SUP FahrtechnikAcht Erfolgsgeheimnisse für effektives Paddeln

Steve Chismar

 · 12.04.2023

Wir zeigen euch, wie ihr aus euren Paddelschlägen mehr rausholt!
Foto: Hersteller
Effektiv paddeln ist für viele Ein- und Aufsteiger nicht so klar – eher ein Mysterium. Hier die acht Erfolgsgeheimnisse des Profi-Riders Mathieu Fouliard aus Tahiti.

Manche löffeln mit ihrem Paddel durchs Wasser, als sei es ein Gourmet-Joghurt: Gerade mal die Hälfte des Paddelblatts taucht ins Wasser ein. Das hat mit Genuss­paddeln nichts zu tun – das nennt man Wasserkratzen. Und es ist pure Energieverschwendung. Also: den Löffel ruhig voll schöpfen und genüsslich durchziehen. Mit tollen Drohnen-Aufnahmen zeigt uns Mathieu Fouliard aus Tahiti jedoch deutlich, dass das Eintauchen allein nicht zur perfekten Navigation und fürs optimale ­Vorwärtskommen reicht.

Richtig paddeln will ­gelernt sein – das wissen auch unsere SUP- Vorfahren, die Kanuten. Die Schlüssel­­fragen dabei: Wie weit muss das Paddelblatt nach vorne eingestochen werden? Wie weit soll das Blatt nach hinten gezogen werden, bevor es an ­Effektivität verliert? Und welche Rolle spielen die Körper- und Fuß­haltung auf verschiedenen Kursen? Antworten auf diese Fragen geben wir euch hier. Haut rein!

Paddel-Geheimnis Nr. 1: Weit vorne einstechen

Das erste Geheimnis: Steck das Blatt so weit vorne wie möglich ins Wasser (diese Phase nennt man "Reach"). Im ersten Drittel des Bretts steckt die Energie.

Paddel-Geheimnis Nr. 2: Blatt komplett eintauchen

Das zweite Geheimnis: Taucht das Blatt nicht voll ins Wasser, hat das Paddel nicht die ­volle Kapazität. Also: Das Blatt zu 100 Prozent eintauchen (diese Phase nennt man "Catch") und dann erst den Paddelzug nach hinten einleiten (diese Phase nennt man die "Power-Phase").

Paddel-Geheimnis Nr. 3: Nicht zu weit nach hinten ziehen

Das dritte Geheimnis: Zieh das Blatt nicht zu weit nach hinten. Die Power-Zone reicht etwa bis auf Höhe des Paddlers. 

Paddel-Geheimnis Nr. 4: Senkrecht eintauchen

Die Formel ist einfach: Wer richtig paddelt, kommt gut voran – auch beim ­entspannten Cruisen. Das Geheimnis: Der Paddelschaft muss beim Catch immer möglichst senkrecht ins Wasser getaucht werden. Dabei ist die Knaufhand (obere Druckhand) direkt über der Schafthand. Bei falscher und zu legerer Technik wäre die Knaufhand über der anderen Bretthälfte und der Schaft im falschen Winkel. Wer den Schaft nicht senkrecht eintaucht, kann das Blatt nicht gerade und effektiv nach hinten  ziehen.

Paddel-Geheimnis Nr. 5: Das Kräfte-Dreieck

Der Oberkörper, die Arme und das obere Drittel des Paddelschafts bilden beim effektivem Catch (Eintauchphase) ein Dreieck – das Kräftedreieck.

Paddel-Geheimnis Nr. 6: Oberkörper nach vorne beugen

Der Körper unterstützt diesen Vorgang in der Power(Zug)-Phase durch ein Nach- vorne-Klappen. Der Oberkörper richtet sich in der Rückholphase kurz auf. Geheimnis 6 funk­tioniert nur, wenn Geheimnis 5 ­(oberer Arm bleibt im Kräftedreieck gestreckt) angewendet wird.

Paddel-Geheimnis Nr. 7: Die Paddel-Frequenz

Die Wieder­holungen der Paddelzüge in der Power-Zone (Paddel­frequenz) bilden Geheimnis 7: Je schneller die Paddelfrequenz, desto mehr Vortrieb hat man. Jetzt bestimmen Training oder Blattgröße über die Dauer einer schnellen Frequenz.

Paddel-Geheimnis Nr. 8: Druck aufs Blatt

Je weiter der Körper nach vorne klappt, desto mehr Druck kann auf das Blatt ausgeübt werden. Dabei ist es wichtig, dass der Oberarm den Paddelknauf mit Körpereinsatz nach vorne drückt und der Unterarm den Schaft kräftig zieht. Der Unterarmgriff ist möglichst breit (etwa schulterbreit).


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