Was macht die Makaio Handelsagentur?
Wir haben schon immer mit innovativen Sportprodukten gehandelt und da hat SUP gut in das Portfolio gepasst. Das ist aber so umfangreich geworden, dass wir nur noch darauf fokussiert sind.
Was war davor im Programm?
Wir hatten Pocket-Bikes, Mini-Motorräder und Sprungstelzen. Nach dem schlimmen Unfall bei ‚Wetten Dass‘ ist das Geschäft aber total rückläufig geworden. Das war aber auch alles nur Handel, bei dem wir keine eigenen Produkte entworfen haben.
Woher kam die Initialzündung für Makaio? Bist du selber Stand-Up-Paddler?
Mittlerweile ja! (lacht). Das ganze kam aus einem Zufall vor 12 Jahren. Ich war für ein Kurzwochenende am Tegernsee. Da wurde SUP bei einem Seefest vorgestellt. Ich hatte das nicht gekannt und ausprobiert und war sofort fasziniert. Dann haben wir eine Marktstudie gemacht: SUP hatte einen Bekanntheitsgrad von etwa 30 Prozent und war die am schnellsten wachsende Sportart der Welt. Da haben wir gedacht, dass es sich lohnt, eine eigene Marke zu gründen. Wir wollten mit einem gleichwertigen Produkt an den Markt gehen wie die großen Player, aber zu günstigeren Preisen.
Wie erreicht ihr das?
Wir verkaufen direkt über unseren Shop und über SUP- und Mietstationen. Das funktioniert sehr gut, weil der Kunde vor Ort die Möglichkeit hat, zu testen.
Wie groß kann man sich so ein Unternehmen vorstellen?
Im Büro sind wir zu zweit, dazu freie Mitarbeiter, zwei sind sogar ehemalige Kunden. Die tragen zum Beispiel bei der Entwicklung der Designs bei.
Wer macht die Shapes?
Das sind keine Shapes von der Stange. Wir haben für jede Anwendung das passende Board. Das sind nicht einfach Grundformen wie bei den Discountern. Wir haben erfahrene Paddler im Team, die ihr Wissen einbringen. Wenn wir ein Raceboard entwickeln, dann wird zuerst ein Muster hergestellt, das dann zu den einzelnen Fahrern durchgereicht und nach deren Vorgaben modifiziert wird. Genau so haben wir das auch mit dem Wildwasserboard oder den klassischen Einsteigerboards gemacht.
Da sind auch sehr spezielle Boards dabei. Sind da die Stückzahlen nicht zu klein?
Als kleines Unternehmen können wir kleine Stückzahlen machen. Da würden die großen Player nicht ran gehen. Für uns ist das kein Problem, zum Beispiel das super schmale, aufblasbare Raceboard für Kids herzustellen. Dafür haben wir diesen speziellen V-Kiel entwickelt, der jetzt auch von großen Marken kopiert wird. Damit haben talentierte Kinder einen günstigen Einstieg ins Race-Business – und das mit einem Board, das den Umstieg auf Hardboards später leichter macht – die ja leider auch bei den Kids dominieren.
Du sagst leider?
Ich finde das nicht gut. Bei der WM letztes Jahr musste die Jugend auf iSUP starten. Warum macht man das nicht auch in Deutschland? Die Kosten für ein gebrauchtes Hardboard sind für die Eltern von manchen talentierten Paddlern einfach zu hoch. Einer unserer Titelträger, Ben Leon, ist bei der Baden-Württembergischen Meisterschaft als einziger in seiner Klasse mit iSUP gestartet und nur Vierter geworden, da hing die Nase natürlich tief. Für ihn habe ich jetzt ein Hardboard bauen lassen.
Reichen da die Stückzahlen?
Bei iSUPs brauchen wir schon so 100 pro Modell, sonst ist auch der Produzent unglücklich. Wir haben sehr viele Modelle und setzen im Jahr so insgesamt 2.500 bis 3.000 Inflatable Boards um. Wir haben mal mit 50 Boards angefangen. Hardboards werden immer ganz individuell von einem Kanu-Produzenten in Litauen angefertigt. Volumen und Breite werden dabei auf das Gewicht des Paddlers angepasst.
Eure Boards haben eine sehr auffällige Grafik. Ist das Strategie?
Zu Anfang war meine Idee, dass man über die Farbe und das Design einen Bezug zur Marke herstellen kann. Man muss sich aber auch von den anderen abheben. Kunden sagen oft „ihr seid die Boardmarke mit den schönsten Designs“.
Wie wichtig ist euch der Rennsport?
Wir wollen zum einen den Jugendsport unterstützen und natürlich auch dort auf die Marke aufmerksam machen.
Habt ihr Sorge vor den Discountern?
Diejenigen, die engagierter sind, als für einmal Urlaubspaddeln, merken sehr schnell, dass es noch etwas besseres gibt.