The Ocean Cleanup10.000 Tonnen Plastik in fünf Jahren - auch in Flüssen wird gesäubert

Andreas Fritsch

 · 21.06.2024

Zwei Schiffe schleppen das Netz langsam
Foto: The Ocean Cleanup
Die NGO The Ocean Cleanup hat messbare Fortschritte bei der Reduzierung von Plastikmüll in den Meeren gemacht und startet gleichzeitig weltweit Maßnahmen zur Müllprävention an großen Flüssen. Diese Erfolgsgeschichte geht auf einen niederländischen Teenager zurück.

Das Umweltprojekt der NGO “The Ocean Cleanup” hat sich zum Ziel gesetzt, die Weltmeere von so viel Plastikmüll wie möglich zu befreien. Nach knapp fünf Jahren und der Durchführung der 100. “Fangfahrt” im Pazifik zieht das Projekt eine erste Bilanz. Insgesamt konnten bereits 10.000 Tonnen Plastikmüll aus dem Pazifik geborgen werden, mittlerweile ist die dritte Version der Anlage in Betrieb. Im Pazifik befindet sich ein großer Müllstrudel, der als Great Pacific Garbage Circel bekannt ist. Es handelt sich um den größten von insgesamt fünf solchen Plastikmüllstrudeln auf der Erde, von denen sich zwei auch im Atlantik befinden. Als Teenager war Boyan Slat beim Schnorcheln in der Ägäis schockiert über die Menge an Plastikmüll im Vergleich zu Fischen und gründete daraufhin die Initiative (surf berichtete damals). Mittlerweile beschäftigt die NGO über 120 Ingenieure, Wissenschaftler, Techniker und zahlreiche Freiwillige, um ihrem gesetzten Ziel näher zu kommen.

Bis 2040 sollen 90 % des Mülls im Meer abgefischt werden

Das Ziel von The Ocean Cleanup ist, bis 2040 90 Prozent der größeren Plastikteile aus den Meeren zu fischen, damit es nicht zum hochproblematischen Mikro-Plastik zerfällt, das Meere und Tiere verseucht und als Gift in Fischen auch auf unseren Tellern landet.

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The Ocean Cleanup: Eine neue Strategie für Flussläufe

Zeitgleich hat die Organisation um den mittlerweile erwachsenen Boyan Slat, der das Projekt 2013 als sechszehnjähriger Teenager mit viel Unterstützung startete, ihre Strategie erweitert. Da nachweislich der meiste Müll über große Flüsse in die Meere eingetragen wird, wurden sogenannte “Interceptor”-Schiffe und Sperren gebaut. Sie schwimmen mittlerweile in 15 Flussmündungen von acht Ländern und fischen das Plastik heraus, bevor es in die Meere gelangt.

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Die Videos des Teams belegen eindrücklich, wie erschreckend hoch die Plastik-Flut dort vielerorts ist, und wie wichtig es ist, sie zu bekämpfen. In einem der Videos werden einheimische Strand-Besucher vor der amerikanischen Westküste befragt, ob sie einen Unterschied bemerkt hätten, seit ein “Interceptor” vor der Mündung eines großen Flusses in Kalifornien installiert wurden. Fast alle bestätigen, dass seitdem deutlich weniger Plastik im Wasser und vor allem auch am Strand ankommt.

Über die Jahre hat sich das Projekt damit gewaltig entwickelt, auch die Technik schreitet rasch voran: Das Fang-Gerät des Offshore-Geschirrs ist so verbessert worden, dass Fische und andere Meereslebewesen noch besser durch extra eingebaute Flucht-Fächer dem Tod im Netz entgehen. Zudem schleppen die zwei Trawler das Gerät sehr langsam, um Tieren das Entkommen zu erleichtern.

The Ocean Cleanup findet weltweit Anerkennung

Die Arbeit der NGO findet weltweit auch immer mehr Anerkennung. Slat und seine Mitstreiter sind mittlerweile mit dutzenden von Umwelt-Preisen geehrt worden, selbst die UN hat den Niederländer ausgezeichnet. Er arbeitet mit einem Netz von Top-Universitäten weltweit zusammen und auch das Recycling des aufgefischten Plastiks ist mittlerweile gut organisiert.

Ein schöner Beleg dafür, dass Handeln sehr wohl viel bewirken kann. Mittlerweile gibt es auch von staatlichen Institutionen viele Schritte, um Plastikmüll zu vermeiden, etwa durch das schrittweise Verbot von Plastiktüten, Trinkhalmen und Einweg-Geschirr.


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