Fühlte man sich früher mit einem dicken Winterneopren unbeweglich wie ein Michelin-Männchen, bieten heutzutage auch Winter-Neos volle Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit, selbst bei Temperaturen deutlich unter zehn Grad noch problemlos Spaß zu haben.
Damit du weißt, was es bei der Neoauswahl zu beachten gilt – egal ob im Sommer oder Winter – gibt‘s hier die wichtigsten Tipps:
Welche Dicke bei einem Neoprenanzug?
Unabhängig von der Dicke wärmt jeder Neo dann am besten, wenn er eng am Körper anliegt, sodass möglichst wenig Wasser eindringen kann. Anprobieren ist vor dem Kauf also empfehlenswert! Die Dicke des Neoprens entscheidet darüber, wie warm ein Anzug ist, sie ist immer auf den Anzug aufgedruckt. Die Dicke wird mit Werten wie 5/3, 4/3 oder 3/2 angegeben. Diese Zahlen stehen für die Neoprenstärke in Millimeter am Körper und den Extremitäten – die Angabe 5/3 bedeutet also fünf Millimeter Neoprendicke am Körper und drei an Armen und Beinen.
Da das persönliche Kälteempfinden auch stark von Geschlecht, Konstitution und Fitnesszustand abhängt, sollten die Empfehlungen auf Seite 33 nur als grobe Orientierung verstanden werden.
Typen von Surfanzügen
- Fullsuit: Einteiliger Neo mit langen Armen und langen Beinen, wahlweise mit Reißverschluss auf dem Rücken oder vor der Brust. Wintertaugliche Modelle sind auch mit integrierter Haube erhältlich.
- Steamer: Bezeichnet in der Regel einen Neoprenanzug mit langen Beinen und kurzen Armen.
- Long John: Neo mit langen Beinen und Trägern.
- Shorty: Neo mit kurzen Armen und kurzen Beinen.
Kaschiertes oder Glatthaut-Neopren?
Generell unterscheidet man, unabhängig von der Dicke, Glatthaut- und kaschierte Anzüge. An Glatthautneopren (2) perlt Wasser schnell ab, die Verdunstungskälte (”Wind-Chill-Effekt”) ist reduziert. Kaschiertes Neopren (1) hat eine dünne Lage Nylon auf der Außenseite aufgeklebt. Dadurch sind die Anzüge sehr robust, haben aber auch einen höheren Wärmeverlust durch höhere Verdunstungskälte. Ein 5/3er-Glatthautneo ist, sobald man damit nass im Wind steht, also etwas wärmer als ein gleichdicker kaschierter Neo. Sinnvoller Mix: Glatthaut am Rumpf und kaschiertes Neopren an Armen und Beinen als Schutz vor Abrieb und Beschädigungen.
Größe & Passform des Surfanzuges
Wer einen Neo kauft, sollte diesen vorher anprobieren. Surfanzüge sollten, vor allem am Hals sowie den Arm- und Beinmanschetten, stramm am Körper anliegen, damit kein Wasser eindringt, dabei aber an den wichtigen Stellen (Arme, Schultern) genügend Bewegungsfreiheit bieten und nicht zu eng sitzen. Sonst sind beim Surfen dicke Arme nach kürzester Zeit vorprogrammiert.
Upgrade-Tipps für deinen Neo
Diese Neopren-Accessoires gehören in jedes gut sortierte Surfbag, lässt sich damit doch die Komfortzone gehörig vergrößern:
- Schuhe: Schützen Füße nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Verletzungen. Für den Sommer reichen Halbschuhe mit zwei Millimetern, für Wintersurfer gibt‘s Stiefel mit bis zu sieben Millimeter. Unbedingt beachten: Ein Klettverschluss am Spann sorgt für festen Sitz und sollte nicht fehlen!
- Thermo-Unterzieher: Dünne Neoprenunterzieher werden von fast allen Windsurf-Marken angeboten, auf diese Weise lässt sich die Wärme-isolierung eines jeden Neos für vergleichsweise kleines Geld nochmal gehörig steigern. Wer seinen klassischen 4/3er Sommerneo zum Beispiel mit einem zwei Millimeter dicken Thermounterzieher kombiniert, surft mit dann sechs Millimeter Neoprenstärke am Körper entspannt bis in den Spätherbst hinein.
- Haube: Ein Drittel der Körperwärme geht über den Kopf verloren. Eine Haube ist daher in der kalten Jahreszeit essenziell. Diese sollte stramm am Kopf sitzen und mit einer Halskrause versehen sein, die unter den Neo gesteckt werden kann.
- Neopren-Hoodies: In den Surfpausen verhindern Neoprenjacken ein schnelles Auskühlen. Mit Trapezschlitz ausgestattet, kann diese sogar zum Surfen anlassen, wenngleich das Schwimmen mit den weit geschnittenen Jacken erschwert ist.