RückspiegelDas waren die Highlights in surf 4/1981

Tobias Frauen

 · 04.02.2023

Die Highlights aus surf 4/1981
Foto: surf-Archiv
Auf dem Cover von surf 4/1981: Robby Naish beim ”Kopfstand”, fotografiert von John Speer
Wir steigen ins Archiv und werfen einen Blick in alte Ausgaben! Hier zeigen wir euch die besten Fundstücke, bemerkenswerte Test-Ergebnisse, skurrile Anekdoten und vieles mehr! In dieser Folge geht es zurück ins Jahr 1981!

Sensation: Windsurfen 1913!

Jim Drake hat das Windsurfen erfunden! Wirklich? surf hat 1981 eine wahrlich abenteuerliche Geschichte ausgegraben: Die vermeintlich ersten Windsurf-Versuche eines Franzosen namens Martin D’Estreaux gab es bereits 1913! Das hat ein Journalist entdeckt, mitsamt eines umfangreichen Fotoalbums, das den Bau und die ersten Fahrversuche des Gefährtes dokumentiert. Das 40 kg schwere Holz-Brett trug ein liebevoll genähtes Segel, der schnurrbärtige Fahrer im gestreiften Badeanzug erinnert irgendwie an surf-Tester Kutte Prießner. Und beim Blick auf das Erscheinungsdatum wird auch dem letzten Leser klar, dass sich Jim Drake keine Sorgen zu machen braucht: Die Geschichte ist ein überaus aufwändig produzierter Aprilscherz!

Wie zeitgemäß ist der Windglider noch?

1976 vorgestellt, ist die “deutsche Antwort auf den Windsurfer” 1981 ”erst” (!) fünf Jahre alt. surf nimmt Ostermanns “Stückzahl-Giganten” in einer Reportage genauer unter die Lupe. Demnach gehörte es zu den Erfolgsgeheimnissen, dass der Windglider mit 231 Litern mehr Volumen hatte als der 191 Liter große Windsurfer. Damit brachte er “auch korpulente Germanen über die Wogen”, während der kleinere Windsurfer die Wellen unterschnitt. Haupt-Kritikpunkt des Brettes, das in der Szene als besonders gut bei Starkwind gilt: Die in den Anfangsjahren mäßige Verarbeitung und die empfindliche Oberfläche. Außerdem schwankten die Gewichte zwischen 18 und 24 Kilo, Regattafahrer konnten im Shop extra eines der leichteren Exemplare ordern. Dass der Windglider als Olympia-Brett auserkoren wurde, stieß auf Kritik - vor allem in der Windsurfer-Szene.

Alternative Kurse

Regatten surfen, das bedeutete 1981 noch immer, einen Kurs in Form des olympischen Dreiecks abzufahren. Dreimal Kreuz, zweimal Raumschot, einmal Vorwind - fertig. Wie beim Segeln gilt: “Das Rennen wird auf der Kreuz entschieden.” Da die immer beliebteren Gleiter aber schlechter kreuzen als Verdränger, wird nach neuen Kursen gesucht. Vom “gedrehten Dreieck” über “Bojenslalom” bis hin zum “doppelten Dreieck” gibt es diverse - eher komplexe - Vorschläge. Der heute übliche Downwind-Slalom ist dabei zwar in Details zu erkennen, aber noch nicht in Reinform.

Und sonst so?

  • Neu-Abonnenten bekamen als Prämie eine surf-Windfahne für das Masttopp - satte 2,50 Meter lang
  • Sieben Firmen, die unter der Schweitzer-Lizenz Boards bauen, wurden 1981 von der europäischen Kommission bei einer Hausdurchsuchung unter die Lupe genommen. Der Vorwurf: Die Preise werden durch Absprachen künstlich hoch gehalten.
  • Werbeslogan eines Neopren-Anbieters: “Ohne einen Anzug von Body Glove ist die Surferin nur ein Schüttelfrost mit Segel.”
  • Angesichts Überproduktion und eines schlechten Sommers 1980 gibt es 81 viele Auslaufmodelle zu günstigen Preisen. Die Folge: Die Kurse für Gebrauchtmaterial gehen in den Keller.
  • Thomas Staltmaier surft in der Karibik 330 Kilometer in 24 Stunden - Weltrekord!
  • In Frankreich gilt das Schweitzer-Patent nicht, deswegen ist der Markt dort vielseitiger und schneller, wie surf-Autor Wolfgang Windhager auf dem Pariser “Salon Nautique” staunend feststellt!
  • Letzter Teil des surf-Selbstabau-Serie: Die “Speedmachine” bekommt ihr Finish - und die Leser auf den darauf folgenden Seiten gleicht mal eine Anleitung, wie solch ein Brett zu fahren ist.

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