Haarrisse!


Gruppe 5: Epoxy-Spachtel

M2-Epoxy Spachtel (10) und Härter im Verhältnis 2:1 anmischen, Stelle überspachteln (perfekt sind alte EC-Karten) und aushärten lassen.

gut schleifbar und überlackierbar

bei Kälte längere Trocknungsdauer; bei flächigen Reparaturen nicht dauerhaft

Bezugsquelle: Surfshops & www.ascan.info

WING-Fazit: Eigentlich nur zum Finishen gut geeignet, unterm Strich aber zu umständlich!


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