Wer sein Segel schrottet, bringt es zum Segelmacher. Klingt logisch, ist sinnvoll – solange an den kommenden Tagen kein Wind angesagt ist. Denn wer an einem windigen Gardasee-Wochenende oder einer ausgeprägten norddeutschen Tiefdruck-Phase zum Segelmacher geht und damit gerne “morgen” wieder aufs Wasser möchte, erntet meist nur ein müdes Lächeln und einen dezenten Hinweis auf den Stapel Arbeit auf dem Nähtisch. Wenn eine Bahn komplett durchgerissen ist und das Segel in Fetzen hängt, gibt’s dazu leider keine Alternative, wer jedoch ein paar Utensilien im Reisegepäck hat, kann den Trip oft noch retten und selbst große Löcher so flicken, dass noch einige gute Sessions damit drin sind. Und reparieren lassen kann man Windsurf-Segel ja hinterher immer noch, sofern man auf schöne Optik Wert legt und bereit ist, ein paar Euro zu investieren.
Den guten alten Basic-Trick mit Stickern oder Duct Tape kennen wohl die meisten, sobald ein Riss jedoch bis an die Nähte oder Dacronbahnen heranreicht, kommt man damit nicht mehr weiter. Alternativen müssen also her.
Loch im Windsurf-Segel: Reparieren oder weitersurfen?
Weitersurfen kannst du z.B. bei Beulen im Monofilm: Hat sich Monofilm einmal verformt, bleibt es wie es ist. Sieht nicht schön aus, ist aber eigentlich harmlos und weiterhin stabil! Auch bei kleinen Löchern im X-Ply muss die Session nicht beendet sein:
X-Ply besteht aus zwei dünnen Monofilmlagen, zwischen die Fäden aus Polyester oder Aramid geklebt wurden. Diese verhindern ein Weiterreißen, die Session kann erstmal weitergehen. Zur Sicherheit solltest du das Loch aber nach dem Surfen mit Stickern oder Duct Tape notdürftig verarzten. Dies gilt auch für große, weißlich verfärbte Knicke im Monofilm, diese sind Sollbruchstellen, an denen das Windsurf-Segel früher oder später reißen wird
Reparieren solltest du in jedem Fall Löcher im Monofilm: Monofilm reißt nach einer Beschädigung bei Belastung bis zur nächsten Naht weiter. Aus einem kleinen Loch wird dann schnell ein Totalschaden. Auch wenn das Loch direkt an einer Naht endet, ist eine Reparatur nötig. Wie es geht, zeigen wir oben in der Bildergalerie!
Materialien zum Reparieren von Windsurf-Segeln
Wie oben beschrieben, ist für eine erste Schnell-Reparatur von kleineren Schäden oft schon ein Sticker oder Duct Tape ausreichend - das ohnehin in keiner Surf-Tasche fehlen sollte. Für eine dauerhafte Reparatur gibt es das erwähnte Dacron-Tape in vielen Varianten, Farben und Abmessungen, zum Beispiel bei Amazon . Spezielles Monofilm-Tape für Windsurf-Segel ist ebenfalls relativ günstig zu haben, damit bleibt etwa das Segelfenster auch transparent und frei von Sichtbehinderungen. Auch zur Verstärkung von Knicken oder Beulen kann das Tape genutzt werden, damit diese nicht einreißen.