Speziell für Leichtwindbedingungen entwickelt wurde das Modell Ventis, das in zwei Größen verfügbar ist - mit 7,0 und 8,0 Quadratmetern. Wir konnten die Größe mit 7,0 qm in Bedingungen von sechs bis 20 Knoten testen.
An Land
Die beiden Größen des Ventis sind zusätzlich in zwei Farben verfügbar. Das tiefe Profil ist auf maximale Power ausgelegt. Zusätzlich zur Mittelstrut hat der Wing zwei kleinere Struts, ähnlich wie das auch bei der Konstruktion von Kites üblich ist. Aufgrund der Strutformen ist der Wing bis weit nach außen tief profiliert, damit er bei möglichst wenig Wind schon maximale Power entwickelt. Aufgepumpt wird der Wing über das Duotone-Ventilsystem. Man hat auch hier ein One-Pump-System, da Schläuche von der Front Tube zur Mittelstrut und zu den kleinen Struts eingearbeitet wurden. Für ein schnelleres Entlüften sind an Mittelstrut und Fronttube zusätzliche Ablassventile verbaut. Die Wingtips sind schlank gehalten und knicken zum Ende hin sehr stark ab. Es sind zwei Fenster eingebaut, die insgesamt einen recht passablen Durchblick nach Lee ermöglichen. Die Griffe sind bequem und leicht oval designt, wurden passend positioniert und haben einen angenehm dünnen Durchmesser. Der Griff an der Front Tube ist mit Neopren hinterfüttert. In der Trailing Edge, also der Hinterkante des Wings, sind noch kleine Latten eingearbeitet, die verhindern sollen, dass der Wing dort zu flattern beginnt. Insgesamt weist der Wing im vorderen Bereich eine hohe Tuchspannung auf, in Richtung Hinterkante ist das Material dann eher locker geschnitten.
Auf dem Wasser
Überraschend ist, dass der Wing trotz seiner großen Spannweite erfreulich wenig Tendenz hat, mit den Flügelspitzen im Wasser zu schleifen - auch wenn man nicht zu den 2-Meter-Riesen gehört. Das ist sicherlich der stark abknickenden Flügelform geschuldet, aber auch der Tatsache, dass der Duotone Ventis nicht nur Vortrieb, sondern auch jede Menge Auftrieb erzeugt. Insgesamt wirkt der Wing sehr ausbalanciert, vermittelt sehr viel passive Power, lässt sich am untersten Windlimit aber auch effizient anpumpen. Die Flugstabilität ist hoch, der Wing wird auf der Geraden stabil angeströmt, was es vor allem für weniger geübter Foilerinnen und Foilern erleichtert, entspannt übers Wasser zu cruisen. Was überrascht, ist, dass der Wing nach dem Abheben auch in stärkeren Böen mit 12 bis 20 Knoten nicht zum Flattern oder gar zu Druckpunktwanderungen neigt, sondern wirklich gut ausbalanciert und kontrollierbar in der Hand liegt. Dabei vermittelt er auf allen Kursen jede Menge Leistung. Aufgrund der dicken Fronttube und des tiefen Profils ist der Wing nicht auf maximalen Topspeed ausgelegt, trotzdem ist der Ventis weit davon entfernt, zu langsam oder gar langweilig zu wirken. Positiv ist auch, dass der Wing sich in Manövern wie Halsen überraschend gut neutral stellt und schön mitfliegt, in Wenden wirkt er tip-to-tip erfreulich agil und für einen Wing dieser Größe wirklich leicht zu manövrieren.
Duotone Ventis Wing - das Fazit
Unterm Strich ist der Duotone Ventis ein sehr kraftvoller Wing, mit maximaler Leichtwindpower. Um die PS auch aufs Wasser zu bringen, kombiniert man den Duotone Ventis idealerweise mit etwas größeren Boards und auftriebstarken Foils. Trotzdem beschränkt sich der Einsatzbereich nicht nur auf Leichtwind, denn Kontrolle und Manöverhandling sind ebenfalls auf einem sehr guten Niveau - vom Einsteiger bis hin zum Leichtwind-Freerider ist hier also wirklich jeder gut bedient. Einzig beim Racen kommt das mächtige Profil in punkto Topspeed etwas ans Limit - der 6,5er Unit dürfte in Verbindung mit schnellen Foils daher die bessere Alternative sein.
Power, Power & Power
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Duotone Ventis - technische Daten
- Testmodell: Duotone Ventis 7,0 (2024)
- Spannweite: 393 cm
- Tiefe: 233 cm
- Gewicht (eigene Messung, ohne Leash): 3,64 kg
- Gewicht: 520 g/m2
- Verfügbare Größen: 7,0/8,0 qm
- Lieferumfang: Wing, Rucksack
- Preis (Testmodell): 1519 Euro
- Kontakt: Zur Website
- Besonderheiten: 2 Farbvarianten; auch als Ventis D/LAB für 2569 Euro