Gelb ist die Trendfarbe der Saison, zumindest beim Wave-Test. Neben dem legendären F2 Wave 250 (der mit dem Drachen!) leuchtet ein Großteil der anderen Test-Kandidaten ebenfalls leuchtend gelb. Echte Noten gibt es im Test nicht - 14 Tage Über-Hack lassen eine ausgewogene Benotung nicht zu, es bleibt bei Typenempfehlungen, wie sie auch heute üblich sind. Die Bretter bilden vom Starkwind-Expertenmodell bis zum gutmütigen Board für Wave-Einsteiger alles ab. Die Segelmarken haben fast durchgängig zwei Modelle in der Range - einmal mit Power, einmal mehr Manöver-orientiert. Im Gran Canaria-Hack kommen die Tücher mit gerade einmal vier Quadratmetern zum Einsatz, die Ranges der Segelmarken kratzen derweil erstmals an der Sechs-Quadratmeter-Grenze.
Waveboard mit weniger als vier Kilo
Jürgen Hönscheid hat ein ultraleichtes Waveboard mit gerade einmal 3,85 Kilo gebaut, surf-Tester Rainer Troppmann durfte es Probe fahren. Das Handling an Land ist suboptimal, im Starkwind ist es kaum möglich, das Board abzulegen. Das Rigg ist deutlich schwerer als das Brett, der Tester ist begeistert vom Fahrgefühl. An den extremen Leichtgewichten scheiden sich die Geister: “Extreme Leichtgewichte sind etwas für Super-Schwätzer am Gardasee” sagen die einen, Shaper Hönscheid hingegen sagt: “Wenn es möglich wäre, ein Board mit einem Kilo herzustellen, dann würde ich so eines bauen!”
Windsurfen oder Sex?
“Was ist so geil am Windsurfen?” fragte surf sechs Werbeagenturen, die eine Kampagne für den Sport im Allgemeinen entwerfen sollten. Den Start machte im November/Dezember-Heft S.YN aus Österreich, die auch für den Auftritt von F2 verantwortlich waren. Die Salzburger lieferten ein provokantes Motiv: Vibrator, Kondom und Windsurfboard nebeneinander, darunter der Slogan “Sind wir nicht alle ein bißchen vergnügungssüchtig?”
Das gesamte Heft gibt es oben in der Galerie zum Durchklicken!
Und sonst so?
- Deutschlands größter Surf-Händler Baltic Kölln ist pleite, ein erhoffter Investor aus Russland sprang plötzlich ab. Besitzer Michael Kölln verliert 18 Filialen, weil “der smarte Yuppie das Rechnen vergaß”, die Industrie etwa 3 Millionen Mark.
- Die zweite Staffel “Gegen den Wind” steht an, surf fragt beim Produzenten nach realistischeren Surf-Szenen: “Die Surfer unter den Zuschauern werden mit der zweiten und dritten Staffel viel zufriedener sein.”
- Um eingetretenes Wasser aus Sandwichboards zu entfernen, haben die Sylter Andy Schmahl und Timo Reinhold einen VW Bulli mit Hilfe der Sylter Verladerampen und einer selbstgebastelten Felge zur Board-Zentrifuge umfunktioniert. Das Brett wird auf die Felde geschnallt, der Bulli an der Rampe aufgebockt und dann dreht sich das Ganze im dritten Gang.
- surf ist seit kurzem online, die Leser sind von der Seite begeistert. Einzige Kritikpunkte: Die vielen Bilder (Ladezeit!) und keine Live-Cam vom Worldcup Sylt.
- Beim Wavetest auf Gran Canaria taucht plötzlich Björn Dunkerbeck am Test-Spot Vargas auf und bietet zwei Stunden lang eine Wahnsinns-Show. Im Interview schwärmt er von seinem Lieblingsrevier: “An guten Tagen ist es Weltklasse!” Ob da auch schon ein zweijähriger Philipp zugeschaut hat, der später direkt am Strand zu Weltklasse heranwachsen wird?
- Heute kennt fast jeder Windsurfer die Vorzüge von Bonaire, 1996 stellte surf-Redakteur Josh Welz die Spots an der Lac Bay vor. Damals wie heute das ideale Flachwasser-Revier, das in den folgenden Jahren jede Menge herausragende Freestyler hervorbringen sollte
- Beim Soulwave in Klitmøller steht Francisco Goya einen Doppelloop, beim Worldcup Sylt siegt Jason Polakow im Waveriding, Björn Dunkerbeck im Racing - wo North und Simmer zwei neue Segel-Konzepte zeigen.
Weitere surf-Rückblicke:
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